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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dünne
schwarzseidene Leichenhemd war plötzlich durchsichtig und enthüllte die
prächtigen Hügel und Täler von Vicki Landaus schlankem, gerundetem Körper mit
allem in die Details gehenden Enthusiasmus eines erstklassigen Kupplers.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben,
Lieutenant«, sagte das dunkelhaarige Mädchen mit zusammengebissenen Zähnen,
»würde ich gern in mein Zimmer gehen und mich anziehen. Ich habe es allmählich
satt, ihre geilen Quellaugen dauernd über mich hinwegwandern zu sehen .«
    »Wie könnte ich einer so
charmant hervorgebrachten Bitte widerstehen ?« sagte
ich mit galanter, wenn auch leicht barocker Rede.
    Sie drehte sich schnell um und
ging die Treppe hinauf. Während sie Stufe um Stufe emporstieg, beobachtete ich
den kecken Schwung ihrer elegant geformten Hüften mit ungeteiltem Vergnügen,
bis sie schließlich aus meinen Augen entschwand.
    »Vicki hat recht«, sagte Landau
und kicherte plötzlich. »Sie müssen wohl der sexbedürftigste Lieutenant sein,
den die Polizei je hervorgebracht hat .«
    »Polizei — ich bin froh, daß
Sie mich daran erinnert haben, Doktor«, gestand ich dankbar. Können wir
irgendwohin gehen und über Ihren verstorbenen Assistenten reden ?«
    »Mein Arbeitszimmer liegt
gleich dort drüben .« Er wies auf eine geschlossene Tür
auf der anderen Seite der Diele. »Dort können wir uns unterhalten .«
    Landaus Arbeitszimmer wirkte
schlampig und vernachlässigt. Es gab einen Schreibtisch, der aussah, als sei
ein Abfallkübel über ihm ausgeleert worden, ein paar einfache Stühle, eine
Anzahl rostiger Stahlinstrumente und einen Bücherschrank mit einer mehrfach
gesprungenen Glasfront, der mit einer Sammlung technischer und medizinischer
Werke vollgestopft war. Das Ganze sah nach einem Raum aus, in dem dessen
Besitzer fortgesetzt wie ein Wahnsinniger arbeitet und doch nicht ganz seinen
Lebensunterhalt damit verdienen kann.
    Der Stuhl knarrte, als sich der
Doktor hinter dem Schreibtisch niederließ. Er schob einen Stapel
Krankengeschichten beiseite, so daß er mich sehen konnte, ohne deshalb wieder
aufstehen zu müssen, und zündete sich dann mit der liebevollen Sorgfalt eines
Pyromanen eine Zigarette an. Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen der
unbequemen Stühle, deren Lehne mit brutaler Rücksichtslosigkeit zur Bekämpfung
der natürlichen Form meines Rückgrats hergestellt worden war, und zündete mir
ebenfalls eine Zigarette an, um dem Doktor Gesellschaft zu leisten.
    »Erzählen Sie mir von Robert
Marsh«, schlug ich vor.
    Er zuckte die Schultern. »Da
gibt es nicht viel zu erzählen, Lieutenant. Er war seit sechs Monaten bei der
Forschungsstiftung — kam unmittelbar zu uns, nachdem er zwei Jahre als
Internist an einem der großen Krankenhäuser im Osten praktiziert hatte. Ich
hatte mittels einer Annonce einen jungen, an Forschungsarbeit interessierten
Arzt gesucht, und er war von denen, die sich meldeten, der Beste .« Landau lächelte etwas gezwungen. »Ich wurde nicht gerade
mit Angeboten überschwemmt — wir zahlen miserable Gehälter und haben kaum
zumutbare Arbeitsverhältnisse! Aber Marsh war voller Eifer, beinahe fanatisch
in seiner Arbeit. Er wird uns fehlen .«
    »Kennen Sie jemanden, der Grund
gehabt haben könnte, ihn umzubringen ?«
    Er schüttelte entschieden den
Kopf. »Niemand! Ich kann es noch immer nicht glauben. Marsh war ein sehr
konzentrierter, liebenswerter junger Arzt, völlig absorbiert von seiner Arbeit.
Er war sehr schüchtern und deshalb von natürlicher Zurückhaltung, aber angenehm
im Wesen. Was mich in diesem Augenblick erschreckt, ist die Tatsache, daß ich
so wenig von seinem Privatleben weiß. Ich weiß noch nicht einmal, ob seine
Eltern noch leben, ob er überhaupt noch Verwandte im Osten hat. Aber Sie werden
das wohl herausfinden und sie benachrichtigen ?«
    »Ja«, sagte ich. »Wann haben
Sie ihn zum letztenmal lebend gesehen ?«
    »Den genauen Zeitpunkt könnte
ich nicht beschwören«, sagte Landau langsam. »Irgendwann gestern nach dem
Abendessen. Wir alle, einschließlich Marsh, tranken Kaffee im Wohnzimmer, und
ich weiß, daß halb elf nur noch Vicki, Kaye Allen und ich da waren. Es war der
Augenblick, in dem wir Vicki mit ihrem tiefen Schlaf neckten, und das war dann
der Anlaß zu diesem dummen Streich — .« Er warf mir
einen plötzlichen durchdringenden Blick unter seinen schweren Augenlidern zu.
»Wie, um alles auf der Welt, konnte Marshs Leiche in demselben
Beerdigungsinstitut auftauchen, in dem wir Vicki gelassen

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