Volle Deckung Mr. Bush
wenn
das nicht auch bei den Bürgern in Pittsburgh ankäme. Und 12
Millionen Amerikaner stimmten 2003 für einen schwarzen Typen, Rüben Studdard, als Gewinner des TV-Wettbewerbs
»Amerika sucht den Superstar«.
Wir müssen einfach für die Wahlen von 2004 und danach
frische, unverbrauchte Kandidaten finden, die ihren
republikanischen Konkurrenten einen Tritt in den Hintern
verpassen können. Bisher ge ht man davon aus, daß ein
Präsidentschaftskandidat Senator oder Gouverneur sein müsse.
Ist ein Kandidat kein Berufspolitiker, sondern ein einfacher Bürger wie der schwarze Aktivist und ehemalige Manager von
James Brown, Reverend Al Sharpton, dann nimmt man ihn nicht
eine Sekunde lang ernst (obwohl Sharpton einige der klügsten -
und lustigsten - Bemerkungen dieser ganzen Wahlkampagne
machte).
Was wir jetzt brauchen, ist jemand, der diesen Bush endgültig erledigt! Jemand, der beim amerikanischen Volk schon so
beliebt ist, daß er uns bei der Amtseinführungsfeier 2005 vom Anblick dieses einfaltigen Grinsers erlösen wird. Jemand, der unser Reagan ist, eine bereits wohlbekannte Person, die uns mit ihrem Herzen regieren und führen und die richtigen Leute
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auswählen wird, die das Tagesgeschäft des Präsidenten
erledigen können.
Wer ist diese Person, die uns ins Gelobte Land führen könnte?
Ihr Name ist Oprah.
OPRAH!
Genau, die Talkshow-Gastgeberin Oprah Winfrey.
Oprah könnte Bush schlagen. Regt euch bloß wieder ab. Ihr wißt genau, daß sie das schaffen könnte! Amerika liebt sie. Sie hat gute Grundsätze, sie hat ein gutes Herz, und wir müßten
endlich alle jeden Morgen um sechs für ein paar Minuten
Jazzgymnastik machen! Das kann uns doch nicht schaden. Und
sie würde uns alle dazu bringen, jeden Monat ein Buch zu lesen!
(»Guten Abend. Hier spricht Ihre Präsidentin. In diesem Monat werden wir alle Huxleys Schöne neue Welt lesen.«) War doch cool, stimmt's?
Und hier gleich noch ein weiteres Plus: Oprah ist nicht
käuflich. Sie ist bereits Milliardärin! Stellt euch nur mal eine Präsidentin vor, die keinem Lobbyisten, keiner Ölgesellschaft und keinem Typen wie Ken Lay, dem Enron-Bankrotteur, einen
Gefallen schuldete. Sie würde nur ihrem Mann Steadman Rede
und Antwort stehen! Und uns! Bei einem Jahresgehalt von
400000 Dollar wäre dieser Job im Weißen Haus für Oprah zwar
ein deutlicher Rückschritt, aber ich hätte persönlich nichts dagegen, wenn sie neben der Präsidentschaft auch noch ihre Fernsehshow machte. Jeden Nachmittag um vier könnten wir
dann in einer Livesendung aus dem Ostzimmer des Weißen
Hauses beobachten, wie Präsidentin Oprah eine Gruppe von
Durchschnittsamerikanern befragt, welche Sorgen sie haben und was ihnen denn so fehle - und Oprah ist da, um ihnen zu helfen.
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Denn im Gegensatz zu ihrer gegenwärtigen Show aus Chicago
könnte Oprah aus der Pennsylvania Avenue 1600 tatsächlich die Probleme ihrer Gäste sofort und umfassend regeln. Ihr könnt
eure Rechnungen nicht mehr bezahlen? Präsidentin Oprah läßt
sofort die Kreditkartenchefs verhaften, die empörend hohe
Überziehungszinsen verlangen. Eure Kinder spielen mal wieder verrückt? Nicht mehr, nachdem sie zu einer ernsten Aussprache ins Oval Office gebracht worden sind. Dein Ehemann schenkt
dir nicht mehr genug Beachtung? Vielleicht wird sich das
ändern, wenn er seine Visage am Aushang des Postamts auf
einem Plakat mit einer Liste der »Männer, die nie den Mund halten und zuhören« wiedererkennen wird.
Ich war bisher schon dreimal bei Oprah. Ich habe selbst gesehen, wie der normale Bürger auf sie anspricht. Männer und Frauen aller Rassen öffnen ihr sofort ihre Herzen. Sie ist wie Bruce Springsteen, Mutter Teresa und Lady Di in einer Person.
Ich sah, wie erwachsene Menschen in Tränen ausbrachen,
nachdem sie ihr die Hand schütteln durften. Warum reagieren
die Leute so? Ich glaube, weil Oprah eine echte Persönlichkeit ist, die sagt, was sie sagen will, und so ist, wie sie sein möchte.
Sie ist einfach eine von uns, die es geschafft hat. Wir mögen es, wenn ein Mitglied unserer Mannschaft gewinnt! Und so
verkörpert sie die Botschaft: »Ich versuche immer, mein Bestes zu tun. Auch ich habe meine Höhen und Tiefen, aber jeden
Morgen stehe ich auf und packe mein Leben von neuem an.«
Oprahs Kampagne, die Leute zu ermutigen, ihren
Mitmenschen kle ine Gesten der Freundlichkeit zu erweisen -
und die positiven Auswirkungen, die diese guten Taten auf das
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