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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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an. Ihr hättet ihn sehen sollen, auf seiner Stirn stand in großen Lettern geschrieben: WOW, MAMA! Jedenfalls hat die Hupen-Schwester mich wieder an den Tropf gehängt und nun kämpfte ich mit den Karten in der einen und einer Infusionsnadel in der anderen Hand.
    »Miriam?«
    »Ja, hier!«, sagte ich und zuckte zusammen.
    Elias lächelte mich liebevoll an. »Wo warst du wieder, hm?«
    »Bei der Schwester mit den riesigen Glocken.«
    Er zog die Augenbrauen hoch und grinste. »Wieso?«
    »Ob sie auf dem Bauch schlafen kann?«
    »Miri, Kätzchen, das kann dir doch egal sein«, lachte Elias.
    »Ich bin nur froh, dass sie doppelt so alt ist wie ich, sonst hätte ich mir Sorgen gemacht, so wie du sie angestarrt hast«, zog ich ihn mit gespielt ernstem Ton auf. Es wirkte, er zuckte zusammen und sah mich dann entsetzt an.
    »Miriam! Was denkst du von mir?« Sein Lächeln war total nervös.
    »Komm«, zankte ich weiter, »gib es doch zu!«
    »Da war eine Ti … eine Brust größer als mein Kopf«, staunte er und hielt die Hände hoch. »Da bekommt man eher Angst.«
    »Ich wollte dich doch nur ärgern«, sagte ich lachend und Elias atmete erleichtert aus. »Ich kann schon verstehen, dass ein Kerl da nicht nur ein Auge drauf wirft.«
    Die alte Frau gegenüber hatte Besuch von ihrer Tochter samt Enkelin bekommen. Die Kleine starrte Elias fasziniert an, aber die Mutter hielt sie krampfhaft fest. Mein Freund machte sich einen riesigen Spaß daraus, der Kleinen immer wieder zu winken oder ihr zuzulächeln. Sehr zum Ärger der Mutter.
    »Denkst du, Mama schafft es, David hierherzubekommen?«, grübelte ich laut.
    »Wenn nicht, bestelle ich ihn per Anastasija-Express hierher.«
    Ich tat mich echt schwer damit, mir vorzustellen wie Ana mit meinem Bruder unterm Arm hier auftauchte.
    »Sie liefert immer pünktlich und zuverlässig.«
    »Das würde ihm das letzte bisschen Ehre nehmen.«
    »Das denke ich mir«, sagte Elias und sah verzweifelt in seine Karten. »Ich hasse Spiele, die auf Glück aufbauen.«
    »Wieso? Weil ich da auch mal gewinnen kann?«
    »Nein, weil sie null Intelligenz erfordern.« Ja, Elias war kein besonders guter Verlierer.
    »Gewonnen! Tja, Pech im Spiel, Glück in der Liebe, Schatz.«
    »Dann hast du Pech in der Liebe?« Er biss sich gespannt auf die Unterlippe.
    »Nein«, triumphierte ich, »ich habe in beidem Glück, weil ich hier verdammt noch mal die Prinzessin bin.«
    Elias schüttelte seufzend, ein Grinsen im Gesicht, seinen Kopf.
    »So, und jetzt muss ich mal für kleine Königstiger.« Ich erhob mich und griff nach der Stange mit dem Tropf, die ich neben mir herschieben musste. »Ich fühl mich damit kränker als ich es bin.«
    Im Badezimmer sah ich mich noch einmal in Ruhe im Spiegel an. Vorsichtig tastete ich meine Wunden ab und fing an zu zittern. Bilder der Nacht holten mich ein und schnürten mir die Kehle zu. Ich konnte mich gerade noch am Waschbeckenrand festhalten, denn meine Knie gaben nach. Was war nur mit mir los? Hatte mich dieses Erlebnis so sehr aus der Bahn geworfen? Übelkeit stieg in mir auf und ich versuchte sie niederzuringen. Ich setzte mich auf die Toilette und versuchte ruhig zu atmen. Immer wieder erklärte ich mir selbst, dass ich nun in Sicherheit war und dass Elias niemanden an mich ranlassen würde. Auf wackeligen Beinen ging ich zurück ins Zimmer. Elias war es wohl langweilig gewesen, denn er hatte Ursus den Calimero-Strampler angezogen.
    »Frag bitte erst gar nicht«, sagte er, bevor ich auch nur den Mund öffnen konnte.
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Ich habe keine Ahnung, was mich dazu verleitet hat.«
    »Ich dachte immer, nur Mädchen spielen mit Puppen«, zog ich ihn auf.
    »Das ist ein Teddybär!«, korrigierte er mich.
    Ich lächelte ihn an und legte mich wieder neben ihn, wobei ich peinlich genau darauf achtete, nicht in Hautkontakt mit ihm zu kommen.
    »Irgendetwas stimmt nicht«, stellte mein Vampir fest und seine kohlrabenschwarzen Augen versuchten verzweifelt in meinen zu lesen. Er war mit Sicherheit in meinem Kopf, also versuchte ich krampfhaft an David zu denken. »Mach dir nicht so viele Sorgen, ihr zwei klärt das schon.«
    Ha! Hatte ich es doch gewusst. Ich sah ihm an, dass er mich noch etwas fragen wollte, aber die Tür ging auf und meine Eltern kamen herein. Meine Mutter trug eine Plastikschüssel mit Essen und mein Vater einen Blumenstrauß.
    »Oh, die sind ja schön«, staunte ich und nahm den kunterbunten Strauß entgegen.
    »So wie meine Tochter«, sagte

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