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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Nase brannte. Ich blinzelte gegen den Wind und achtete sorgfältig darauf, meine Konzentration nicht zu verlieren, während ich die Beschwörung beendete. Mit einem Brüllen erhob sich Kehlirik, breitete seine Schwingen aus und warf den Kopf in den Nacken. Ein blendendes Band aus Licht erschien hinter ihm, und im Bruchteil einer Sekunde war er mit einem scharfen Knacken verschwunden, als würde Eis brechen. Das Licht zerstreute sich und verblasste, ein paar kleine Funken tanzten noch am Rand meines Gesichtsfeldes herum, bevor sie verloschen.
    Der Wind verstummte auf der Stelle. Ich fuhr mir mit den Fingern durch mein schulterlanges braunes Haar und kämmte es, so gut ich konnte. Gerade rechtzeitig. Ich sah Scheinwerfer meine lange Auffahrt heraufkommen und hörte das Knirschen der Reifen auf dem Kies. Mir wurden die Knie weich, und ich ließ mich schwer auf meine Verandastufen sinken, während ich tief durchatmete, damit sich die schwarzen Punkte, die noch vor meinen Augen tanzten, verzogen. Entlassungen waren fast genauso anstrengend wie Beschwörungen, allerdings bei Weitem nicht so gefährlich.
    Der Streifenwagen des Sheriffs hielt ein paar Meter vor meiner Veranda, und Justin Sanchez stieg aus – ein kleiner und magerer Deputy mit schiefen Zähnen und dunklem Haar, das immer zerzaust wirkte, egal, wie kurz er es auch schnitt. Er hatte einen struppigen Schnurrbart, der aussah wie eine Raupe, der die Haare ausgingen, unter seiner Nase, die leicht schief war. Bevor er zum Büro des Sheriffs versetzt worden war, hatte er für das Police Department gearbeitet und war in meinem Team gewesen, als ich als Cop angefangen hatte. Von ihm hatte ich schnell gelernt, dass Größe in einem Kampf nicht alles war. Aber noch viel wichtiger war, dass er mir beigebracht hatte, Kaugummiblasen zu machen – womit ich meiner Tante so lange auf die Nerven gefallen war, bis sie mir gedroht hatte, mich nicht weiter zu unterrichten, wenn sie noch jemals ein Kaugummi in meinem Mund entdecken würde.
    Er grinste mich an. »Scheint, als hätte der Schwachkopf sich das falsche Haus ausgesucht, wie?«
    Ich klimperte mit den Wimpern und machte ein unschuldiges Gesicht. »Aber wieso, Officer? Ich bin doch nur ein hilfloses kleines Mädchen. Ich hatte wirklich Todesangst!«
    Er lachte. »Ja, klar. Aus irgendeinem Grund tut mir der Kerl fast leid.«
    Wenn du wüsstest.
    »Übrigens … hübscher Pyjama«, bemerkte er mit einem schiefen Grinsen.
    Schnell verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Der »Pyjama« waren das Hemd und die Hose aus Seide, die ich bei den Beschwörungen trug, aber ich hatte völlig vergessen, mir etwas anderes anzuziehen. Oder wenigstens einen BH . Ich war zwar oben herum nicht so gut ausgestattet, dass es unweigerlich aufgefallen wäre, aber Justin war ein Cop und ein Mann. Und draußen war es kalt. Es war ihm aufgefallen.
    Und obwohl mir klar war, dass er mich nur neckte, wusste ich nie genau, wie ich mich verhalten sollte, wenn Männer irgendwelche erotischen Anspielungen machten. Meine Tante Tessa war noch nie besonders kontaktfreudig gewesen, und so hatte ich mir selbst beibringen müssen, wie man mit Menschen umging – mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Einer der Gründe, warum ich meinen Job als Polizistin so liebte, war das lange vermisste Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit.
    Und deswegen war ich auch gern eine Beschwörerin – es gab eindeutige Regeln, wenn man mit Dämonen umging. Bei Menschen war das nie so einfach oder so direkt.
    Justin schien meine Sorge nicht zu bemerken – er lachte nur über meine Reaktion, dann begann er meine Aussage aufzunehmen und den Bericht über den Einbruch vorzubereiten. Er knipste ein paar obligatorische Fotos von dem Schaden am Fenster neben der Eingangstür, machte sich aber nicht die Mühe, ins Haus zu gehen. Das war auch gut so, denn die Tür zum Keller stand immer noch einen Spaltbreit offen. Da hätte ich einiges zu erklären gehabt – der Kreidekreis, die sorgfältig aufgestellten Kerzen, der leichte Duft nach Weihrauch. Ich zwang mir weiterhin ein Lächeln ins Gesicht, während ich mir in Gedanken eine Ohrfeige verpasste. Ich hatte keine Lust, von Leuten, die absolut keine Ahnung von Dämonen hatten, als »Satanistin« bezeichnet zu werden. Obwohl es ein Wesen wie »Satan« oder »Luzifer« oder den »Prinz der Dunkelheit« nicht gab – zumindest nicht unter den Kreaturen, mit denen ich es zu tun hatte –, würde mir diese Tatsache nicht dabei helfen,

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