Voll erwischt
Hintertür herein und begann mit Janets Hilfe, Norman mit demselben Seil zu fesseln, mit dem Sam zuvor gefesselt war.
«Wer zum Henker bist du?» fragte Norman Geordie. Aber er bekam keine Antwort.
Norman bewegte sich zu heftig. Er hatte das Seil von den Händen abgeschüttelt und Geordie die Waffe abgenommen, bevor Sam oder einer der anderen begriff, was passiert war. Norman stieß Geordie vor die Brust, und Geordie fiel über einen Stuhl und landete auf dem Rücken. Norman packte Janet und hielt sie mit seinem freien Arm um den Hals fest. Er wich an die Wand zurück und wedelte mit seiner Kanone in Sams Richtung. «Und jetzt legst du den Ballermann weg», sagte er. «Eine falsche Bewegung, und die hier springt über die Klinge. Anschließend lege ich euch einen nach dem anderen um.»
«Scheiße», sagte Marie.
Janet wehrte sich gegen Norman. «Schieß doch einfach», schrie sie Sam an. «Leg den Bastard um.»
Norman hob die Hand, in der er die Waffe hielt, als wollte er sie auf Janets Kopf niederkrachen lassen. Sam dachte gar nichts. Er sah, daß Normans Waffe auf niemanden gerichtet war. Der größte Teil von Normans Körper war durch Janet geschützt, und wenn Sam Zeit gehabt hätte nachzudenken, dann hätte er einen Schuß nicht versucht. Aber er hatte keine Zeit zum Denken. Er hob einfach seine Kanone, richtete sie so genau er konnte auf Normans Kopf und drückte den Abzug.
Normans Körper wurde von einer Art Krampf geschüttelt. Sobald die Kugel ihn erwischte, ließ er Janet los. Er ließ seine eigene Waffe los. Dann sackte er einen Augenblick auf ein Knie. Alle im Zimmer dachten, daß er zu diesem Zeitpunkt bereits Geschichte war. Aber sie verstanden Norman nicht. Es steckte immer noch Leben in seinem Körper, und solange dies der Fall war, so lange war er eine ernstzunehmende Gefahr. Er hob seine Kanone wieder auf und rappelte sich hoch, sah zu Sam hinüber und bewegte sich nach vorn. Er stieß Laute aus. Es war kein Sprechen, keine erkennbare Sprache. Irgendwas zwischen einem Schwall von Flüchen und dem Aufheulen eines Tieres. Er feuerte seine Kanone ab, zweimal. Eine Kugel blieb in der Wand über Sams Kopf stecken, und die zweite durchschlug die Tür und schoß als Querschläger durch die Küche. Jennie schrie, und alle außer Sam warfen sich auf den Boden.
Sam zielte und schoß, und Normans linke Schulter schien ihn zu bremsen. Dann taumelte er weiter. Sam schoß noch einmal, und noch einmal, und schließlich kam Norman zum Stillstand. Er schwankte zurück, und sein gesundes Auge, das, in dem keine Kugel steckte, schloß sich langsam, und sein ganzer Körper zuckte vor der Wand, ehe er zu Boden stürzte.
Janet rannte zu Geordie und half ihm auf. Sam ging zu Jennie und legte einen Arm um sie. Marie ergriff Celias Hand. Und alle sahen die Leiche von Norman Bunce an. Sam fragte sich, wie so ein kleines und jetzt völlig passives Bündel Fleisch und Knochen so viel Ärger verursacht haben konnte.
Geordie sah zu Sam hinüber. Er lächelte. «War’s das dann jetzt?» fragte er.
Sam nickte. Er sah die anderen an. «Ich denke schon», sagte er. «Jetzt zittern noch alle. Aber morgen sieht die Welt schon wieder besser aus.»
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