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Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Titel: Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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in die Runde. Wie auch immer Gabriel die Familie betäubt hatte – die Wirkung ließ jedenfalls nach.
    »Wer ist das denn?«, wollte Tony wissen. Er starrte Gabriel an. Dann blinzelte er und seine Stirn glättete sich.
    »Ach, du. Ich kenne dich noch vom letzten Mal. Du bist wohl wieder da, um den brujo zu schnappen?«
    Gabriels Anblick schien ihn mehr zu erfreuen als das
Auftauchen der anderen vier, dachte Kaitlyn. Vielleicht konnte er mit Gabriel einfach mehr anfangen – beide waren harte Burschen. Vielleicht nahm er auch an, dass von ihnen allen Gabriel am ehesten in der Lage war, Mr Zetes zur Strecke zu bringen. Tony hasste Mr Zetes leidenschaftlich. Er nannte ihn el Diablo oder el Gato, beides Namen für den Teufel. Er wollte nichts anderes, als dass der alte Mann in die abajo gejagt wurde, in die Hölle, wo er hingehörte.
    Die fünf, die im Netz miteinander verbunden waren, erstarrten bei der Anwesenheit des Außenstehenden wie Figuren auf einem Gemälde. Tony plauderte fröhlich weiter. Er schien die Anspannung im Raum und auch das Blut auf Robs Kinn überhaupt nicht zu bemerken.
    »Ihr habt also den cuchillo mitgebracht, das magische Messer für Marisol«, sagte er, als er den Kristall in Kaitlyns Hand sah. »Ich konnte es erst gar nicht glauben, als die anderen es mir erzählt haben. Ein richtiger altmodischer Zauber – wow! Die Ärzte behaupten ja, Marisol würde nie wieder aufwachen. Aber wir werden es ihnen zeigen!« Er grinste, und sein für gewöhnlich mürrisches Gesicht strahlte fast. Es fehlte nur noch, dass er Gabriel auf die Schulter klopfte.
    Kaitlyn sah Gabriel scharf an. Er hatte wohl nicht gewusst, dass der Kristallsplitter Marisol heilen konnte. Vielleicht hätten sie es ihm sagen sollen, doch sie hatten
Mr Zetes nicht noch mehr verraten wollen. Sicher würde er eine Methode finden, die heilende Kraft des Kristalls gegen sie zu wenden.
    Die Neuigkeit gab Gabriel zu denken. Tonys Dankbarkeit und Zuversicht schienen ihn aus der Bahn zu werfen, waren ihm peinlich.
    »Also, Gabriel hat uns geholfen, den Kristall zu beschaffen«, sagte Kait, und das stimmte ja auch. Wäre Gabriel nicht weggelaufen, so wäre der Kristall der Gemeinschaft nicht in Tausende Splitter zerbrochen. »Und natürlich will er, dass Marisol wieder gesund wird.«
    Rob wischte sich wieder Blut vom Mund. Er war ein paar Schritte zurückgegangen, als Tony den Raum betreten hatte. Kaitlyn spürte über das Netz, dass er sich langsam beruhigte. Gabriel sah erst ihn an, dann Kaitlyn und schließlich Tony.
    »Wir feiern eine große Party, wenn das alles vorbei ist. Sobald Marisol wieder gesund ist«, sagte Tony. »Das wird ein Kracher. Ich mache mit meiner Band die Musik. « Er fuhr sich mit der Hand durch die mahagonifarbenen Locken.
    Kaitlyn drückte den Kristall gegen die Brust, den Blick fest auf Gabriel gerichtet.
    Er erwiderte ihren Blick. Seine Augen waren dunkel und unergründlich wie Gewitterwolken. Zum ersten Mal an diesem Abend nahm sie bewusst die Narbe auf seiner Stirn wahr – ein halbmondförmiges Mal, das der Kontakt
mit Mr Zetes’ Kristall hinterlassen hatte. Es hob sich deutlich von der blassen Haut ab.
    Gabriel sah plötzlich müde aus. Er zuckte mit den Schultern. Seine Lider senkten sich und verbargen die unergründlichen Augen.
    »Ich muss gehen«, sagte er.
    »Du kannst bleiben«, bot ihm Tony sofort an. »Wir haben jede Menge Platz.«
    »Nein, das geht nicht. Aber ich komme wieder.« Die letzten Worte waren an Kaitlyn und Rob gerichtet. Er betonte jedes Wort einzeln. Es war unmissverständlich klar, was er meinte. »Ich komme wieder, bald.«
    Er hob seine Jacke auf und verließ den Raum. Kaitlyn stieß erleichtert die Luft aus. Sie hatte den Kristall so fest umklammert, dass ihr die Hände wehtaten.
    Tony gähnte. »Also, geht ihr Jungs auch schlafen? Ich habe Schlafsäcke auf den Boden gelegt.«
    »Noch eine Minute, dann kommen wir«, sagte Rob. »Wir müssen noch etwas besprechen.«
    Rob schloss die Tür hinter Tony. Dann drehte er sich zu den anderen um.
    Er ist noch ziemlich durcheinander, dachte Kait. Robs Zähne waren zusammengepresst, die sonnengebräunte Haut wirkte fahl.
    »Also«, sagte Rob. »Was machen wir jetzt?«
    »Na ja«, sagte Kaitlyn. »Immerhin ist er weggegangen. Ohne den Kristall.«

    Rob sah sie scharf an. »Verteidigst du ihn etwa?«
    »Nein. Aber …«
    »Gut. Denn es hilft uns nicht weiter, dass er gegangen ist. Er kommt wieder. Du hast ihn doch gehört.«
    Anna öffnete den

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