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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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australischen Premierminister John
    Howard mit der Aussicht auf ein Freihandelsabkommen köderte.
    Wen man nicht überzeugen kann, den besticht man eben.
    Inzwischen wurde Australiens Nachbarstaat Neuseeland, der
    sich der Koalition nicht anschloß, (welche Überraschung!) von den Gespräche n über das Handelsabkommen ausgeschlossen.
    Kommen wir wieder auf die Willigen zurück: Aserbeidschan
    (sein Öl holen wir uns als nächstes, also hatte es überhaupt keine Wahl), Bulgarien (Wenn man Bulgarien auf seiner Seite hat,
    kann man einfach nicht verlieren. Außerdem bekam ich dadurch Gelegenheit, zweimal in einem Buch »Bulgarien« zu
    schreiben!), Kolumbien (kriegt eine Pause in dem anderen
    Krieg, den wir dort führen), die Tschechische Republik (Wie
    peinlich! Aber wir lassen euch trotzdem in die NATO!),
    Dänemark (Das sollte genügen, um das Land von der
    Mitgliedschaft in Skandinavien auszuschließen. Ich wußte
    sowieso nicht, daß es dazugehört. Nehmt Finnland auf, das paßt besser!), El Salvador (wir haben es nicht umsonst annektiert!), Eritrea (Wo zum Teufel ist denn das?), Estland (Frankreich
    sollte sich an diesem Land ein Beispiel nehmen. Es gibt auch Nazi-Kollaborateure, die uns mögen!), Äthiopien (hat uns nicht einmal eine Schar halbverhungerter Kinder zu Hilfe geschickt), Georgien, Ungarn, Italien (das zweite richtige Land. Dort sind 69 Prozent der Bevölkerung gegen den Krieg.), Japan (Ich kann es nicht fassen. Wissen denn die Japaner, von denen 70 Prozent gegen den Krieg sind, daß man sie auf diese Liste gesetzt hat?), Südkorea, Lettland (noch mehr Nazi-Kollaborateure),
    Makedonien, die Niederlande (Was? Zuviel legaler
    Drogengebrauch?), Nicaragua, die Philippinen (vielleicht sollten sie dort lieber ihre eigenen Al Kaida-Mitglieder aufspüren), Polen (haben die Polen nicht gehört, daß der Papst gegen den
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    Krieg ist?), Palau…
    Palau?
    Palau ist eine Inselgruppe im Nordpazifik; ihre 20000
    Einwohner würden halbwegs ausreichen, um den Madison
    Square Garden zu füllen. Palau hat, wie die Washington Post uns berichtet, eine exzellente Tapioka und saftige Kokosnüsse, aber leider keine Soldaten. Natürlich wird man auch ohne
    Armee in die »Koalition der Willigen« aufgenommen. Andere
    Mitglieder ohne Armee sind Island, Costa Rica, die Salomonen und Mikronesien. Aber wir erwarten ja nicht, daß die ihre
    jungen Leute in den Tod schicken! Das ist unser Job. Es reicht uns völlig, daß sie gewillt sind, es zu tun!
    Einen Moment! Wichtige Nachricht! Polen hat tatsächlich
    angeboten, 200 Soldaten zu entsenden. Vielen Dank für euren
    guten Willen!
    Und Marokko hatte zwar auch keine Soldaten übrig, bot aber
    an, 2000 Affen zu schicken, damit sie im Irak Landminen zur
    Explosion bringen. Bis jetzt hat es aber noch keine geschickt, und wenn es nicht bald die Affen herausrückt, darf es nicht von den Vorteilen einer Mitgliedschaft in der Koalition der Willigen profitieren. Andererseits braucht die »Koalition der Willigen«
    die Affen doch nicht so dringend, weil sie schon von einem viel weiterentwickelten Menschenaffen angeführt wird.
    Oh, jetzt habe ich die Reihenfolge nicht eingehalten. Blättern wir mal zurück: Jetzt stehen noch Rumänien, die Slowakei und Spanien auf der Liste (nur 13 Prozent der Spanier waren für den Krieg und selbst das nur unter der Bedingung, daß die UNO der Invasion zustimmte), und… Moment mal… die Türkei. Die
    türkischen Politiker weigerten sich, 26 Milliarden Dollar für das Privileg anzunehmen, daß US-Truppen in ihrem Land stationiert würden - vielleicht mit Rücksicht auf Meinungsumfragen, denen zufolge 95 Prozent der Türken gegen den Einmarsch im Irak
    waren.
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    Die Nachhut bilden Usbekistan und das Vereinigte Königreich
    (unser allerbester Freund in der ganzen weiten Welt!). In Großbritannien waren nur neun Prozent der Bevölkerung für
    eine Militäraktion gegen den Irak, falls die USA und
    Großbritannien sie allein durchziehen würden. Außerdem waren die Briten uneins in der Frage, wer die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellte: Bush und Hussein erhielten je 45
    Prozent der Stimmen. Warum führte sie Tony Blair in diesen
    Schlamassel hinein? Was versprach ihm Bush?
    Wir haben also eine »Koalition der Willigen«, die für etwa 20
    Prozent der Weltbevölkerung steht. Aber selbst das ist noch
    irreführend, denn die meisten Bürger in den Staaten der
    Koalition waren gegen den Irakkrieg, so daß es sich eigentlich um eine

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