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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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TRW wurde der Alltag einer Wohngemeinschaft aufgenommen.
    A. d. Ü.) Sie tut mir leid, eine junge Frau, die sich freiwillig meldete, um zur Verteidigung der Vereinigten Staaten ihr Leben zu riskieren, und dann mißbraucht wird: als Sandwich in einer Kantine voller Whopper.

    Nr. 10: Der absolut riesige Dreifachwhopper:
    »Wir haben nicht gelogen. Und wir lügen auch jetzt nicht, um die zuvor erzählten Lügen zu vertuschen.«

    -119-
    Als ein paar Medien endlich ihre Pflicht taten und die Lügen der Regierung Bush entlarvten, als Bush verzweifelt nach jemandem (wem auch immer) suchte, den er für die ganzen Lügen
    verantwortlich machen konnte, und als eine Mehrheit der
    amerikanischen Bevölkerung der Ansicht war, daß man ihr nicht die ganze Wahrheit über den Irak gesagt hatte, rangen sich Bush
    & Co. zu der Erkenntnis durch, daß sie dringend etwas
    unternehmen müßten, um die ganze Krise ein für allemal zu
    überwinden.
    Was taten sie? Sie blähten ihre Whopper zu Riesenwhoppern
    auf!
    Man nennt diese Strategie »eins draufsetzen«: Wenn du bei
    einer Lüge ertappt wirst, streite einfach alles ab und lüge weiter, egal was passiert.
    Richard Pryor skizzierte diesen Ansatz 1982 in der
    Kabarettnummer Live on the Sunset Strip. Er sagte, wenn ein Mann von seiner Frau mit einer anderen Frau im Bett erwischt werde, solle er alles abstreiten, selbst wenn seine Frau direkt neben dem Bett stehe, auf dem er nackt mit der anderen Frau
    liege. Streiten Sie einfach ab, daß Sie Sex haben, sagte Pryor.
    Bestreiten Sie sogar, daß eine Frau neben Ihnen im Bett liegt:
    »Und wem glaubst du jetzt, mir oder deinen betrügerischen
    Augen?«
    Einer der ersten Whopper über einen Whopper (ein Whopper
    zum Quadrat) wurde im Februar 2003 von Colin Powell serviert:
    »Meine Kollegen, alle Äußerungen, die ich heute mache, sind
    durch Quellen untermauert, durch zuverlässige Quellen. Es
    handelt sich nicht um Behauptungen, sondern um Tatsachen und Schlußfolgerungen, die auf zuverlässigen Erkenntnissen
    beruhen.«
    Nur wenige Tage zuvor war sich Powell seiner Sache offenbar
    noch nicht so sicher gewesen. Als er bei einer Besprechung mit CIA-Beamten das Belastungsmaterial gegen Saddam Hussein
    -120-
    durchging, warf er die Papiere in die Luft und schrie: »So eine Scheiße lese ich nicht vor!«
    Und er hatte guten Grund, den »Erkenntnissen« zu mißtrauen.
    Ein großer Brocken von Powells Hintergrundinformationen
    stammte direkt aus Quellen, die im Internet leicht zu
    identifizieren waren, unter anderem die Seminararbeit eines
    graduierten Studenten, die auf zwölf Jahre alten Dokumenten
    beruhte. Einige Passagen waren direkt kopiert worden, so direkt, daß nicht einmal die Tippfehler berichtigt waren. Doch Powell nannte diesen Whopper »zuverlässig«.
    Dann gab Ari Fleischer, der Pressesprecher des Weißen
    Hauses, folgende »Erklärung« ab: »Die Stellungnahme des
    Präsidenten basierte auf der Aussage über das Yellow-Cake[-
    Uran] aus dem Niger. Angesichts der Tatsache, daß sich der
    Bericht über das Yellow Cake nicht als richtig entpuppt hat, wirkt das auch auf die allgemeinere Aussage des Präsidenten
    zurück.«
    Hä?
    Überlassen wir das Erklären nun dem Whoppermeister selbst.
    George W. Bush sagte: »Ich meine, die Erkenntnisse, die ich
    kriege, sind verdammt gute Erkenntnisse. Und die Reden, die
    ich gehalten habe, waren durch diese guten Erkenntnisse
    untermauert. Und ich bin auch heute noch, genau wie zu dem
    Zeitpunkt, als ich die Reden hielt, absolut davon überzeugt, daß Saddam Hussein ein Programm für Massenvernichtungswaffen
    entwickelte.«
    Dazu Ari Fleischer: »Der Präsident hat sich weiterbewegt.
    Und ich glaube, offen gesagt, ein Großteil des Landes hat sich ebenfalls weiterbewegt.«
    Vielleicht in seinem Land, aber nicht in meinem.
    Verteidigungsminister Donald Rumsfeld tischte in Meet the Press schnell noch ein paar weitere Whopper auf: »Wie sich herausstellt, ist es eigentlich korrekt, was der Präsident gesagt
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    hat… Aber insgesamt betrachtet: Glauben wir wirklich, daß er chemische und biologische Waffen besaß und ein Programm zur
    Entwicklung von Atomwaffen laufen hatte? Die Antwort lautet
    ja, davon bin ich überzeugt.«
    Rumsfeld fügte hinzu: »Und unmittelbar davor sagte ich, wie
    der Präsident gesagt hat, und unmittelbar danach sagte ich, wie der Präsident gesagt hat. Ich wiederholte einfach, was der
    Präsident gesagt hatte.«
    Könnt ihr dem folgen? Bevor sich euer Kopf

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