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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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von Bagdad ein Waffenlager gefunden
    hat, wo die Tests auf chemische Kampfstoffe zunächst positiv ausfielen. Zu dem dort gefundenen Material gehörten 14
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    Zweihundert-Liter-Fässer, mindestens ein Dutzend Raketen und 150 Gasmasken.«
    Wie sich herausstellte, befanden sich keine chemischen
    Waffen in dem Lager, und die ersten Berichte waren völlig
    falsch. ABC brachte jedoch keine Gegendarstellung und kein
    Dementi.
    Die New York Times trug am 8. September 2002 mit dem Artikel »U. S. Says Hussein Intensifies Quest for A-Bomb
    Parts« ihren Teil dazu bei, die Story mit den
    Massenvernicht ungswaffen zu verbreiten:

    Über ein Jahrzehnt, nachdem Saddam Hussein sich zum
    Verzicht auf Massenvernichtungswaffen bereit erklärt hat,
    intensiviert der Irak nach Aussage von Vertretern der Regierung Bush seine Anstrengungen, Atomwaffen zu beschaffen, und
    versucht auf der ganzen Welt das notwendige Material zur
    Herstellung einer Atombombe zu erwerben. In den letzten 14
    Monaten versuchte der Irak, Tausende von besonders
    konstruierten Aluminiumröhren zu kaufen, die
    Regierungsvertretern zufolge als Komponenten von Zentrifugen zur Urananreicherung dienen sollten.

    Alles falsch.

    Die Washington Post brachte die aufregende Geschichte der Gefreiten Jessica Lynch, einer jungen Soldatin, die aus einem irakischen Krankenhaus gerettet wurde, nachdem sie bei einem Gefecht in der irakischen Wüste schwer verwundet worden war: Die Gefreite Jessica Lynch, die am Dienstag aus einem
    irakischen Krankenhaus befreit worden ist, kämpfte erbittert und erschoß mehrere irakische Soldaten… Lynch, die 19jährige
    Soldatin einer Nachschubabteilung, feuerte am 23. März selbst
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    dann noch auf die Iraker, nachdem sie mehrere Schußwunden
    erlitten hatte und mehrere Soldaten ihrer Einheit vor ihren
    Augen im Kampf gefallen waren, sagte ein
    Regierungsvertreter… »Sie kämpfte bis zum Äußersten«, sagte
    der Regierungsbeamte. »Sie wollte nicht lebend in
    Gefangenschaft geraten.«

    Die New York Times brachte mehr über die dramatischen Einzelheiten der Rettungsaktion:

    Spezialkräfte der Marine, sogenannte Seals, holten die Gefreite Lynch heraus, dabei wurden sie sowohl auf dem Weg in das
    Gebäude als auch auf dem Rückweg unter Feuer genommen…
    Lynch war seit dem Zweiten Weltkrieg der erste US-
    Kriegsgefangene, der aus Feindeshand befreit wurde, und die
    erste Frau, die je befreit wurde…

    Es dauerte eine Weile, aber dann wurde die Geschichte
    komplizierter, wie sich zwei Monate später in der New York Times nachlesen ließ:

    Wie es scheint, hat die tapfere junge Gefreite vielleicht doch nicht wie Rambo gekämpft, als ihre Nachschubeinheit die
    falsche Abzweigung nahm und in einen irakischen Hinterhalt
    geriet. Möglicherweise wurde sie in dem Feuergefecht, das sich vielleicht ereignete, vielleicht aber auch nicht, weder durch Messerstiche noch durch Schüsse verwundet. Auch erscheint es heute wahrscheinlich, daß sie nicht in einem irakischen
    Krankenhaus mißhandelt wurde. Ihre heldenhaften Retter
    mußten sich den Weg durch die Gänge des Hospitals nicht
    freikämpfen; tatsächlich brannte
    das Personal des
    Krankenhauses vielleicht sogar darauf, sie zu übergeben.
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    In Wirklichkeit war keine von Jessica Lynchs Verletzungen
    durch einen Kampf verursacht, und sie wurden in dem
    irakischen Krankenhaus mit großer Sorgfalt medizinisch
    behandelt. Eine irakische Krankenschwester sang sie nachts in den Schlaf, und sie bekam Extrarationen an Saft und Keksen.
    Das Personal des Krankenhauses hatte schon vor ihrer
    »Befreiung« versucht, sie an die Amerikaner zu übergeben, und hatte auf deren Ankunft gewartet. Die irakischen Streitkräfte hatten das Gebiet bereits geräumt.
    Während Lynch in einem amerikanischen Krankenhaus genas,
    überschlugen sich die Fernsehanstalten, weil sie mit ihr einen Exklusivvertrag über ihre Geschichte abschließen wollten. CBS
    bot ihr sogar ein komplettes Paket mit Optionen auf ein Buch, einen Konzertauftritt und einen Fernsehfilm, realisiert durch CBS News, CBS Entertainment, MTV und den Verlag Simon &
    Schuster - alle Unternehmen sind unter dem Dach der riesigen Viacom- Gruppe.
    Gleichgültig, wo Jessica Lynchs Geschichte letztlich erzählt wird, sie wird mehr der verlogenen Inselwelt in Survivor gleichen als der realen Welt der Wohngemeinschaft in The Real World. (Beides »Reality-TV«: in Survivor werden junge Leute auf einer geräumten Touristeninsel ausgesetzt und gefilmt, in

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