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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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wirst den bisherigen Rekord von 290 Milliarden Dollar brechen, den Dein Daddy 1992 aufgestellt hat. USA! USA! Und Anfang des Jahres 2003 errechnete das
    Finanzministerium sogar noch höhere Defizite für die kommenden Jahre, insgesamt über 44 Billionen Dollar. Aber Ihr Jungs im Weißen Haus habt beschlossen, die Zahlen erst zu
    veröffentlichen, nachdem die Steuersenkung verabschiedet
    worden war. Wie clever!
    Da die Bilanzen der Regierung förmlich triefen vor roter
    Farbe, könntet Ihr die Dollars von mir gut gebrauchen. Aber Du wolltest sie nicht, Du konntest sie nicht annehmen. Als ob Du sagen wolltest: »Schon gut Mike, behalt dein Geld und gib es aus. Uns geht es gut, mach dir keine Sorgen. Die nächste
    Generation wird einen Weg aus der Schuldenmisere finden,
    schau also einem geschenkten Gaul nicht ins Maul.«
    Mann, was bist Du für ein guter Kumpel!
    Diese neue Steuersenkung
    - die MIKE MOORE-
    STEUERSENKUNG! - war unglaublich. Du hast nicht nur den
    Steuersatz, den ein Typ wie ich bei der Einkommenssteuer
    zahlen muß, von 39 Prozent auf 35 Prozent gesenkt, sondern es auch geschafft, absolut nichts für die Leute mit niedrigerem Einkommen zu tun! Du hast nicht gelogen, als Du sagtest: »Mit meinem Plan für Arbeit und Wachstum werden die Steuern für
    jeden gesenkt, der Einkommenssteuer bezahlt.«
    Du hast nur nicht die Wahrheit gesagt. Wer früher 10 Prozent
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    bis 15 Prozent bezahlt hat, zahlt immer noch 10 Proze nt bis 15
    Prozent. Ja, Du hast 8,1 Millionen Menschen bei Deinen
    »Steuererleichterungen« ausgelassen. Und warum nicht?
    Schließlich ist das dann mehr Geld für Typen wie Dich und
    mich! Während den armen Deppen auf der unteren Stufe der
    Einkommensskala etwa 100 Dollar im Jahr bleiben, können die
    reichsten 5 Prozent der Bevölkerung fette 50 Prozent Deiner
    Steuersenkung einstreichen.
    Klar, ich verstehe, daß viele Leute darunter leiden, aber hey, so ist das nun mal, jemand muß Abstriche machen, und warum
    sollst das ausgerechnet Du sein - oder ich? Wen juckt's, wenn die Steuersenkung die einzelnen Bundesstaaten in den
    kommenden beiden Jahren etwa 3 Milliarden Dollar und 16
    Milliarden Dollar in den kommenden zehn Jahren kosten wird!
    Das ist schließlich ein großes La nd!
    Nehmen wir doch mal die Kinder in Oregon, deren Schulen
    Anfang des Jahres geschlossen wurden, weil Steuergelder
    fehlten. Ich kann Dir garantieren, daß wir damit viele Schüler glücklich gemacht haben, weil sie ganz lange Ferien hatten! Und bestimmt hast Du von der neuen Bibliothek in Hawaii gehört,
    die nicht einmal öffnen kann, weil die Steuergelder versiegten?
    Aber warum zum Teufel haben die ausgerechnet auf Hawaii eine Bibliothek gebaut? Man reist nach Hawaii, weil man
    Sonne, Strand und Palmen genießen will, aber nicht, um dort im stillen Kämmerlein zu hocken und ein Buch zu lesen! Das weiß doch jeder!
    Du hast sicher auch davon gehört, daß man in Missouri
    angeordnet hat, in Regierungsgebäuden jede dritte Glühbirne
    herauszudrehen, weil man nach den Steuersenkungen Geld
    sparen muß. Jede dritte Glühbirne? Was haben diese
    Jammerlappen bloß? Die haben doch immer noch die anderen
    zwei Birnen! Solche Heulsusen machen mich krank.
    Schau, es gibt viele traurige Versagerschicksale. Gott weiß, daß ich vor gar nicht allzu langer Zeit selbst betroffen war.
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    Damals hat das niemanden groß gekümmert, aber schau mich
    jetzt an! Leute wie mich zu ignorieren, die schlimme Zeiten
    durchmachen, ist also gar nicht so schlecht. Früher oder später haben die Armen die Schnauze voll, ignoriert zu werden, und beschließen, selbst reich zu werden! Ich bin mir sicher, daß Dein leitender politischer Stratege Karl Rove daran dachte, als er sagte, Du seist ein »Populist«, dessen Steuersenkungen auf den
    »kleinen Mann« zielten.
    Das Geniale an Deiner jüngsten Steuersenkung ist
    wahrscheinlich der Grizzlybär, den Du den Amerikanern
    aufgebunden hast: »Wir helfen Familien mit Kindern, sie
    werden sofort davon profitieren.«
    Das Problem war nur, daß Du und die Republikaner dafür
    sorgten, daß von der Steuersenkung 12 Millionen Kinder
    ausgeschlossen sind, deren Eltern zwischen 10000 Dollar und
    26000 Dollar im Jahr verdienen - einschließlich einer Million Kinder in Familien von Angehörigen der Streitkräfte. Wer das Geld am nötigsten brauchte, ging leer aus. Aber die Leute mit niedrigem Einkommen haben bestimmt nicht viel für Deinen
    Wahlkampf gespendet, stimmt's? Die Moral von der

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