Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne
habe eine Rechercheurin vom SKA gebeten, die Daten von Hector Avilas Wagen, einem S10 Blazer aus dem Jahr 1990, zu überprüfen. Er wurde in den Staaten nirgendwo mehr neu zugelassen. Keine Spur davon in Arizona, New Mexico, Texas, Kalifornien, Nevada, Colorado … im ganzen Südwesten nicht. Sie sagten, Sie seien von der Schule nach Hause gekommen, und Ihr Vater hätte Ihnen erzählt, Ihre Mutter sei abgehauen, und am selben Tag hätte Ihr Vater angefangen, den Garten anzulegen …«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, nein, das kann nicht sein. Unsere Mom ist in Arizona.«
»Da kann ich sie aber nicht finden«, sagte Virgil. »Und auch keinen Hector Avila. Außerdem gibt es keine Maria Ashbach, die in Minnesota, Arizona oder irgendwo sonst die Scheidung eingereicht hätte.«
»Dad hat mir gesagt, wann die Scheidung war …«
»Und er hat behauptet, er hätte einen Brief von Ihrer Mutter erhalten, in dem stand, dass sie Sie nicht mehr sehen will. Klingt das nach Ihrer Mom?«
Sie ließ den Blick über den Garten schweifen. »Aber das …«
»Ich habe ein Foto von Ihrem Bruder gemacht und es Jan Washington im Krankenhaus von Duluth gezeigt. Sie dachte, es wäre ein Bild von Avila. Der Deuce ist Avilas Sohn, und Ihr Vater weiß das. Deswegen versucht er, ihm die Morde anzuhängen.«
»Ich kann nicht …«
»Es gibt nur eine Methode, Gewissheit zu erlangen«, erklärte Virgil. »Wir wissen, dass sich da unten ein großes Metallobjekt befindet. Und wir wissen, dass Ihr Vater schweres Gerät besitzt, mit dem man ein solches Objekt verbuddeln könnte. Ihr Grundstück liegt am Ende der Straße, wo niemand vorbeikommt. Er könnte es getan haben. Wir müssen uns vergewissern.«
Wendy begann zu weinen. Berni legte ihr mit einem sorgenvollen Blick auf Virgil den Arm um die Schultern und schob sie zurück in den Wohnwagen.
Virgil instruierte unterdessen mit leiser Stimme die Deputies: »Bleiben Sie hier, behalten Sie sie im Auge.« Dann rief er Sanders an: »Kommen Sie mal lieber raus.«
Mapes zeigte ihm die Stelle im Garten, wo das Gerät am stärksten ausschlug. »Genau lässt sich die Größe des Objekts nicht bestimmen, aber es ist wahrscheinlich so lang und so breit wie ein Auto und nicht sehr tief.«
Wendy kam schluchzend aus dem Wohnwagen. »Wie wollen Sie das Ding ausgraben?«
»Ich habe ein paar Leute dabei.«
»Ich kann besser als irgendjemand sonst in der Gegend mit dem Bobcat umgehen.«
»Wendy, das ist keine gute Idee.«
»Ich halte das nicht aus«, kreischte sie. »Ich kann nicht warten. Verstehen Sie? Mom ist in Arizona; sie kommt vielleicht zurück. Sie kann nicht im Garten sein …«
»Kümmern Sie sich um sie«, bat Virgil Berni.
Wendy schob Berni weg. »Quatsch. Ich hol den Bobcat.« Sie entfernte sich. Einer der Deputies wollte sie aufhalten, doch Virgil schüttelte den Kopf und folgte ihr. Berni folgte Virgil, und dem folgte wiederum der Deputy. Der zweite Deputy, Mapes und Huntington blieben im Garten.
Im Geräteschuppen standen zwei Bobcats. Wendy kletterte auf den größeren und ließ den Motor an. Zu Virgil sagte sie: »Aus dem Weg.«
»Es ist wirklich keine gute Idee, Wendy«, wiederholte Virgil.
»Egal …« Der Motor lief einige Sekunden, ohne dass sie losgefahren wäre. »Als Mom verschwunden ist, muss ein Schalter in seinem Hirn umgesprungen sein. Er hat mir mal erzählt, dass er mit ihr in die Stadt gefahren ist, ein Grab kaufen. Da waren sie gerade dreißig …«
»Deswegen wollte er Sie wahrscheinlich so eng an sich binden«, sagte Virgil.
Sie ließ den Motor aufheulen. »Aus dem Weg.«
Virgil folgte dem Bobcat über den Hof. Mapes stieß zu ihm und fragte: »Halten Sie das für eine gute Idee?«
»Wir müssen flexibel sein. Zeigen Sie ihr die Stelle.«
Mapes tat wie geheißen, und Wendy machte sich ans Werk. Sie konnte tatsächlich gut mit dem Bobcat umgehen und arbeitete sich Schicht für Schicht vor. Als sie eine Tiefe von etwa einem halben Meter erreichte, begann sie zu weinen. Virgil, der das bemerkte, rief ihr über den Motorenlärm hinweg zu: »Alles in Ordnung?«
»Jemand hat hier ziemlich tief gegraben, das sieht man an der Erde. Treten Sie zurück …«
Da tauchte Sanders mit einem weiteren Deputy auf, und Virgil ging zu ihm. Als der Sheriff aus dem Wagen stieg, starrte er Wendy mit offenem Mund an. »Was zum Teufel läuft hier?«
»Ich glaube, Hector Avila und Maria Ashbach liegen da vergraben.«
»Wie bitte?«
Virgil erklärte
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