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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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einem
    bestimmten Zeitpunkt glaubte auch fast die Hälfte, daß die USA Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden hätten, obwohl nie welche entdeckt worden waren. Außerdem war ein Viertel der
    Befragten der Ansicht, daß Saddam einen chemischen oder
    biologischen Angriff gegen die Streitkräfte der »Koalition«
    unternommen hatte, was ebenfalls nie geschehen war.
    Diese weitverbreiteten Irrtümer waren verständlich. Im
    amerikanischen Fernsehen kamen praktisch keine Kritiker oder Gegner der Argumente zu Wort, mit denen die Regierung Bush
    so entschlossen auf den Krieg zusteuerte.
    Die medienkritische Organisation FAIR analysierte die
    Abendnachrichten von sechs US-amerikanischen
    Fernsehsendern und Nachrichtenkanälen für die drei Wochen ab dem 20. März 2003, dem Vortag der Bombardierung des Irak. In der Studie wurden die politischen Bindungen und die Ansichten von mehr als 6000 Interviewpartnern untersucht, die in den
    Berichten über den Irak vor der Kamera erschienen. Die
    Ergebnisse waren keine große Überraschung:
    -114-

    • Es war 25 mal wahrscheinlicher, daß die Fernsehzuscha uer
    einen US-amerikanischen Kriegsbefürworter zu sehen bekamen
    als einen Kriegsgegner.
    • Militärische Interviewpartner kamen doppelt so oft zu Wort wie zivile.
    • Nur vier Prozent der Personen, die in den drei Wochen im
    Fernsehen befragt wurden, waren Angehörige einer Universität, eines privaten Forschungsinstituts oder einer
    Nichtregierungsorganisation.
    • Von insgesamt 840 Interviewpartnern, die Angehörige der
    Regierung oder des Militärs waren oder gewesen waren,
    konnten nur vier eindeutig als Kriegsgegner identifiziert werden.
    • Die wenigen Auftritte von Personen, die gegen den Krieg
    waren, wurden konsequent auf einzelne Satzbrocken beschränkt, wobei es sich in der Regel um Straßeninterviews mit anonymen Passanten handelte. Nicht ein einziger der sechs untersuchten Sender brachte ein ausführliches Interview mit einem
    Kriegsgegner.

    In einigen Fällen bekannten sich Journalisten ganz offen zu
    einem verblüffenden Mangel an Objektivität. So zitiert die
    Studie von FAIR, was Dan Rather, der Moderator von CBS
    News, bei einem Auftritt in der Talkshow von Larry King sagte:
    »Wissen Sie, ich bin Amerikaner. Ich habe nie versucht, den
    Eindruck zu erwecken, ich sei Internationalist oder so was
    ähnliches. Und wenn mein Land Krieg führt, will ich, daß mein Land gewinnt, ega l wie ›gewinnen‹ definiert ist. Ich kann und will nicht behaupten, das sei unparteiische Berichterstattung. In dieser Sache bin ich parteiisch.«
    In dem dreiwöchigen Untersuchungszeitraum registrierte
    FAIR in den von Rather moderierten Abendnachrichten auf
    CBS nur eine einzige Äußerung gegen den Krieg. Sie stammte
    -115-
    von… äh… mir, als ich bei der Oscarverleihung von dem
    »fiktiven Krieg« eines »fiktiven Präsidenten« sprach.
    Nebenan bei Fox News beantwortete Neu Cavuto eine
    kritische Frage in seiner Sendung wie folgt: »Es ist keineswegs falsch, wenn man in dieser Sache Partei ergreift… Sie sehen
    keinen Unterschied zwischen einer Regierung, die die Menschen unterdrückt, und einer, die das nicht tut, aber ich sehe diesen Unterschied.«
    MSNBC demonstrierte seinen Patriotismus mit »America's
    Bravest« - einer Art Schwarzem Brett mit Bildern von im Irak kämpfenden Soldaten, die deren Freunde und Angehörige an
    den Sender geschickt hatten. Und Brian Williams von NBC und
    MSNBC sagte über das Töten irakischer Zivilisten: »Zivilisten wurden früher vorsätzlich zu militärischen Zielen. Die
    Brandbomben von Dresden und Tokio im Zweiten Weltkrieg
    sollten Zivilisten töten und die Überlebenden in Angst und
    Schrecken versetzen. Heute werden wir Zeuge, wie das
    Gegenteil passiert.«
    (Die US-Armee vergab kürzlich einen Auftrag in Höhe von
    470 Millionen Dollar an Microsoft, das MSNBC gemeinsam mit
    NBC besitzt. NBC wiederum gehört General Electric, einem der größten Rüstungskonzerne des Landes. GE bekommt
    milliardenschwere Regierungsaufträge für die Produktion von Antrieben für Militärflugzeuge. Trotzdem erbrachte die
    Untersuchung von FAlR das Ergebnis, daß NBC mehr kritische
    Ansichten über den Krieg brachte als jeder andere US-
    amerikanische Sender ein ganzes sensationelles Prozent mehr.) Hier noch ein paar weitere Whopper, die amerikanische
    Fernsehsender und Zeitungen über den Irakkrieg brachten:
    ABC berichtete am 26. April 2003, daß »das US-Militär 200
    Kilometer nordwestlich

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