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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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in
Westhollywood. Ich bahnte mir meinen Weg vom Empfang ins Vorderzimmer von
Vaughans Privatsekretärin, was in der Tat eine Leistung zu sein schien. Die
Sekretärin war eine Blonde von Mitte Dreißig, mit strengem Mund, und an ihr
vorüber zu kommen, würde eine noch weit größere Leistung darstellen, überlegte
ich mißmutig.
    »Mr. Holman?« Sie hob eine Spur
die Brauen, während sie mich betrachtete, als sei ich der letztjährige Gewinner
der dicken Bleiplatte, die an den Künstler vergeben wird, von dessen
Schallplatten nicht ein einziges Exemplar abzusetzen war.
    »Ganz recht«, sagte ich.
    »Sie scheinen der Dame am
Empfang so zugesetzt zu haben, Mr. Holman, daß ich ihr vorgeschlagen habe, Sie
hier heraufzuschicken, damit wir die Angelegenheit ein für allemal klarstellen
können .« Sie lächelte finster. »Mr. Vaughan empfängt niemals jemanden ohne Terminvereinbarung, daran ist nicht zu rütteln !«
    »Ich frage mich, ob er an ein
Leben nach dem Tode glaubt ?« sagte ich versonnen. »Ich
meine, wenn ja, so sollte er darauf vorbereitet sein, diese unumstößliche und
endgültige Regel zu durchbrechen. Finden Sie nicht auch ?«
    »Bitte, Mr. Holman«, krächzte
sie. »Ich möchte nicht unhöflich sein, aber Sie haben keine Aussicht, Mr.
Vaughan heute sprechen zu können .« Sie blätterte in
den Seiten ihres Schreibtischkalenders. »Wenn Sie mir sagen, um was es sich
handelt, könnte ich möglicherweise nächsten Donnerstagnachmittag für Sie eine
Viertelstunde in Mr. Vaughans Zeitplan einschieben .«
    »Bitte !« sagte ich höflich. »Ich komme mir direkt wie ein Call-Girl vor .«
    Die Agenda klappte mit einem
Ruck zu. »Wenn Sie jetzt nicht verschwinden«, fuhr sie mich an, »werde ich
jemanden rufen, der Sie mit Gewalt aus dem Haus entfernt !«
    »Warum rufen Sie statt dessen
nicht Vaughan ?« schlug ich liebenswürdig vor. »Sagen
Sie ihm, ein Bursche namens Holman sei draußen, der der Ansicht ist, je länger
man ihn warten ließe, desto länger müsse auch Vaughans Goldgrube namens Larry
darauf warten, sich eine andere Goldgrube namens Toni zu angeln.«
    Sie starrte mich einen
Augenblick lang an, gluckste zweimal, stand dann von ihrem Schreibtisch auf und
verschwand im Büro. Ich zündete mir eine Zigarette an und wartete geduldig auf
ihre Rückkehr. Es dauerte eine Weile — meiner Uhr nach fast zehn Minuten —, bis
sie wieder auftauchte. Sie setzte sich wieder an ihren Schreibtisch, spielte
zwei Sekunden lang mit ihrem Bleistift und blickte dann giftig zu mir empor.
    »Mr. Vaughan möchte Sie jetzt
sprechen«, sagte sie mit gepreßter Stimme. Der Bleistift schoß mit einem
bösartigen Ruck in Richtung der Bürotür hinter ihr. »Dort hinein!«
    Als ich eintrat, war ich milde
überrascht, Vaughans Büro in streng altmodischem Stil eingerichtet zu sehen.
Aus jeder Schublade der an der einen Wand entlang aufgereihten Karteischränke
quollen Papiere, als ob sie inmitten einer Anti-Rationalisierungs-Kampagne begriffen
wären. In der Mitte des Raumes stand ein mitgenommen aussehender uralter
Schreibtisch, und ein paar dazupassende, ebenso uralte Stühle standen verstreut
herum. Der plötzliche Wunsch erfaßte mich, mich auf alle viere niederzulassen
und unter den Schreibtisch zu spähen, ob sich dort wohl ein Messingspucknapf
befände.
    Vaughan stand auf, als ich
eintrat, und stützte sich leicht auf seine auf der Schreibtischplatte ruhenden
Fingerspitzen, während er, ohne zu zwinkern, mich mit kaltem
Blick prüfend betrachtete. Er war ein kleiner Mann von schwer zu bestimmendem
Alter und beinahe kahl; sein schmales, blasses Gesicht hatte tiefe Furchen, was
ihm ein leicht reptilienhaftes Aussehen verlieh. Er
war unauffällig und adrett angezogen; Hände und Füße waren klein und adrett.
Ich hatte noch nie einen adrett aussehenden, aufrecht auf seinen Hinterbeinen
gehenden Alligator gesehen, aber Davis Vaughan kam dieser Vorstellung am
nächsten.
    »Es ist nett von Ihnen, mir ein
wenig von Ihrer Zeit zu opfern, Mr. Vaughan«, sagte ich.
    »Ich war neugierig, was Sie
vermutlich erwartet haben .« Seine Stimme war ein
trockenes Flüstern, das klang, als ob seine Stimmbänder irgendwann einmal arg
mitgenommen worden seien. »Setzen Sie sich, Mr. Holman .« Ich folgte der Aufforderung, und er betrachtete mich noch ein paar weitere
Sekunden mit seinem starren Blick. »Ich erwarte noch einen meiner Teilhaber«,
fügte er plötzlich hinzu. »Er ist vielleicht noch ein paar Minuten aufgehalten
worden. Ich

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