Virgin Dancer. Die Tänzerin. (Sensual Fantasies) (German Edition)
ukrainische Mädchen für die Arbeit im Club zu verkaufen, oder um mit ihnen zu verfahren, wie auch immer es ihm beliebte. War Alrik erst einmal der "Eigentümer", so konnte er sie ungestraft als Prostituierte an Stammgäste vermitteln, oder sie zwingen, ihm als Sexsklavinnen zu dienen. Junge Mädchen, die von Zuhause entführt oder mit falschen Versprechungen in die Falle der Verbrecher gelockt worden waren. Die meisten von ihnen wurden unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten, vergewaltigt oder geschlagen. Niemanden kümmerte es, ob sie tot oder lebendig waren. In vielen Fällen scherten sich nicht einmal mehr ihre eigenen Familien um sie.
Alrik dagegen waren diese Mädchen alles andere als gleichgültig.
Als Undercoveragent der RKP – der Kriminalermittlungsabteilung der schwedischen Polizeibehörde – war er erstmals in Stockholm auf den Menschenhandel gestoßen. Er und seine Kollegen hatten mehrere Verstecke eines modernen Sklavenhändlernetzwerks aufgedeckt. Dutzende junger Frauen und minderjähriger Mädchen hatten sie vorgefunden, hauptsächlich aus Litauen, Estland und der Ukraine, gegen ihren Willen nach Schweden gebracht und dort festgehalten. Einige waren von ihren eigenen Eltern verkauft worden, andere waren bereitwillig mitgekommen, nachdem die Kriminellen damit gedroht hatten, ihre Familien zu töten. Manche hatten auch um des Geldes willen zugestimmt, um der verzweifelten Armut in ihren Heimatländern zu entkommen. Ihre Pässe und wenigen persönlichen Habseligkeiten waren ihnen weggenommen worden, um sie von ihren Bossen abhängig zu machen. Sie wurden vergewaltigt, Geschäftspartnern angeboten, als Prostituierte an Bordelle und Massagesalons verkauft, oder auch als Sexsklavinnen an Privatpersonen, die mit ihnen anstellen konnten, was immer ihnen in den Sinn kam.
Als Alrik erstmals einige dieser Opfer befreit und in ihre leeren Augen geblickt hatte, war er zutiefst erschüttert gewesen. Eine Gruppe verschreckter, gebrochener Mädchen, einige davon kaum mehr als Kinder – in einem schmutzigen, kleinen Schuppen gehalten, in dem es unmenschlich heiß war und nach Exkrementen und verfaultem Essen stank. Er hatte eine Schwester im gleichen Alter, ein fröhliches und lebenslustiges Mädchen. Ihre schlimmsten Sorgen bestanden darin, was sie in der Schule anziehen sollte, oder ob die Jungs, auf die sie stand, sie auch mochten. In diesem Augenblick war etwas in ihm erwacht, und er hatte gewusst, was er tun musste: Die Mistkerle jagen, die derart brutal und gewissenlos mit jungen Mädchen umgingen. Später hatte seine Abteilung eine Zusammenarbeit mit dem FBI in die Wege geleitet, als sie herausgefunden hatten, dass die Mädchenhändler auch in die USA expandiert hatten.
Dieses Verbrechernetzwerk aber war so wohlorganisiert und hochgradig verschwiegen, dass nur einige ihrer Verstecke durch Razzien aufzudecken waren. Einige niedere Strohmänner konnten verhaftet werden, doch nie einer der Anführer. Die verlagerten ihr Geschäft kurzum in andere Städte und fuhren fort wie bisher. In den letzten Jahren hatten alle Spuren zu einer zentralen Figur geführt, die den gesamten Ring zu organisieren schien. Alrik war sich sicher, dass Ascobar die Person war, die sie so lange gejagt hatten. Grundlos allerdings hatte er es nicht geschafft, so lange Zeit der Verhaftung zu entgehen. Ascobar war extrem vorsichtig und raffiniert, gab sich als Besitzer einer Spedition aus. Nie war er persönlich in ein Geschäft verwickelt, es sei denn, es betraf extrem wohlhabende Kunden, die eine große Zahl an Mädchen auf einmal kauften. Und selbst dann traf sich Ascobar nur mit Geschäftspartnern, die er persönlich kannte.
Während dieser letzten Jahre hatte Alrik größtenteils mit seinen eigenen Ersparnissen den Club eröffnet und ihn in wenigen Monaten zu einem erstaunlichen Erfolg geführt. In Zusammenarbeit mit Agenten des FBI hatte er diese nahezu perfekte Fassade des reichen Clubbesitzers aufgebaut, der zahlungskräftige Kunden mit Edelprostituierten aus seinem eigenen Hostessenservice versorgte. Grundgütiger, war er froh, dass Jade nichts über diesen besonderen Geschäftszweig erfahren hatte, auch wenn er natürlich nur seine Tarnung war.
Der ganze Schwindel war sorgfältig geplant und organisiert worden, zu einem einzigen Zweck: Ascobar zu täuschen, während Alrik ihm immer näherkam, ihn einkreiste wie eine Spinne, die ein Insekt in ihrem Netz gefangen hatte. Er hatte Ascobars Vertrauen gewinnen müssen,
Weitere Kostenlose Bücher