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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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nichts«, sagte Elias und grinste.
    »Ruhe!«, schimpfte es irgendwo unter den Ballons. »Ich versuche Farbe in Miriams Krankenhaus-Dasein zu bringen.« Sie ließ die Ballons los und sie schwirrten hoch zur Decke. »Hi«, begrüßte sie mich lachend, die Fangzähne ein kleines bisschen ausgefahren.
    »Hallo, du Wahnsinnige«, sagte ich und fiel ihr in die Arme.
    »Oh Moment, Miri, ich habe hier noch jede Menge Blumen, die ich verteilen muss.«
    »Danke Süße. Lass dich mal nicht aufhalten.« Ich setzte mich zu Elias auf mein Bett. Vorsichtig lehnte ich mich zurück in seine kühlen Arme und wartete darauf, dass die Vampirin ihr Werk vollendete.
    »Hach, schön!«, triumphierte sie schließlich und warf sich der Länge nach quer über das Fußende des Bettes. Sie rollte sich herum und stütze ihren Kopf auf ihren Armen ab.
    »Malst du mir auch was auf den Verband?«, fragte ich Ana strahlend und hielt ihr den Arm hin.
    »Na klar«, trällerte sie und betrachtete skeptisch meinen Autoschweinehund. Sie sah mich fragend an. »Was ist denn das?«
    »Frag deinen Bruder.«
    Sie sah hinüber zu ihm.
    »Versuch du mal auf einem Verband zu zeichnen!«, verteidigte mein Vampir sein Kunstwerk. Anastasija schüttelte den Kopf und schnappte sich den Edding von meinem Nachttisch. Geschickt zeichnete sie in Windeseile die wunderschöne Blüte einer Sonnenblume. Sie zeigte ihrem Bruder meinen Arm mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Ich kann’s!«
    »Das ist wirklich schön geworden«, staunte ich, drehte meinen Kopf zu Elias.
    Mein Vampir hob abwehrend die Hände. »Ja, ja, schon gut. Ich kann ja nicht alles können.«
    Ana und ich grinsten uns an. Dass er das zugab! Heute musste Weihnachten UND Ostern auf einen Tag gefallen sein. Ich gab ihm einen Kuss auf das Kinn, denn mehr konnte ich von meiner Position aus nicht erreichen.
    Es klopfte zaghaft an der Tür und mein Puls schoss hoch ins Unermessliche. Ich wusste, wer da draußen war, ohne sie gesehen zu haben. Aisha trat als Erste herein, ihr Gesicht ängstlich und voller Fragen. Eva zerrte sie an ihrer Hand hinter sich her. Sie wirkte schon etwas gefasster, aber dennoch sah sie mich an, als würde sie mir nicht trauen.
    »Da seid ihr ja endlich«, freute ich mich aufrichtig. Nun konnte ich alles klären. »Kommt, setzt euch zu uns.«
    »Hi Miri, hi ihr zwei«, flüsterte Aisha.
    »Hi.« Eva hob kurz ihre Hand.
    »Es ist immer noch die gleiche Miriam, die ihr schon seit Ewigkeiten kennt«, redete Ana auf sie ein und hüpfte mit einem Satz vom Bett. »Kommt, nehmt Platz.« Die Vampirin schob meine Freundinnen zum Fußende des Bettes und platzierte jeweils eine pro Seite vor mich. Elias küsste meinen Kopf und verstärkte den Griff um meine Taille.
    »Wie geht es dir?«, wollte Eva wissen.
    »Es wird so langsam wieder. Aber wie geht es euch?«
    »Gut, gut«, stammelte Aisha und musterte die Bettdecke. »Wir haben es ja nicht so abbekommen wie du.«
    »Ja, wir kommen schon drüber weg. Es tut mir leid, dass ich ausgerechnet diesen Club ausgesucht habe.«
    »Eva!«, ermahnte ich sie. »Das konntest du doch nicht wissen!«
    »Schon, … aber …«
    »Miriam?«, unterbrach Aisha Eva. »Was war das, was wir gesehen haben?«
    Meine Kehle schnürte sich zu und es schien plötzlich totenstill zu sein. Als ob alles in diesem Krankenhaus mit einem Mal aufgehört hätte zu existieren. Selbst der dumme Fernseher schien auf einmal zu schweigen.
    »Das war meine zweite Natur«, flüsterte ich ganz leise. Ich hatte noch nie jemandem gebeichtet, was ich war. Bei Elias war es mir herausgerutscht, da ich gedacht hatte, dass er es eh schon bemerkt hatte. Aber bei ihm war es etwas anderes gewesen, er hatte gewusst, dass es Gestaltwandler gab. »Ich … ähm, ich bin eine Gestaltwandlerin.«
    »Cool«, platzte es aus Evas heraus. »So etwas wie ein Werwolf?«
    Die Vampire knurrten, was Aisha und Eva dazu brachte, sich ängstlich aneinander zu kuscheln.
    »Nein«, lachte ich. »Das ist wieder etwas anderes. Werwölfe sind Wesen, die sich nur bei Vollmond verwandeln können. Sie werden dann zu einer Mischung aus Mensch und Wolf und streifen durch die Wälder. Gestaltwandler wie ich können sich in der Regel in ein bestimmtes Tier verwandeln, wann immer sie wollen. Ich bin die einzige Wandlerin, die sich in zwei Tiere verwandeln kann. In einen Schwan und einen Panther. Der Vorteil, den die Werwölfe haben, ist, dass sie in menschlicher Gestalt sehr stark sind und wir Wandler nicht. Jedenfalls nicht stärker

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