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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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angerufen, und dort sagte man mir, du hättest zwei
Tage Urlaub genommen. Stimmt das ?«
    »Allerdings«, sagte ich und
nickte.
    »Dann ist ja alles in bester
Ordnung .« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Sonst wäre
nämlich ein Problem aufgetaucht. Du hattest doch gesagt, ich solle irgendwohin
gehen, wo ich wüßte, daß mir zumindest achtundvierzig Stunden lang
ununterbrochen ausschließlich fleischliche Lustbarkeiten geboten würden ?«
    »Stimmt !« sagte ich.
    »Deine Wohnung ist der einzige
Ort, der mir wegen seiner fleischlichen Lustbarkeiten bekannt ist«, sagte sie
ernst. »Aber ich war mir bis jetzt wegen der achtundvierzig Stunden nicht
sicher —«
    »Ununterbrochen«, sagte ich mit
Festigkeit. »Mein Wort darauf!«
    »Das ist herrlich. — Hast du
schon gegessen ?«
    »Noch nicht«, sagte ich.
    »Ich auch nicht. Bist du
hungrig ?«
    »Eigentlich nicht.«
    Sie seufzte wieder, noch
tiefer. »Ich auch nicht.«
    »Ich werde dir ein Glas Whisky
eingießen, Süße«, sagte ich.
    »Ich bin gleich wieder da .«
    Es dauerte in der Küche ein
bißchen länger, als ich gedacht hatte, denn dies war eine Gelegenheit, die die
dadurch gefeiert werden mußte, daß ich Old Fashioneds bereitete. Das Wohnzimmer
war in meiner Abwesenheit verändert worden, soviel wurde mir in dem Augenblick
klar, als ich wieder zurückkam. Es war wesentlich dunkler als zuvor, und so
mußte ich mir meinen Weg bis zur einzig vorhandenen Lichtoase neben der Couch
ertasten.
    Die mexikanische Stierkampfmusik
drang aus meinen Wänden und klang, als ich endlich bei der Couch angelangt war,
wie eine Aufforderung zu einem heidnischen Ritualtanz. Ein aufs phantastischste
herumwirbelnder Derwisch kam langsam in der Mitte des Teppichs zum Stillstehen
und entpuppte sich als prachtvolle Blondine. Die schwarze Unterwäsche war von
grandioser Spärlichkeit und bestand aus einem Höschen, das sich in
unverschämter Weise um ihre Hüften klammerte, als hielte es das für eine
Dauerposition.
    »Oh, Entschuldigung«, sagte die
Blondine ein wenig atemlos. »Bin ich hier richtig? Finden hier die
fleischlichen Lustbarkeiten statt ?«
    Ich stellte die beiden Gläser
vorsichtig auf das Kaffeetischchen und ging dann mit langsamem, entschlossenem
Schritt im Rhythmus der mexikanischen Stierkampfmusik auf sie zu.
    »Sie fangen eben an«, teilte
ich ihr mit. »Aber verzeihen Sie mir, Madame, Sie sind dafür eine Spur zu
pompös angezogen .«
    »Nun — «, ihr Lächeln war
eindeutig fleischlicher Natur, »dem kann abgeholfen werden !«

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