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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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von eben hatte ich das Gefühl, in absolute Dunkelheit zu starren.
    Schnell errichtete ich den Bann, dann senkte ich die Arme. Behutsam testete ich meine Schutzvorkehrungen und atmete erleichtert aus, als ich ein Wesen innerhalb des Kreises spürte. Langsam konnte ich wieder klar sehen, während ich den Bann sorgfältig aufrechterhielt und darauf wartete, dass der Dämon versuchen würde, mir zu entkommen. Rysehl leistete immer nur symbolischen Widerstand, und das Opfer für ihn wartete bereits – eine Sechserpackung Root Beer. Den Dämonen von den unteren Ebenen schien es zu gefallen, beschworen zu werden – wie Kinder, die ein Abenteuer erlebten –, und sie freuten sich über einfache Dinge, die sie nicht kannten oder nicht oft bekamen. Opfer für höhere Dämonen waren nicht so leicht zu erbringen. Die dünnen Narben auf meinen Unterarmen zeugten davon.
    Ich zwinkerte heftig und spähte in den Kreis auf der Suche nach der kleinen, hundeähnlichen Gestalt des Dämons.
    Ich hörte ein tiefes Knurren. Sofort verstärkte ich den Bann und wappnete mich für eine Rangelei mit dem rauflustigen kleinen Dämon.
    Das Knurren ertönte erneut und hallte durch den Raum, und es klang völlig anders als jeder Laut, den ich jemals von irgendeinem Dämon gehört hatte.
    »Wer … wagt es …?«
    Ich erschrak zu Tode. Das war nicht die Stimme eines Luhrek . Es war eine Stimme voller Macht. Voller Gefahr. Eine Stimme, die einem Schmerz und Leiden versprach und einen langsamen Tod.
    Mein Herz begann in meiner Brust zu hämmern, während ich die zusammengekauerte Gestalt in der Mitte des dunklen Diagramms anstarrte. Es war offensichtlich nicht Rysehl. Ich hatte was verbockt und auf irgendeine Weise einen Dämon von einer höheren Ebene beschworen. Ich verstehe das nicht! Ich dachte, ich habe alles richtig gemacht! Die Gedanken rasten panisch durch meinen Kopf, bevor ich in der Lage war, mich etwas zu beruhigen und einen klaren Gedanken zu fassen. Die Schilde. Sie sind immer noch an Ort und Stelle. Ich spürte, wie ich mich etwas beruhigte. Mir geht es gut. Alles wird gut werden. Ich würde nur einen Moment brauchen, um diese Kreatur zurückzusenden. Was zum Teufel schiefgegangen war, konnte ich mir später immer noch überlegen. Ich musste nur den Bann aufheben, die Kraft herunterfahren und binden und dann das Portal erneut öffnen. Ich zog eine Grimasse. Wenn der verdammte Einbrecher am vergangenen Abend nicht dazwischengekommen wäre, hätte ich bereits gewusst, wie man das Portal umkehrt, ohne diesen ganzen Mist noch einmal von vorn machen zu müssen.
    »Ich bin Kara Gillian«, erklärte ich laut und deutlich, während ich die Macht zurückfuhr und mich zu einem Teil des Bannes machte. Ich hatte nicht vor, mich auf irgendwelche Bedingungen einzulassen und den Bann aufzuheben, aber die Form musste gewahrt werden. »Ich habe dich gerufen, damit du mir dienst …«
    Ein Lachen unterbrach mich – ein kalter Laut, der mir das Wort abschnitt und einen Schauder über den Rücken jagte.
    »Dir dienen?« Die Stimme kam von der zusammengekauerten Gestalt, sie klang gelassen und bösartig. »Ich werde dir das Fleisch von den Knochen reißen und dein Blut in alle Winde verstreuen.«
    Oh Scheiße!
    Fieberhaft versuchte ich, Kraft zu sammeln. Zum Teufel mit der Form. Ich wollte, dass sich das verdammte Portal öffnete. Auf der Stelle. Ich hatte bei der ganzen Sache ein immer schlechteres Gefühl und nicht den geringsten Wunsch herauszufinden, was für ein Muster meine Innereien auf dem Boden hinterlassen würden. Schnell plapperte ich die Litanei herunter, mit der man einen Dämon entließ.
    In einer einzigen flüssigen und sehr eleganten Bewegung erhob sich der Dämon, und das Feuer im Kamin beleuchtete ihn von Kopf bis Fuß.
    Mit offenem Mund starrte ich ihn an, und die Worte blieben mir im Hals stecken. In all der Zeit, in der ich Dämonen beschwor, hatte ich schon viel Erstaunliches gesehen, aber so etwas noch nicht. Noch niemals! Eilig überprüfte ich, ob es irgendeine Art Illusion oder ein Zauber war, aber ich entdeckte nichts. Es gab zwölf Ebenen, aus denen man Dämonen beschwören konnte. Aber dieser gehörte ganz sicher zu keiner davon.
    Er war wunderschön. Engelsgleich. Weißblondes Haar fiel ihm seidenglatt über den gesamten Rücken herunter. Seine Haut leuchtete im Schein des Feuers in ätherischer Perfektion. Er war muskulös und groß, und mir kam der völlig unpassende Gedanke, dass er wahrscheinlich genauso groß war wie

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