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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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sie trank, war nicht in einer
    Flasche. Die Unterhaltung, oder wie ich mich daran erinnere, lief folgendermaßen ab:

    Anne Coulter Moore: Hallo, Urgroßvater! Ich habe dir eine Kerze mitgebracht. Aus irgendeinem Grund haben wir diesen Monat mit unserer Ration eine Kerze extra bekommen. Ich habe geahnt, daß es hier nicht genug Licht für ein Interview geben würde.
    Michael Moore: Danke, Annie. Wenn es dir möglich wäre, mir den Bleistift dazulassen, mit dem du schreibst, könnte ich ihn nach dem Interview verbrennen und mich daran ein bißchen
    aufwärmen.

    Anne Coulter Moore: Tut mir leid, Urgroßvater, aber wenn ich dir den Bleistift gebe, habe ich für den Rest des Jahres nichts mehr, um damit zu schreiben. Damals, als du jung warst, habt ihr da nicht andere Dinge zum Schreiben genommen?
    Michael Moore: Ja, wir hatten Kugelschreiber und Computer und kleine Maschinen, aus dene n das, was man in sie
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    hineinsprach, geschrieben wieder herauskam.

    Anne Coulter Moore: Und was ist mit denen passiert?
    Michael Moore: Weißt du, Liebling, um sie herzustellen, braucht man Kunststoff.

    Anne Coulter Moore: Ach ja, Kunststoff. Haben damals alle Kunststoff geliebt?
    Michael Moore: Es war eine magische Substanz, aber sie wurde aus Erdöl hergestellt.

    Anne Coulter Moore: Ich verstehe. Und seitdem alles Öl aufgebraucht ist, müssen wir mit diesen Bleistiften schreiben.
    Michael Moore: Ganz richtig. Junge, Junge, wir vermissen das Öl ganz schön, nicht?

    Anne Coulter Moore: Als du jung warst, waren die Leute wirklich so dumm zu glauben, daß das Öl ewig reichen würde?
    Oder waren wir ihnen einfach egal?
    Michael Moore: Natürlich wart ihr uns nicht egal. Aber unsere Führer damals schworen auf einen ganzen Stapel Bibeln, daß es genügend Erdöl für alle gebe, und natürlich wollten wir ihnen glauben, weil wir so viel Spaß hatten.

    Anne Coulter Moore: Und als dann das Öl zur Neige ging und ihr erkannt habt, daß das Ende nahe ist, was habt ihr getan?
    Michael Moore: Wir versuchten, die Dinge unter Kontrolle zu halten und die Teile der Welt zu beherrschen, in denen der
    Großteil der verbliebenen Erdöl- und Erdgasvorräte lag. Viele Kriege wurden geführt. Für die frühe n Kriege, in Kuwait und im Irak, mußten unsere Führer sich noch Ausreden einfallen lassen
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    wie »Dieser böse Mann hat böse Waffen« oder »Diese lieben
    Menschen müssen befreit werden«. Wir liebten das Wort
    »befreien«.
    Aber darum ging es in keinem dieser Kriege wirklich. In
    Wahrheit ging es immer nur um das Öl. Wir konnten das damals nur nicht offen sagen.
    In den frühen Kriegen verloren wir nur wenig Soldaten, und so glaubten wir, alles würde beim alten bleiben. Aber diese Kriege verschafften uns nur für ein paar mehr Jahre Öl.

    Anne Coulter Moore: Ich habe gehört, daß es damals, als du auf die Welt gekommen bist, so viel Öl gab, daß ihr alles daraus hergestellt habt. Und daß ihr die meisten dieser Sachen einmal benutzt und dann weggeworfen habt. Vor ein paar Jahren haben Mom und Dad eine Lizenz zum Graben auf der Deponie
    erhalten. Mom sagte, sie wären auf eine Goldader gestoßen. Sie haben einen Haufen Plastiktüten gefunden, die noch kein
    bißchen vermodert waren. Und darin waren jede Menge Dinge aus Kunststoff. Ihr wart ganz schön clever, diese Sachen so ordentlich in diesen Tüten aufzubewahren.
    Michael Moore: Äh, danke, aber das war nur ein glücklicher Zufall. Du hast recht, wir stellten praktisch alles aus Erdöl her, das wir in Kunststoff verwandelten. Möbelpolster,
    Einkaufstüten, Spielzeug, Flaschen, Kleidung, Arzneimittel,
    selbst Babywindeln wurden aus Erdöl hergestellt. Die Liste der Dinge, die zum Teil aus Öl und seinen Nebenprodukten
    bestanden, war endlos: Aspirin, Fotoapparate, Golfbälle,
    Autobatterien, Teppiche, Kunstdünger, Brillen, Shampoo,
    Klebstoff, Computer, Kosmetika, Waschmittel, Telefonapparate, Konservierungsstoffe für Nahrungsmittel, Fußbälle, Insektizide, Koffer, Nagellack, Toilettensitze, Strumpfhosen, Zahnpasta,
    Kissen, weiche Kontaktlinsen, Reifen, Kugelschreiber, CDs,
    Turnschuhe - alles, was du willst, und irgendwie wurde es aus
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    oder unter Verwendung von Erdöl hergestellt. Junge, Junge,
    waren wir von dem Zeug abhängig. Wir tranken etwas aus einer Plastikflasche und warfen sie weg. Wir waren imstande, einen Liter Benzin zu verfahren, um einen Liter Milch zu kaufen, und sogar die war dann noch in einer Plastikflasche abgefüllt. Deine Großmutter

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