Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)
zwei Uhr. Sie träumte von ihrer Tochter. In ihrem Traum war sie das schönste Baby, dass die Welt je gesehen hatte, mit großen, blauen Augen und dem roten Haar ihres Vaters.
Eine Gestalt materialisierte sich neben Coreenas Bett. Sie beugte sich über die Schlafende und öffnete vorsichtig den Verschluss der Kette, die Volcan ihr gegeben hatte, als sie ein kleines Mädchen war. Dann legte sie die Kette auf den Nachtschrank und streckte erneut die Hände nach der schlafenden Coreena aus. Ein grünlicher Energiestrahl aus den Fingern der Kreatur wob ein Netz um Coreenas Kopf und Coreena erwachte mit einem Schrei, der von dem Energienetz zu ihr zurückgeworfen wurde und in ihren eigenen Ohren dröhnte. Kein Laut drang aus dem Netz heraus, doch das wusste sie nicht und so schrie sie weiter laut um Hilfe.
„Spar dir deine Kräfte!“, knurrte die Gestalt. „Niemand hört dich. Das Netz der Stille lässt keinen Laut nach außen dringen. Du vergeudest nur deine Energie.“
Volcan! Er wird kommen. Die Kette! , dachte Coreena.
Die Gestalt schüttelte den Kopf und deutete auf den Nachtschrank. Coreenas Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie wollte nach der Kette greifen, doch sie verschwand vor ihren Augen und erschien wie von Geisterhand in der Hand der Kreatur. Dann war sie erneut verschwunden und hing plötzlich von der Deckenlampe.
Als die Gestalt sie packte, wehrte sie sich und schrie, obwohl sie wusste, dass niemand sie hören konnte. Plötzlich waren sie in einem Raum mit Steinmauern und schmalen Fensterschlitzen. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand, doch es schien sich um eine Art Burg zu handeln. Es war dunkel. Nur die Fackeln an den Wänden spendeten etwas Licht. Auf dem Boden lag eine einfache Strohmatratze, in einer Ecke stand ein Stuhl und daneben ein Waschstand und ein Nachttopf. Offenbar sollte dies eine Art Gefängnis für sie sein. Sie wusste zwar nicht, wo sie sich befand, doch sicher war es nicht ihre Welt.
Ihr Entführer setzte sie ab und machte eine Handbewegung. Das Energienetz um ihren Kopf verschwand. Coreenas Kopf schwirrte noch immer von ihren eigenen Schreien. Das Adrenalin schoss durch ihre Adern und sie spürte ihren schnellen Herzschlag auf eine unangenehm heftige Weise. Sie hätte sich nicht gewundert, wenn ihr Herz ihr buchstäblich aus der Brust gehüpft wäre, denn es fühlte sich ganz danach an, als würde es genau das jeden Augenblick tun. Coreena starrte die Kreatur an. Sie sah aus wie eine Mischung aus Mensch und Reptil. Die schuppige Haut glänzte im Schein der Fackeln in einem dunklen Grün und die Augen hatten rote Pupillen. Der Mund war gespickt mit unzähligen kleinen, aber spitzen Zähnen.
„Was soll dass alles? Wer bist du? Wo bin ich hier? Was hast du mit mir vor?“, schoss es aus Coreena heraus.
„Ziemlich viele Fragen“, zischte die Kreatur. „Doch ich will sie dir beantworten. Ich bin Exesor. Du bist in Abyssus. Auf meiner Burg. Ich werde deine Vermählung mit dem Hüter verhindern.“
„Warum hast du mich dann nicht einfach getötet und riskierst, dass Volcan mich rettet?“, fragte Coreena und schaute Exesor herausfordernd an.
„Weil es mir verboten ist. Ich kann die Auserwählte des Hüters nicht töten. Und was deinen Liebsten angeht. Er wird erst mal mit der Rettung von diesem Elfen beschäftigt sein, und wenn er merkt, dass du weg bist, wird er es vielleicht nicht mehr rechtzeitig schaffen, dich hier herauszuholen. Wenn er nicht ohnehin bei dem Versuch zu Tode kommt. Meine Burg ist gut gesichert. Nein, meine Kleine. Auf eine Rettung brauchst du nicht hoffen.“
„Und wenn die Frist verstrichen ist, was geschieht dann mit mir?“
„Wenn der Termin verstrichen ist, bist du keine Auserwählte mehr. Dann kann ich dich töten!“
Coreena lief es eiskalt den Rücken hinunter.
„Diese Verwundung von dem Elfen, steckst du da auch dahinter?“
Exesor grinste selbstgefällig.
„Ja, ich kann mit Stolz sagen, dass ich das alles eingefädelt habe. Ich habe ein paar Eis-Elfen engagiert, Merlon zu überfallen und ihn schwer genug zu verletzen, dass dein Liebster mindestens zwei Tage mit der Heilung beschäftigt ist. Ein Plan, der einfach genial ist. Nicht wahr?“
Exesor verzog das Gesicht zu einem hässlichen Grinsen, dann gab er ihr einen Schubs, dass sie rücklings auf die Matratze fiel. Sie schrie überrascht auf, als sie ein wenig unsanft auf der Matratze landete. Sie raffte sich auf und funkelte ihren Peiniger wütend an.
„Ich hoffe, Volcan
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