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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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demontierten Flieger gerade auch ein menschlicher Friedhof wird.

    Die JuPo-Streifenwagen schwenken nach rechts und links ab, als sie sich dem Mittelgang nähern, und geben den Weg frei für vier bewaffnete Straßenkampfwagen, schwarz und viereckig wie Diesellokomotiven. Sie halten am Kopfende des Mittelgangs, und dann strömen Dutzende bewaffnete Polizisten in Kampfausrüstung aus ihnen heraus.
    Im ComBom wechselt Hayden von einer Überwachungskamera zur nächsten, immer in der Hoffnung, in einer neuen Einstellung würde die Lage etwas weniger grässlich erscheinen.
    »Connor, siehst du das?«, sagt er in sein Headset. »Das sind nicht nur JuPos, sondern auch Bereitschaftspolizisten! Sie haben ein verdammtes SEK aus BePos rangekarrt!«
    »Ich seh’s. Die Streifenwagen schwenken ab. Wohin fahren sie?«
    »Warte.« Hayden schaltet zu einer anderen Kamera um. »In die parallel zum Mittelgang verlaufenden Nebengänge. Sie wollen uns einkesseln.«
    Connor befiehlt einer Handvoll Kids von der rechten und der linken Flanke, die Streifenwagen abzufangen. Der größere Teil seiner Truppe bleibt in ihrem Versteck und überfällt die Kampftruppe, sobald sie weit genug den Mittelgang herunter vorgerückt ist. »Wir müssen sie nicht besiegen«, erinnert Connor. »Wir müssen nur dafür sorgen, dass sie mit uns kämpfen, statt die anderen zu verfolgen.«
    In diesem Augenblick rennt ein Junge in panischer Flucht aus der Dunkelheit auf den Mittelgang. Ein Bereitschaftspolizist hebt sein Gewehr und betäubt ihn. Als der Junge in den Staub fällt, gibt Connor den Befehl zum Angriff.
    Das Überfallkommando wird von beiden Seiten mit allem attackiert, was Connors Team zu bieten hat. Die BePos gehen in Deckung und erwidern das Feuer.
    In der Zwischenzeit schießen die Kids, die Connor geschickt hat, damit sie die Streifenwagen aufhalten, aus allen Rohren, bringen Reifen zum Platzen und zerschmettern Windschutzscheiben. Ein Wagen schlingert in das Fahrwerk eines alten Jagdflugzeugs und geht in Flammen auf.
    »Gut!«, ruft Hayden. »In beiden Gängen ist kein Streifenwagen über das dritte Flugzeug hinausgekommen«, berichtet er Connor. »Sie krabbeln aus ihren Autos und schießen einfach in die Dunkelheit. Connor? Bist du noch da, Connor?«
    Connor ist noch da, aber sein Gehirn lässt keine Worte zu. Neben ihm hängt Casey über dem Bein eines hochkant stehenden Tischs mit einem Betäubungsgeschoss im Nacken. Doch das Pferdegesicht hat es noch schlimmer erwischt: Er bekam ein richtiges Geschoss direkt in die Stirn.
    »Mein Gott!«, schreit jemand. »Sie betäuben uns nicht nur, sie töten uns!«
    Und Panik ist genau der Grund, warum sie scharf schießen: Natürlich wollen die JuPos das Leben möglichst aller bewahren, damit sie umgewandelt werden können. Aber einige wenige scharfe Geschosse genügen und alle geraten in Panik. Also gräbt Connor tief in seinem Innern und findet Mut genug, nicht von der Stelle zu weichen. Und die anderen folgen seinem Beispiel.

    Starkey steht am Fuß der vorderen Gangway des Dreamliners und injiziert sich mit einer Subkutanspritze Morphium, das ihm ein Sanitäter, der zufällig auch Storch ist, besorgt hat. Sekunden später wird ihm schwindelig und alles um ihn herum scheint weit weg zu sein, aber er kämpft gegen die Benommenheit an. Dann steigt er die Stufen hinauf und bleibt an der offenen Luke stehen. Seine Hand wird durch das Morphium schon gefühllos, aber obwohl das starke Schmerzmittel ihn müde macht, wirkt das Adrenalin in seinem Körper genau entgegengesetzt. Dadurch strahlt er inmitten des Chaos eine fast überirdische Ruhe aus. Er ist unantastbar. Langsam hebt er die Signalpistole und schießt. Einen Augenblick später ist der Himmel über ihm in rosa schimmerndes Licht getaucht. Die Storche, die sich versteckt hatten, statt nach Süden zu rennen, kommen heraus und drängen zum Dreamliner und die beiden Gangways hinauf.

    Weiter südlich sehen die Kids, die bereits die Flugzeuge am äußeren Rand des Friedhofs erreicht haben, wie eine ganze Traube von Yolos zum Fluchtjet strömt.
    »He, da sitzt jemand im Cockpit! Jemand fliegt ihn! Kommt!«
    Sie machen kehrt und steuern den Dreamliner an, statt nach Süden zu rennen. Und je mehr fliehende Kids andere sehen, die kehrtmachen, desto mehr ergeben sich dem Gruppenzwang und schließlich rennen alle zurück zu dem wartenden Jet.

    An der Kampffront ist Connors Truppe den BePos zahlenmäßig unterlegen. Außerdem können die BePos viel besser mit

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