Volle Deckung Mr. Bush
sondern um eine
konzertierte Aktion zur Zerstörung unserer Wirtschaft und zur Wahl politischer Marionetten, die dem Konzern dabei helfen
sollten, Amerika von innen anzugreifen.
Als es Enron noch gutging, ging es ihm wirklich sehr, sehr gut.
Lay und andere hochrangige Bosse kassierten horrende
Gehälter, verfügten über großzügige Spesenkonten und bekamen riesige Prämien. Dank des süßen Lebens bei Enron konnten sie die richtigen Politiker in beiden Parteien mit fetten Spenden versorgen, und diese Politiker sorgten dafür, daß die
verabschiedeten Regulierungen den Interessen von Enron sehr, sehr weit entgegenkamen. Dem unabhängigen
Forschungsinstitut Center for Responsive Politics zufolge hatte Enron ab 1989 über 6 Millionen Dollar an Republikaner und
Demokraten gespendet, wobei 74 Prozent an die Republikaner
gingen. Dies hatte zur Folge, daß 212 der 248 Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats, die in den zuständigen
Ausschüssen saßen, als der Kongreß Anfang 2002 eine
Untersuchung gegen Enron einleitete, Wahlkampfspenden von
Enron oder seinem kriminellen Buchprüfungsunternehmen
Arthur Andersen angenommen hatten.
Selbst die weniger ranghohen Mitarbeiter von Enron schienen
es zunächst gut getroffen zu haben. Sie sahen entspannt zu, wie der Wert ihrer Altersvorsorge, die zu einem guten Teil aus
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Enron-Aktien bestand, immer weiter und weiter stieg.
Doch der phänomenale Erfolg des Unternehmens war nicht
von Dauer… Und er beruhte auf Betrug. Ein Großteil der
Gewinne des Konzerns wurde durch die Gründung von
Briefkastenfirmen erzielt und durch zweifelhafte (und vielleicht kriminelle) Buchführungspraktiken vorgetäuscht. Es ist unklar, wieviel von der ganzen Geschichte je herauskommen wird, da
wichtige Dokumente vernichtet wurden, bevor die Ermittler sie einsehen konnten.
Jedenfalls stürzte die Pyramide namens Enron im Herbst 2001
in sic h zusammen. Und während sich die USA wegen des 11.
Septembers im Schockzustand befanden, betrieben die
Vorstandsmitglieder von Enron eifrig Schadensbegrenzung,
verkauften Aktien und vernichteten Akten.
Auch hielt sie die nationale Krise nach den Anschlägen nicht davon ab, bei ihren Kameraden in der Regierung Bush Hilfe zu suchen. Vorstandsmitglieder von Enron riefen beim
Handelsminister Don Evans und beim damaligen Finanzminister
Paul O'Neill an und baten um Hilfe, weil der Konzern am Rand des Zusammenbruchs stand.
Evans und O'Neill sagten, sie hätten nichts tun können, als
ihnen die Konzernleitung von den Gaunerstückchen mit den
Briefkastenfirmen und dem bevorstehenden Zusammenbruch
berichtete, und Bush wertete dieses Verhalten später stolz als Beweis dafür, daß die Regierung einem der wichtigsten
Wahlkampfspender des Präsidenten keine
Sondervergünstigungen eingeräumt hatte.
Das ist richtig. Die Regierung war stolz darauf, daß sie nichts tat, als Millionen von Amerikanern um ihr Geld betrogen
wurden. Und daß diese Amerikaner gerupft werden konnten,
war größtenteils dem Umstand zu verdanken, daß die Regierung Bush dem Amoklauf des Konzerns tatenlos zusah.
Als sich George W. Bush schließlich der Presse stellen mußte,
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versuchte er, zu seinem alten Freund auf Distanz zu gehen, und sagte im wesentlichen: »Ken wer?«
Er erklärte der Öffentlichkeit, daß sein guter Kumpel kein
wirklich guter Kumpel gewesen sei, sondern nur einer von vielen Geschäftsleuten aus Texas. »Er [Kenny Boy] unterstützte Ann Richards (Gouverneur in von Texas, A. d. Ü.), als ich 1994
[für das Amt des Gouverneurs] kandidierte!«, sagte Bush. (In Wirklichkeit hatte Lay fast viermal soviel für Bushs
Gouverneurswahlkampf gespendet wie für Ann Richards.)
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Als Enron im Dezember 2001 offiziell bankrott ging, waren
Börsengurus und Investoren im ganzen Land schockiert.
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Aber »bankrott« hatte für die Führungskräfte von Enron eine
andere Bedeutung als für uns normale Sterbliche. In dem 2001
eingereichten Konkursantrag des Konzerns sind 144
Führungskräfte ausgewiesen, die insgesamt 310 Millionen
Dollar als Entschädigung und weitere 435 Millionen Dollar in Form von Aktien erhielten. Das waren durchschnittlich 2
Millionen Dollar Entschädigung pro Kopf plus weitere 3
Millionen Dollar in Aktien.
Und während die großen Tiere ihre Millionen zählten, verloren Tausende von Enron-Arbeitern ihren Job und den größten Teil
ihrer Ersparnisse. Enron hatte drei Sparpläne für
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