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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein, daß man mit einem gebrochenen Arm zu ihm
gehen kann und mit einer Brille auf der Nase wieder herauskommt .«
    »Sind Sie und Ihr Sancho Pansa nun fertig, Lieutenant ?« fragte Landau finster.
    »Nicht ganz«, erklärte ich ihm.
»Sie haben da vorhin eine wirklich elegante Redewendung benutzt. Wie lautete
sie doch? >Dies war das erste private Bestattungsinstitut, zu dem wir kamen<,
sagte Sie, >und der Sarg in diesem Raum hier schien uns ideal<. Wie,
bitte, sind Sie hier in das Bestattungsinstitut hereingekommen, Doktor, um
diesen idealen Sarg zu entdecken ?«
    Er rieb sich mit seinem
knochigen Finger eine kleine Weile die Nase, während er überlegte. Dann kam er
schnell zu einem Entschluß. Seine Linke glitt in seine Brusttasche und tauchte
gleich darauf mit einer Brieftasche auf. Er zog einen größeren Packen Banknoten
heraus und begann, sie langsam zu zählen.
    »Lassen Sie mich nachsehen, Mr.
Brenner .« Er warf dem Leichenbestatter einen ebenso
ernsten wie höflichen Blick. »Soviel ich mich erinnere, haben wir als
Wiedergutmachung für all Ihre Unannehmlichkeiten und Ihr Mißbehagen ,
die durch meine Dummheit ausgelöst wurden, zweihundert Dollar ausgemacht ?«
    Der gierige Glanz in Brenners
Augen verstärkte sich schlagartig zu einer Freudenflamme. »Ja, Sir, Doktor
Landau, damit ist alles bestens erledigt !« Seine
plumpen weißen Finger rissen beinahe das Geldpäckchen aus Landaus Hand.
    »Für einen Hausfriedensbruch,
Doktor ?« knurrte ich. »Das kann als Verbrechen
geahndet werden !«
    »Es muß sich hier um einen
Irrtum handeln, Lieutenant .« Der kleine
Leichenbestatter lächelte vergnügt bei der plötzlichen Gelegenheit, den
Gesetzeshütern für ihren unfreundlichen Kommentar eins auszuwischen. »Meine
Hintertür bleibt immer unverschlossen, für den Fall, daß sich etwas Dringendes
ereignet — so wie gestern nacht bei Doktor Landau .«
    »Haben Sie sonst noch was auf
dem Herzen ?« fragte mich Landau. Das selbstgefällige,
beseligte Lächeln auf seinem Gesicht erweckte in mir den starken Wunsch, es mit
dem bewußten stumpfen Gegenstand zu Brei zu stampfen.
    »Vermutlich muß gelegentlich
selbst ein Polizeibeamter seine gutgemeinten Versuche aufgeben«, gestand ich.
»Wir gehen, Sergeant .«
    Polnik warf einen letzten langen
Blick durch das dünne Gewand, das die appetitlich rosigen und weißen Hauttöne des Vampirs nur mäßig verhüllte, und seufzte
leise. — Es klang wie das Donnern nassen Betons, der aus einer Mischmaschine in
einen Kübel geleert wird. Aber schließlich ist nichts und niemand vollkommen,
philosophierte ich.
    »Ich denke immer noch, daß ich
ihr die Sache mit der Sommerzeit erklären sollte«, murmelte er mit
schüchterner, knirschender Stimme.
    Die Vorstellung des mit diesem
Problem ringenden Sergeanten hatte etwas so Ehrfurchtsvoll-Faszinierendes für
mich, daß ich mich schon beinahe versucht fühlte, ihn gewähren zu lassen. — Aber
wen gelüstete es schon, zwei Tage lang in einem Bestattungsinstitut
herumzustehen?
    »Ich glaube, wir überlassen
diese Arbeit besser dem Doktor«, sagte ich.
    »Auf Wiedersehen, Lieutenant«,
sagte Brenner selbstzufrieden und trat zur Seite, um mir den Weg zur Tür
freizugeben.
    »Würden Sie mir, wenn Sie das
nächste Mal irgendwelche Probleme zu lösen haben, einen Gefallen tun ?« sagte ich mit schwacher Stimme. »Bestehen Sie bitte
darauf, daß sich der Sheriff persönlich um Ihre Belange kümmert !«
    »Ich möchte Ihre
Unverschämtheiten diesmal nicht gehört haben, Lieutenant«, sagte er spröde.
»Sie können von Glück reden .«
    Ich ging an ihm vorbei zur Tür,
da doch nichts dabei herauskam, wenn ich mit diesem Würstchen Beleidigungen
austauschte. Aber dann kam mir plötzlich ein warnender Gedanke, und ich blieb
stehen, um mir die Situation durch den Kopf gehen zu lassen. Objektiv betrachtet,
war mein Leben zu kurz, um das Risiko einzugehen, mit dem winzigen
Leichenbestatter noch einmal in Berührung zu kommen. Das hatte mich einige
Stunden meines Nachtschlafs gekostet und wahrscheinlich das Wachstum meines
beginnenden Magengeschwürs zumindest um sechs Monate beschleunigt. Hatte ich,
so fragte ich mich pedantisch, alle erforderlichen Schritte unternommen, um ein
zweites Zusammentreffen zu vermeiden?
    »Mr. Brenner«, sagte ich und
drehte mich langsam zu ihm um, »Sie kamen hier herein, bemerkten, daß der
Sargdeckel nicht in Ordnung war, blickten in den Sarg hinein und glaubten eine
Leiche zu sehen, die nicht in Ihr

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