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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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ich wissen müssen, dass es ihnen sehr ernst war. Wie wilde Tiere standen sie sich schließlich gegenüber und fauchten sich mit gefletschten Zähnen an. Meine Mutter drückte ängstlich meine Hand und mein einziger Gedanke war es, sie aus der Schusslinie zu bekommen, also stand ich auf und zog sie aus dem Zimmer.
    »Miriam, was ist da los?«, hauchte meine Mutter perplex.
    »Ich weiß es nicht, aber ich glaube, wir lassen die beiden das unter sich klären.« Kaum hatte ich es ausgesprochen, wechselten die Streithähne zu einer normalen, verbalen Unterhaltung. Leider verstand ich kein Wort, da sie sich auf Rumänisch anschrien.
    »Komm Schatz, wir gehen runter. Die melden sich schon, wenn sie sich beruhigt haben«, sagte meine Mutter und zog an mir. »Vielleicht finden wir ja auch Emilia und schicken sie zum Schlichten hoch.«
    »Ich fürchte, ihre Anwesenheit würde die Situation nur verschlimmern«, nuschelte ich leise vor mich hin, während ich meiner Mutter die Treppe hinunter folgte. Was wir durch den Streit der Zwillinge total vergessen hatten war, dass unten immer noch Merkutio, Emilia und ein mir fremder Vampir standen. Der Älteste war komplett in Schwarz gekleidet und trug wieder eine blickdichte Sonnenbrille, genau wie sein Diener. Emilia sah in ihrer weißen Jeans und dem fliederfarbenem Top wie eine Lichtgestalt neben ihnen aus.
    »Emilia, deine Kinder zoffen sich oben«, quatschte meine Mutter direkt los.
    »Ich spüre ihre Wut«, sagte die Vampirin und sah sehnsüchtig die Treppe hinauf. Merkutios Diener verbeugte sich und nahm seine Sonnenbrille ab.
    »Prinzessin, wir sind erfreut, dass wir doch noch die Gelegenheit bekommen Euch zu sehen.«
    »Ja, ähm, hi.« Ich winkte ihnen wie blöde zu. Oh Mann, unvorbereitet war ich nicht zu gebrauchen.
    »Gibt es einen Ort, an dem Merkutio mit euch unter vier Augen sprechen könnte?« Er wollte mit mir reden? Also er selber? Er, der seit dem Tod seiner Gefährtin kein Wort mehr gesagt hatte? Jetzt war ich neugierig.
    »Emilia?«, fragte ich.
    Die Vampirin sah mich mit schiefgelegtem Kopf an.
    »Ist dein Mann da?«
    »Nein, ihr könnt sein Arbeitszimmer nutzen, wenn du das fragen wolltest.«
    Ich lächelte ihr zu und nickte. »Danke.« Ich sah zu Merkutio herüber. »Folgt mir bitte.«
    »Miriam?«, rief mir meine Mutter nach. »Du weißt, was Elias von dieser Idee hält und was da oben los ist?« Sie hatte sichtlich Angst, dass auch ich die Wut meines Vampirs auf mich ziehen könnte. Damit war sie nicht alleine, aber im Gegensatz zu ihr vertraute ich ihm mit meinem Leben und hoffte inständig, dass es ihm mit mir genauso ging.
    »Tretet ein«, sagte ich und öffnete die Tür zu Romans Arbeitszimmer. Ich setzte mich, um Abstand zu halten, hinter den Schreibtisch und bot Merkutio einen der Stühle davor an. Ohne einen Ton zu sagen, nahm er Platz.
    »Nun, wie kann ich Euch helfen?«, sagte ich, ganz damenhaft.
    Merkutio nahm langsam die Sonnenbrille herunter und fixierte mich aus schwarzen Augen mit gelber Umrandung an. In ihnen zeichnete sich das Leid ab, dass er seit Jahren ertragen musste. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und wirkten einfach nur unendlich müde. »Vielen Dank, Prinzessin«, sagte er plötzlich.
    Ich hatte ja fast damit gerechnet, dass er mir einen vorgefertigten Brief oder ähnliches übergeben würde, aber dass er wirklich sprach, verwirrte mich für einen Moment.
    »Ich weiß, dass der Prinz von der Idee nicht sonderlich begeistert ist - gelinde gesagt.« Er versuchte sich an einem kleinen Lächeln. Ich glaube, ich habe ihn so voller Mitleid angesehen, dass er peinlich berührt seinen Kopf drehte.
    »Er hat nur Angst um mich. Angst, dass ihn das gleiche, grauenhafte Schicksal ereilt wie Euch«, versuchte ich meinen Verlobten zu rechtfertigen.
    »Ich verstehe das.« Er nickte, mehr für sich selbst, als für mich. Sein Blick schweifte aus dem Fenster. »Leider habe ich ihm auch Anlass zur Sorge gegeben und dafür möchte ich mich entschuldigen.«
    »Wieso? Was ist denn passiert?«
    »Ich wusste nicht, dass der Prinz telepathisch veranlagt ist und hatte meinen Gedanken in seiner Gegenwart freien Lauf gelassen.«
    »Darf ich fragen, woran Ihr gedacht habt?«
    »Ich dachte daran, was für wunderschöne Lippen Ihr doch habt.« Er brach ab und presste seinen Mund fest zusammen.
    Ich lief hochrot an und räusperte mich.
    »Entschuldigt bitte diesen Fauxpas, aber Ihr seht meiner Lilian so unbeschreiblich ähnlich.«
    »Lilian? Eure Gefährtin

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