Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
Vom Netzwerk:
Treffer am Körper kann das Ziel das Feuer noch erwidern. Bei Betäubungsmunition ist das Ziel, egal wo sie trifft, außer Gefecht gesetzt. Die mit scharfer Munition geladene Pistole betrachtet Nelson als seine Lebensversicherung.
    Als er gerade kontrollieren will, ob er Lev richtig erwischt hat, nehmen die Ereignisse eine sehr dramatische Wendung, die kein Revolverheld hätte vorhersehen können.

66.
    Wachposten
    Der verbliebene Wachposten hat keine Ahnung, was seinen Kameraden niedergestreckt hat. Normalerweise haben sie nichts anderes zu tun, als verirrten Autofahrern den Weg zu erklären, denn niemand kommt absichtlich nachts zum Friedhof. Trace hat den beiden jedoch eine Höllenangst eingejagt und jetzt liegt sein Freund direkt vor dem Tor am Boden – wahrscheinlich tot.
    Er eilt zu ihm und erwartet jeden Moment einen tödlichen Schuss. Die Stimmen, die er vor dem Tor gehört hat, sind jetzt allerdings verklungen. Niemand schießt auf ihn, und wie er erleichtert feststellt, atmet sein Freund noch.
    Nur das Heulen des Motors warnt ihn vor einem nahenden Fahrzeug. Dann kracht aus dem Nichts ein unbeleuchteter Rammbock der Polizei mit so hoher Geschwindigkeit durch das Tor, dass es die beiden Flügel aus den Angeln hebt. Der Wachposten bringt sich durch einen Sprung gerade noch rechtzeitig in Sicherheit, aber als er sich umdreht, wird sein bewusstloser Freund bereits von den Rädern des Rammbocks überrollt. Dahinter folgt ein Strom von Streifenwagen der JuPos, bewaffneten Straßenkampfwagen und – was für ein schauriger Anblick – Wandler-Transportern. Genau wie Trace vorausgesagt hat. Eine komplette Schnelleingreiftruppe!
    Erst als die Wagen das Tor durchfahren haben, flammen die Scheinwerfer auf und beleuchten die Wüste. Die Flugzeuge in der Ferne reflektieren schimmernd das Licht. Nachdem der letzte Transporter das kaputte Tor passiert hat, rast ein brauner Kastenwagen den JuPos hinterher, und dann rennt noch irgendein Junge hindurch.
    Und was kommt als Nächstes? , denkt der Wachposten. Ein Elefant?
    Als der rennende Typ merkt, dass er die ungebetenen Gäste zu Fuß nicht einholen kann, erspäht er den Wachposten und läuft zu ihm. Der Wachposten reißt reflexartig das Gewehr hoch, doch er hält es wie ein Idiot verkehrt herum. Bis er es richtig in der Hand hat, ist der Typ bei ihm und entreißt es ihm.
    »Sei nicht so blöd, ich bin nicht dein Feind«, sagt er. Sein Gesicht kommt dem Wachposten bekannt vor. Als ob er es schon einmal gesehen hätte, allerdings mit kürzeren Haaren. »Hast du einen Jeep oder so?«
    »Hinter dem Anhänger …«
    »Gut. Gib mir den Schlüssel.«
    Die Stimme dieses jungen Kerls ist so gebieterisch, dass der Wachposten gehorsam in die Tasche fasst und ihm den Schlüssel aushändigt.
    »Pass auf«, fährt der Typ fort. »Da draußen vor dem Tor liegt ein Mädchen. Sie ist betäubt worden. Ich will, dass du sie auf den Arm nimmst und abhaust. Bring sie an einen sicheren Ort. Verstanden?«
    Der Wachposten nickt. »Ja, klar. An einen sicheren Ort.«
    »Versprich mir, dass du das machst.«
    »Ja, ja, ich versprech’s.«
    Zufrieden schwingt sich der Typ in den Jeep und fährt in Richtung Mittelgang davon, wo bereits Schüsse zu hören sind. Offensichtlich kann er nicht Auto fahren, aber das ist sowieso egal, wenn es keine Straße gibt, sondern nur festgebackenen, harten Wüstenboden.
    Sobald er weg ist, nimmt sich der Wachposten einen Augenblick Zeit, um die Überreste seines gefallenen Kameraden zu begutachten, und sucht dann eilig das Weite. Irgendwo im Gesträuch knapp außerhalb des Tors liegt ein betäubtes Mädchen. Na und? Ihm ist das egal. Bei einer JuPo-Razzia ist sich jeder selbst der Nächste. Statt seine Zeit mit ihr zu verschwenden, ergreift der Wachposten so schnell er kann die Flucht und überlässt das Mädchen den Jupos oder den Kojoten, wer eben früher kommt.

67.
    Connor
    Nachdem Connors Freiwilligentruppe, insgesamt ungefähr sechzig Kids, vollständig bewaffnet ist, schickt er die Hälfte hinter die völlig abgewrackte C-130, wo der größte Jungenschlafsaal untergebracht ist. Die Tragflächen der Frachtmaschine sind abgebrochen, und der Flugzeugbauch hat sich so weit in Richtung Boden gesenkt, dass sich eine kleine Einsatztruppe dahinter verbergen kann. »Ihr seid die linke Verteidigungsflanke«, sagt Connor zu ihnen. »Tut alles, um das Feuer der JuPos auf euch zu lenken und sie am nördlichen Ende des Mittelgangs zu halten.«
    »Vielleicht haben wir ja mal

Weitere Kostenlose Bücher