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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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Kids, die ihn bewachen sollen, sind größer als er und sie sind bewaffnet. Im Innern des Jets schließen sie die Handschellen neu um einen stählernen Träger, damit er sich nicht frei bewegen kann. Zufrieden ziehen die beiden ab, einer schwenkt noch den Schlüssel vor seiner Nase, um ihn zu verhöhnen, und steckt ihn dann in die Tasche. Sie schließen die Tür und Starkey bleibt als offizieller Kriegsgefangener zurück.
    Durch ein Fenster des Jets taxiert er die beiden Wachposten. Sie unterhalten sich, wahrscheinlich sind sie befreundet. Keiner der beiden ist ein Storch, dafür hat Connor gesorgt. Storche sind jetzt Feinde. Nun ja, wenn Starkey sein Ziel erreicht, wird Connor schon sehen, was für schreckliche, Respekt einflößende Feinde sie sind.
    Das hier ist der Wendepunkt seines Lebens, da ist sich Starkey sicher. Nicht seine Flucht vor den JuPos, nicht seine Ankunft auf dem Friedhof, sondern dieser Moment, als er mit Handschellen gefesselt in einem Flugzeug steht. Alles hängt davon ab, dass er sich aus diesem Jet befreit, und dabei darf er keinen Fehler machen. Wenn er die Storche zum Ruhm führen will, muss er sie mit seiner Flucht gewaltig beeindrucken.
    Starkey geht in die Hocke und stellt seine Füße auf die Kette zwischen den beiden Ringen. Sie ist aus gehärtetem Stahl. Nicht einmal mit einem Bolzenschneider könnte er sie durchtrennen. Der Träger ist Teil der Flugzeugzelle und lässt sich nicht herausreißen. Die schwächste Verbindung hier sind Muskeln und Knochen.
    Starkey atmet ein paarmal tief durch, um ruhig zu werden. Jeder Entfesselungskünstler sieht sich irgendwann einmal vor eine unmögliche Entfesselung gestellt, aber der wahre Künstler weiß, dass nichts unmöglich ist, wenn man bereit ist, das Undenkbare zu tun.
    Er sammelt sich und beißt die Zähne fest zusammen, dann setzt er den Stiefelabsatz auf seine linke Hand. Der Schmerz ist unerträglich, aber er unterdrückt den Schrei. Noch einmal senkt er den Absatz, und diesmal spürt er, wie die feinen Knochen in seiner Hand brechen. Der Schmerz schwächt ihn. Sein Körper widersetzt sich, aber sein Wille stellt die biologische Ordnung auf den Kopf und er lässt den Absatz noch einmal nach unten krachen.
    Rasch, bevor zu viel Blut in seine Hand fließt und sie anschwellen lässt, dreht er die Handschelle ein Stück und setzt seinen Absatz auf sein Handgelenk. Die Knochen zerbrechen auf dem Metall. Ihm wird schwarz vor Augen, als ob er ein Betäubungsgeschoss abbekommen hätte, aber er schiebt die Trübung seiner Wahrnehmung und die Übelkeit konzentriert beiseite, atmet langsam und tief ein und zwingt sich, bei Bewusstsein zu bleiben und den Schmerz in Tatkraft umzusetzen. Er hat sich auf die Zunge gebissen. Sein Mund ist voller Blut, das er ausspuckt. Die Sache ist erledigt. Mit der rechten Hand dreht er die linke Handschelle. Aber als er seine zertrümmerte Hand durch die schmale Öffnung zwingt, kann er den Schmerzensschrei nicht unterdrücken.

61.
    Noah
    Einen Typen zu bewachen, der mit Handschellen gefesselt in einem Jet eingesperrt ist, kann man nicht gerade als schwierige Aufgabe bezeichnen, aber wenn Connor meint, Starkey brauche zwei Wachen, warum sollte dann ausgerechnet Noah Falkowski etwas dagegen einwenden? Das ist der erste Auftrag, den Noah direkt von Connor bekommen hat, seit er vor fast vier Monaten vor seiner Umwandlung gerettet wurde, und er wird ihn nicht vermasseln. Im Jet ertönt ein kehliger Schrei.
    »Was zum Teufel war das?«, fragt der andere Typ, der Starkey bewacht.
    »Ein angepisster Idiot«, antwortet Noah.
    In diesem Augenblick kommt ein Jeep auf sie zugerast. Seine Scheinwerfer lassen die Dämmerung um sie herum noch dunkler erscheinen.
    »Was zum Teufel ist das?« Eindeutig sein Lieblingsausdruck.
    Der Jeep kommt mit kreischenden Bremsen zum Stehen und Trace springt heraus. Er steuert direkt auf Connors Jet zu.
    »Hey, Trace, warte. Connor ist nicht da«, sagt Noah.
    »Wo ist er?«
    Noah ist sich nicht ganz sicher. Er weiß nur, dass Connor die restlichen Mitglieder des Allerheiligsten nach dem Vorfall mit Starkey zu einer Besprechung gerufen hat. »Im Mittelgang ist er nicht mehr. Vielleicht in einem der Versorgungsflieger.«
    »Du bist echt zu nichts zu gebrauchen.« Trace springt wieder in seinen Jeep und rast zu den abseits gelegenen Flugzeugen. Erst als er weg ist, hört Noah aus Connors Jet einen Knall. Allerdings ist es kein Geräusch, das er von Starkey erwartet hätte. Die Tür zum Notausgang

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