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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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Connors Abteilung.«
    An einem Arbeitsplatz erstellt Hayden die Playlists und Interviews für seine Sendung auf Radio Free Hayden.
    »Du weißt aber schon, dass es nicht weiter sendet, als du schreien kannst?«, fragt Starkey grinsend.
    »Natürlich nicht«, sagt Hayden. »Sonst könnten die JuPos ja mithören.«
    »Wenn es keiner hören kann, für wen ist es dann gedacht?«
    »Erstens«, sagt Hayden, »ist deine Annahme, dass niemand zuhört, nicht richtig. Ich schätze, dass ich immer mindestens fünf oder sechs Zuhörer habe.«
    »Klar«, flachst Tad, »natürlich uns.«
    »Und zweitens«, erklärt Hayden, der nicht widerspricht, »bereite ich mich mit der Sendung auf eine Medienlaufbahn vor, die ich einschlagen will, wenn ich siebzehn bin und hier wegkomme.«
    »Hierbleiben und Connor helfen willst du also nicht?«
    »Meine Loyalität hat die Halbwertszeit von nicht pasteurisierter Milch«, sagt Hayden. »Ich würde alles für Connor geben, das weiß er. Aber nur, bis ich siebzehn bin.«
    Das klingt alles sehr ehrlich, bis Esme einwirft: »Ich dachte, du bist schon siebzehn.«
    Hayden windet sich unbehaglich. »Das letzte Jahr zählt nicht.«
    Neben Jeevan liegt ein Ausdruck, eine Liste mit Namen, Adressen und Daten. Starkey nimmt sie in die Hand. »Was ist das?«
    »Der gute Jeeves hier ist dafür verantwortlich, die Liste aller Jugendlichen im Umkreis bis nach Phoenix auf dem aktuellsten Stand zu halten, die für die Umwandlung vorgesehen sind.«
    »Sind das die aus den Rettungsaktionen?«
    »Nicht alle«, sagt Hayden. »Wir müssen genau auswählen. Wir können nicht jeden retten, aber wir tun, was wir können.« Er deutet auf die farbig markierten Namen derer, die für die Rettung vorgesehen sind. Als Starkey die Liste durchgeht, wird er fuchsig. Zu jedem Jugendlichen ist das Geburtsdatum vermerkt, bei denen, die kein Geburtsdatum haben, das Storchdatum. Aber unter den markierten Namen ist kein einziger gestorchter Jugendlicher.
    »Du und Connor, ihr rettet wohl nicht so gern gestorchte Kids, was?« Starkey bemüht sich nicht einmal, die Kälte in seiner Stimme zu verbergen.
    Hayden sieht ihn überrascht an, nimmt ihm die Liste ab und überfliegt sie. »Hmm, ist mir noch gar nicht aufgefallen. Das ist auch keins unserer Kriterien. Wir suchen nach Einzelkindern in schwach beleuchteten Vororten. Da schreien nicht so viele Leute herum und wir werden nicht so leicht gesehen. Weißt du, Geschwister können den Mund nicht halten, egal, wie sehr wir sie einschüchtern. Ich vermute, dass die Mütter, die Babys storchen, sie meist zu Ehepaaren geben, die schon Eltern sind. Es ist nicht so einfach, ein gestorchtes Einzelkind zu finden.«
    »Vielleicht müssen wir die Kriterien ändern.«
    Hayden zuckt gleichgültig die Achseln, was Starkey nur noch wütender macht. »Besprich das mit Connor«, sagt Hayden und nimmt seine Tour durch das Kommunikationszentrum wieder auf. Aber Starkey hört gar nicht mehr zu.

    Was er im ComBom erfahren hat, bringt Starkey auf eine völlig neue Idee. Er pickt sich, einen nach dem anderen, die gestorchten Kids auf dem Friedhof heraus. Das ist nicht so einfach, denn die meisten verschweigen, dass sie gestorcht wurden, weil es als Schande gilt. Da Starkey aber kein Geheimnis daraus macht, dass er einst auf einer Türschwelle abgelegt wurde, suchen die gestorchten Jugendlichen bald seine Nähe. Für sie ist er ein Held.
    Wie sich herausstellt, ist rund ein Viertel der Friedhofsbewohner gestorcht, eine Information, die Starkey allerdings für sich behält.
    Sogar ein Mädchen namens Bam, das ihn zunächst gehasst hat, weil er ihre Position im Allerheiligsten übernommen hat, freundet sich nun rasch mit ihm an, denn auch sie wurde gestorcht. »Wenn du dich an Connor rächen willst, musst du Geduld haben«, sagt er. »Aber die Zeit wird kommen.« Widerstrebend verlässt sie sich auf sein Wort.
    Eines Tages spricht Starkey Connor an, während er das Zerlegen eines Motors überwacht.
    »Gibt es dafür schon einen Käufer oder wird das ausgeschrieben?«, fragt Starkey freundlich.
    »Das Büro hat es angefordert, mehr weiß ich nicht.«
    »Auf dem Motor steht Rolls-Royce. Ich dachte, die machen nur Autos.«
    »Nee.«
    Starkey quasselt weiter über dies und das, bis es Connor offenkundig nervt. In genau diesem Moment zieht er sein Ass aus dem Ärmel.
    »Hör mal, ich habe mir da was überlegt … du weißt doch, dass ich gestorcht worden bin, oder? Na ja, das ist nichts Besonderes, aber ich dachte,

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