Volle Deckung Mr. Bush
Jahr könnten sie das Amt
ihrer Vizepräsidentin übergeben - Oprah!
Aber nehmen wir mal an, daß keine dieser Berühmtheiten ihr
bequemes Dasein aufgeben möchte, um in dieser
Schlangengrube zu leben. Wer könnte ihnen das vorwerfen?
Also, was machen wir dann?
Als ich mal vor vielen Monaten in den Tagen vor der Invasion des Irak durch alle Fernsehkanäle zappte, sprach gerade bei
CNN ein General. In der Annahme, es handele sich dabei um
einen dieser dampfblaudernden Ex-Militärs, die damals plötzlich auf allen unseren Sendern auftauchten, wollte ich schon den
Kanal wechseln. Aber dann sagte er etwas, das mich ansprach, und ich hörte weiter zu. Er bezweifelte tatsächlich die Klugheit von Bushs Entscheidung, den Irak anzugreifen. Lange bevor es sich herausstellte, daß Bush & Co. das amerikanische Volk absichtlich über die »Massenvernichtungswaffen« des Irak
belogen hatten, bezweifelte er, daß der Irak tatsächlich eine echte Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstelle. Whoa.
Wer war der Typ?
Sein Name war Wesley Clark. General Wesley Clark. Der
Beste seines Jahrgangs in West Point, ein Rhodes-Stipendiat in Oxford, ehemaliger Oberbefehlshaber der NATO und
eingetragener Demokrat aus Arkansas. Ich begann, mich mit
diesem Mann näher zu beschäftigen. Und hier ist, was ich
herausgefunden habe:
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• Er ist für eine straffreie Abtreibung und ein eifriger
Verfechter der Frauenrechte. Als er in der Fernsehsendung
Crossfire gefragt wurde, ob er der Ansicht sei, daß Abtreibung legal bleiben sollte, antwortete er klar und unmißverständlich:
»Ich bin für die Entscheidungsfreiheit der Frau.«
• Er ist gegen Bushs Steuersenkungen. Zu dieser Frage gab er folgendes zu Protokoll: »Ich dachte bisher, daß die
Progressivsteuer eines der fundamentalen Prinzipien unseres
Landes sei. Das heißt mit anderen Worten nicht nur, daß man
desto mehr Steuern zahlt, je mehr man verdient, sondern auch, daß man proportional mehr zahlen muß als der Geringverdiener, denn wenn man wenig Geld hat, muß man einen größeren Anteil
seines Einkommens für die lebensnotwendigen Dinge ausgeben.
Wenn man aber sehr viel mehr Geld hat, kann man sich auch
einen gewissen Luxus leisten… Zu diesem Luxus gehört auch
eines der Privilegien, die wir hier genießen, nämlich in diesem großen Land leben zu dürfen. Deshalb glaube ich, daß die
Steuersenkungen für die Reichen unfair waren.«
• Er ist gegen den Patriot Act II, das zweite Sicherheitsgesetz gegen terroristische Bedrohungen, und möchte auch das erste
noch einmal genau überprüfen. Dazu meinte er: »Eines der
Risiken bei dieser ganzen Sache ist das Aufgeben einiger der wesentlichen Grundpfeiler der amerikanischen Justiz, der
amerikanischen Freiheitsrechte und Rechtsstaatlichkeit. Ich
glaube, man muß sehr, sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, jene Rechte zu beschneiden mit dem Argument, dadurch den
Krieg gegen die Terroristen besser führen zu können.«
• Er ist für eine striktere Waffenkontrolle. Zitat: »Im
allgemeinen habe ich so etwa zwanzig Schußwaffen bei mir im
Haus. Ich bin begeisterter Jäger. Ich bin seit frühester Jugend mit Waffen aufgewachsen, aber Leute, die Schnellfeuergewehre mögen, sollten zur amerikanischen Armee gehen, wir haben
solche Waffen.«
• Er ist für Quotenregelungen zugunsten vo n rassischen
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Minderheiten. In einem Gespräch über das Kurzgutachten, das
er dem Supreme Court zukommen ließ, um damit die
Universität von Michigan in ihrem Kampf für eine solche
Quotenregelung zu unterstützen, äußerte er sich wie folgt: »Ich bin für das Prinzip der Quoten für Minderheiten… Unsere
Gesellschaft sollte anerkennen, daß wir in dieser Gesellschaft ein Problem mit der Rassendiskriminierung haben… Wir haben
die Vorteile einer ausgleichenden Quotenregelung in den
Streitkräften der Vereinigten Staaten gesehen. Sie war
unerläßlich für die Wiederherstellung der Integrität und
Effizienz unserer Streitkräfte.«
• Er ist dagegen, Truppen in den Iran zu schicken, und möchte, daß dieser »Achse-des-Bösen«-Unsinn endlich aufhört. »Zuerst einmal sollten wir multilateral mit den anderen Nationen
zusammenarbeiten. Wenn man diesen Multilateralismus
geschickt einsetzt, kann man damit einen großen
wirtschaftlichen und diplomatischen Druck ausüben. Zum
zweiten glaube ich, daß wir sehr vorsichtig sein sollten,
vorschnell zu einer militärischen Option zu greifen, vor
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