Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
als Menschen.«
»Und woher kommt das? Bist du gebissen worden oder so?«, fragte Eva.
»Ihr müsst euch von diesem Gedanken befreien«, kam mir Elias zu Hilfe. »Man ist, was man ist. Man kann weder Vampir, noch Werwolf, noch Wandler durch einen Biss werden. Was wir sind, bestimmen immer noch unsere Gene. Miriams Familie sind Wandler, also ist auch sie einer.«
»Also sind alle in deiner Familie Gestaltwandler?«, hakte Aisha nach und ich nickte. »In was verwandeln sie sich?«
»Das darf ich euch nicht sagen«, seufzte ich und sah den beiden abwechselnd in die Augen. »Ihr müsst mir bei allem, was euch heilig ist, schwören, dass ihr zu niemandem ein Sterbenswörtchen sagt. Nicht zu euren Eltern oder sonst wem. Wir Wandler und auch die Werwölfe wollen es den Vampiren nicht nachmachen und unser Leben still und friedlich weiterleben. Ein falsches Wort und es könnte mich und meiner Familie das Leben kosten.«
»Meine Lippen sind versiegelt«, schwor mir Aisha.
»Meine auch«, stimmte Eva zu und grübelte. »Ach, deswegen nennt er dich immer Kätzchen !«
Elias lachte leise und küsste meine Schulter. »Ja, deswegen.«
In den Köpfen meiner Freundinnen ratterte es wie wild, das konnte ich sehen, aber ihre Angst war verschwunden.
»Wenn du ein Panther bist, bist du dann gefährlich?«, wollte Aisha wissen.
Ich schüttelte meinen Kopf. »Nein, es ist meine Seele, die das Tier beherrscht.«
»Irgendwie bin ich neidisch«, seufzte Eva und sah Aisha an. »Wir sind nur stinknormale Menschen.«
»Glaubt mir, Gestaltwandler sein ist auch nicht immer ein Zuckerschlecken.«
»Ab jetzt wollen wir alles davon hören, ja?«
Ich nickte und beantwortete meinen beiden Freundinnen jede noch so verrückte Frage, bis es zu der einen kam, bei der es mir eiskalt den Rücken herunterlief.
»Wenn du und Elias ein Kind bekämt, was käme dann dabei heraus?«, grübelte Eva vor sich hin.
Ich streichelte über meinen Bauch und drehte meinen Kopf fragend Elias zu.
»Ein Vampir, der die Fähigkeit besitzt, sich zu verwandeln«, sagte dieser und sah mit glänzenden Augen auf mich herab. »Wir werden ihn David nennen.«
»MOMENT!?«, schrie Eva. »Bist du schwanger?«
»Seit zwei Jahren«, nuschelte ich kleinlaut.
»WAS?«, kam es synchron aus meinen Freundinnen.
»Das Baby, es«, stammelte ich und Elias streichelte meinen Arm.
Wieder kam er mir zu Hilfe.
»Ihr wisst, dass ich ein Vampirprinz bin, richtig?«
Meine Freundinnen nickten ganz aufgeregt.
»Nun, Miriam wurde mir als meine Frau prophezeit. Ich spürte es vom ersten Augenblick an, in dem ich sie sah. Es hieß, dass meine Frau eine Wandlerin sein würde und ich war regelrecht verzweifelt, weil ich es an Miriam noch nicht hatte riechen können.« Er lachte. »Sie hatte sich noch nicht zum ersten Mal verwandelt, daher haben mich meine Sinne irregeführt. Weiterhin heißt es, dass aus der Frucht unserer ersten Liebe ein Kind entstehen würde und das tat es auch, trotz Verhütung. Das Baby, das Miriam nun trägt, ist etwas ganz besonderes. Zurzeit ist es in einer Art Ruhepause, es entwickelt sich nicht und wartete darauf, dass die Zeit für seine Geburt kommt. Ich weiß, das ist alles nicht gerade einfach zu verstehen und wir haben selber lange dafür gebraucht, aber nun wissen wir, dass Calimero … «
»… DAS hat Miriam sich ausgedacht«, rief Eva treffend dazwischen und wir nickten lachend.
»Ja, sie fand es irgendwie passend. Wir konnten euch nichts sagen, denn wie hätten wir es euch erklären sollen? Miriam ist ein übernatürliches Wesen wie ich und ohne die Tatsache wäre die Sache noch seltsamer, als sie es ohnehin schon ist.«
»Ihr wisst aber, dass es ein Junge wird?« Aishas Augen leuchteten vor Freude.
»Ja, der Großvater der Zwillinge hat es gesehen. Er hat die Gabe, manchmal etwas von der Zukunft zu sehen«, sagte ich. Lilian ließ ich außen vor, denn es konnte gut sein, dass die beiden dann bereits nicht mehr lebten. Der Gedanke war wie ein Tritt in den Magen, aber ich riss mich so gut ich konnte am Riemen.
»Du wirst durch die Geburt unsterblich, oder?« Evas Stimme war ernst und voller Traurigkeit. Die Tatsache, dass das Kind eines Vampirs einer Frau ewiges Leben schenkt, hatte ich ihnen mal erzählt, als sie mich über Elias und meine Beziehung zu ihm ausgefragt hatten.
»Ja«, hauchte ich und es entstand eine Stille, in der meinen Freundinnen erst richtig bewusst wurde, dass wir uns früher oder später aus den Augen verlieren würden.
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