Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition)

Schauspieler Ralf Möller habe ich noch eine Menge vor. Der Zwei-Meter-Hüne aus Los Angeles hat auch nie vergessen, wo er herkommt und er überlegte nicht lange, als ich ihm 2011 vorschlug, meinen Thaiboxern einen Besuch abzustatten. Meine Freunde von der gemeinnützigen Initiative Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH nutzten die Gelegenheit, um an diesem Abend ein neues Video zu drehen. »Vier Fäuste für Respekt!« lautete das Motto.
    Unsere Gruppe hat sich im Lauf der Jahre an hohen Besuch gewöhnt, trotzdem war es für meine Jungs wieder mal ein Beispiel dafür, wie Sport Perspektiven schaffen kann. Ralf hat es mit Bodybuilding bis nach Hollywood geschafft und jetzt warten meine Thaiboxer schon auf den nächsten hohen Besuch: Ralf hat versprochen, eines Tages seinen Freund Arnold Schwarzenegger mitzubringen – dann würden wirnicht nur in unserer Sporthalle auftreten. Mir schwebt wie erwähnt vor, mit Möller und Schwarzenegger in die Schulen zu gehen. Dort könnten wir starken Männer unserer Vorbildfunktion gerecht werden und ganz nebenbei für ein weiteres Projekt werben. Möller und ich wollen wie gesagt in absehbarer Zeit in den Ring steigen. Mit einem Schaukampf würden wir die Jahnhalle sicherlich voll bekommen und die Einnahmen könnten wir an eines der vielen Jugendprojekte in Pforzheim weitergeben.
    Ich habe es früh verstanden, meine vielen Bekannten und Freunde aus allen gesellschaftlichen Bereichen für unsere Sache zu begeistern. Ich kann keinen Nachteil darin entdecken, ihre Popularität zu nutzen, im Gegenteil. Ob Politiker, Wirtschaftsführer oder Schauspieler: Sie alle müssen mithelfen bei der Realisierung unserer Ziele. Das weiß Udo Lindenberg, das ist Ralf Möller bereit mitzutragen, das kommt auch bei Sigmar Gabriel an. Ihn schätze ich besonders, weil ich ihn für einen grundanständigen Politiker halte und davon gibt es nicht viele. Oder Sabine Christiansen, die 2006 meine erste Gastgeberin in einer Talkshow gewesen ist. Auch sie verfolgt eine Vielzahl sozialer Ziele. Ich kann nicht alle hier aufzählen, aber es hat mich stolz gemacht, dass diese Persönlichkeiten im Frühsommer 2012 alle zur Feier anlässlich meines 50. Geburtstags gekommen waren. Es hat mir geschmeichelt; natürlich auch, dass die Familien Porsche und Piëch der Einladung gefolgt sind. Verleger, Bürgermeister, Journalisten, unser SPD-Landesvorsitzender Nils Schmid, Mitstreiter aus der Gewerkschaft, meine engsten Kolleginnen und Kollegen, die gemeinnützige Initiative Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH und natürlich meine Familie – alle waren da und bereiteten mir einen unvergesslichen Abend. Nicht unbedingt weil ich gefeiertwurde und wieder mal einen Abend lang im Mittelpunkt stand. Ich war überwältigt über die Höhe der Einnahmen an diesem Abend. 20 000 Euro Spenden statt Geschenke und ein VW-Bus im Wert von 40 000 Euro für unsere Fußballabteilung!
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    Uwe Hück bei der Essensausgabe anlässlich seines 50. Geburtstag auf dem Porsche-Werksgelände
    Genauso stolz war ich auf unsere Belegschaft, die am 22. Mai, dem Tag meines Geburtstags, zur Essenausgabe auf das Werksgelände kam. 5 500 Kolleginnen und Kollegen, die ich zu Gulaschsuppe, Brötchen und Putenschnitzel eingeladen habe – ein großes Fest! Alleine wäre das nie zu schaffen gewesen, ich war froh über die Unterstützung der Betriebsräte, Vertrauensleute und unserer Jugend. Beide Feiern wurden getrennt, weil ich erst mit meinen Kolleginnen und Kollegen feiern wollte und weil es im Leben immer wichtig ist, einen Spoiler zu haben, der einen auf dem Boden hält. Es gibt so viele Dinge, an die ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde: die Videobotschaften meiner FreundeBülent und Gerhard. Bülent Ceylans extrem enger Terminkalender hatte einen persönlichen Besuch meiner Feier in Zuffenhausen nicht zugelassen, schade! Gerhard Schröder war ebenfalls in einer wichtigen Sache unterwegs. Mir hat sein Videogruß an diesem Abend deutlich gemacht, dass unsere Freundschaft nicht beendet ist, nur weil einer kein hohes politisches Amt mehr bekleidet. Ich werde die vielen kleinen Gesten bei der Begrüßung nicht vergessen, die großen Worte der Festredner nicht, auch nicht das Glück, diese schönen Stunden im Kreise meiner Familie genießen zu dürfen. Unvergessen wird die spontane Show von Udo Lindenberg bleiben, der lange nach Mitternacht ein paar seiner Songs zu spärlicher Begleitung sang. Auch die Rede des