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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ungebundenen Alchimisten!«
    »Offenbar bereitet man dort die ersten beweglichen Tonbilder vor, Herr Schnapper«, sagte Victor ruhig.
    »Aber es sind Amateure! Und Gauner!«
    Gaspode runzelte die Stirn. Jetzt begann die Phase, in der Victor improvisieren mußte.
    »Nun, da bin ich ja erleichtert, Herr Schnapper.«
    »Wieso?«
    »Dann sind die Ungebundenen Alchimisten wenigstens keine professionellen Gauner.«
    Gaspode nickte. Nicht übel, nicht übel.
    Schritte, die um einen Schreibtisch eilten. Einige Sekunden später ertönte Schnappers Stimme: Sie klang so, als schmierte er Victor gerade die Jahresproduktion eines Imkers um den Bart.
    »Victor! Vic! Bin ich nicht immer wie ein Onkel für dich gewesen?«
    Nun, ja, dachte Gaspode. Er ist hier für viele Leute wie ein Onkel. Weil sie seine Neffen sind.
    Er hörte nicht weiter zu, und dafür gab es zwei Gründe. Erstens: Sicher bekam Victor seinen freien Tag, und wahrscheinlich sogar bezahlt. Zweitens: Jemand führte einen anderen Hund herein.
    Er war groß und prächtig und hatte glänzendes Fell.
    Gaspode erkannte einen reinrassigen Jagdhund aus den Spitzhornbergen. Als das Tier neben ihm Platz nahm, war es, als lege eine schnittige Rennjacht im Hafen neben einem schmutzigen Kohlenfrachter an.
    »Das ist also Onkels neueste Idee, wie?« fragte Soll. »Wie heißt er?«
    »Laddie«, sagte jener Mann, der die Leine hielt.
    »Wieviel?«
    »Sechzig Dollar.«
    »Für einen Hund? Meine Güte, wir sollten selbst lieber Hunde züchten, das lohnt sich.«
    »Er ist gut dressiert und sehr intelligent. Genau das, wonach Herr Schnapper sucht.«
    »Na schön. Binde ihn dort fest. Und wenn der andere Köter Probleme verursacht, gib ihm einfach einen Tritt.«
    Gaspode beobachtete den Hund nachdenklich. Als Laddie nicht mehr Gegenstand der allgemeinen Aufmerksamkeit war, schob er sich näher an ihn heran, musterte ihn von Kopf bis Fuß und flüsterte aus dem Schnauzenwinkel:
    »Weshalb bist du hier?«
    Der Neuankömmling blickte ihn mit eleganter Verwirrung an.
    »Ich meine, gehörst du jemandem oder so?« erkundigte sich Gaspode.
    Der Hund winselte leise.
    Gaspode versuchte es mit Einfach-Hundisch – diese Sprache bestand zum größten Teil aus Schnaufen und leisem Wimmern.
    »Hallo?« fragte er. »Verstehen du mir?«
    Laddies Schwanz zuckte unsicher.
    »Das Futter ist ziemlich übel hier«, verkündete Gaspode.
    Der Hund hob würdevoll den Kopf.
    »Was dies für ein Ort?« erwiderte er.
    »Wir sind hier in Holy Wood«, sagte Gaspode im Plauderton. »Ich bin Gaspode. Du kennst den Namen sicher. Wie der berühmte Gaspode. Frag nur, wenn du irgend etwas wissen möchtest…«
    »Diese vielen Zweibeiner. Äh… Was dies für ein Ort?«
    Gaspode zog die Brauen hoch.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür von Schnappers Büro. Victor trat ins Vorzimmer und hustete am Ende einer Zigarre.
    Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin folgte ihm. »Großartig, großartig. Wußte ja, daß wir uns einig werden. Vergeude das Ding nicht, Junge. Kosten einen Dollar pro Stück. Oh, wie ich sehe, hast du deinen kleinen Hund mitgebracht.«
    »Wuff«, sagte Gaspode verärgert.
    Das andere Tier bellte kurz und richtete sich auf. Es gelang ihm, mit jedem Haar Wachsamkeit zum Ausdruck zu bringen.
    »Ah«, meinte Schnapper. »Und unser Wunderhund ist eingetroffen.«
    Gaspodes kümmerlicher Schwanz zuckte ein- oder zweimal.
    Dann ahnte er die Wahrheit.
    Er starrte den größeren Hund an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen… Und faßte sich gerade noch rechtzeitig. Er brachte ein zaghaftes »Bell?« hervor.
    »Ich hatte die Idee, als ich deinen Hund bemerkte«, fuhr Schnapper fort. »Dachte mir: He, die Leute mögen Hunde. Ich mag sie ja auch. Ein positives Symbol, der Hund. Rettet Leben, des Menschen bester Freund und so weiter.«
    Victor sah den Zorn in Gaspodes Augen.
    »Mein Hund ist sehr gescheit«, sagte er.
    »Oh, natürlich hältst du ihn für gescheit«, räumte Schnapper ein. »Aber sieh dir die beiden an. Hier haben wir ein aufmerksames, hübsches Tier, und dort hockt ein von Flöhen zerfressener Staubwedel. Man kann sie gar nicht miteinander vergleichen, oder?«
    Der Wunderhund bellte erneut.
    »Was dies für ein Ort? Braver Laddie!«
    Gaspode rollte mit den Augen.
    »Siehst du, was ich meine?« fragte Schnapper. »Man gebe ihm den richtigen Namen. Man richte ihn ab. Und schon ist ein Star geboren.« Er klopfte Victor erneut auf den Rücken. »Hat mich gefreut, mit dir zu reden, ja, hat mich sehr

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