Vom Daemon verweht
Father Ben.« Ich erzählte ihr, was wir alles von David erfahren hatten. »Ich hoffe wirklich, dass sie mit ihren Nachforschungen vorankommen, denn wir haben immer noch keine Ahnung, was Cool im Schilde führt.«
In diesem Moment hörte ich das Garagentor ächzen. Vor Überraschung zuckte ich zusammen. »Könnte das etwa Stuart sein?« Ich warf Laura einen überraschten Blick zu. »Er kommt doch sonst nie so früh nach Hause.«
Doch anscheinend bildete dieser Tag eine Ausnahme. Ich war mir sicher, dass sich mein Mann vorgenommen hatte, etwas mehr Zeit mit mir zu verbringen. Wahrscheinlich hatte er einen gemeinsamen Abend geplant und wollte zur Abwechslung einmal ganz gemütlich einen auf Familie machen.
Leider hatte ich mich jedoch bereits dazu verabredet, einen Dämon zur Strecke zu bringen.
»Hallo«, begrüßte mich Stuart, warf seinen Aktenkoffer auf den Küchentisch und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Hallo, kleiner Mann.« Timmy drückte er einen Kuss auf die Stirn.
»Makkaroni mit Käsesoße!«, erklärte Timmy überglücklich.
»Kann ich sehen. Hallo, Laura.« Sie nickte ihm zu.
»Ist noch was für mich übrig?«
»Ein bisschen schon«, sagte ich. »Aber…« Ich wusste nicht, wie ich es ihm sagen sollte, und warf Laura einen hilfesuchenden Blick zu.
»Äh… Also, ehrlich gesagt, habe ich Kate für heute Abend schon gebucht«, erklärte sie und erwies sich wieder einmal als wahre Freundin. »Ich… Äh… Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Ich brauche sie nämlich. Sie muss mir mit ein paar Sachen helfen:« Sie deutete vage in die Richtung ihres Hauses.
»Es tut mir leid, Schatz. Mir war nicht klar, dass du heute schon zum Abendessen zu Hause sein würdest. Deshalb habe ich auch Laura versprochen, ihr zu helfen.«
»Verstehe«, erwiderte er. »Klar, kein Problem.« Ich konnte deutlich die Enttäuschung in seinen Augen sehen, und für einen Moment regte sich in mir das schlechte Gewissen. Aber es ließ sich nicht ändern. Ich musste auf die Jagd.
Ich ließ Timmy bei Stuart zurück (der zu meiner Überraschung nicht einmal protestierte) und ging mit zu Laura, um ihr angeblich bei irgendetwas behilflich zu sein. Es war mir leider nicht mehr gelungen, noch rasch auf den Dachboden zu schleichen, weshalb ich an diesem Abend nur mit einem Fläschchen Weihwasser, meiner altbewährten Haarspange und einem Fleischspieß bewaffnet war, den ich mir von Laura auslieh. Das musste reichen.
Da ich keinen Wagen hatte, fuhr ich mit Lauras Auto zum Strand hinunter, um David zu treffen. Ich traf zehn Minuten zu spät am Hochsitz ein. Nervös lief ich dort auf und ab und hielt nach David Ausschau.
Er war nirgends zu sehen.
Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Viertel nach sieben und noch immer kein Zeichen von ihm. Verdammt.
Unruhig trat ich von einem Fuß auf den anderen und überlegte, was ich tun konnte. Es war keine allzu schwere Entscheidung. Ich war hier und David nicht. Das bedeutete ganz einfach, dass ich allein auf die Jagd gehen würde.
Ich lief also die Strandpromenade in Richtung Coronado-Crest-Hotel weiter, wobei ich jetzt nach Dämonen Ausschau hielt.
Keiner begegnete mir. Ich traf nur einige Leute, die in den kleinen Läden der Promenade ihre Weihnachtseinkäufe machten. Hier und da entdeckte ich ein Pärchen, das Händchen haltend den Strand entlangwanderte.
Als ich am Hotel vorbeiging, richtete sich mein Blick auf die Terrasse. Ich musste für einen Augenblick an Paul und Laura und an mich und Stuart denken. Aber bereits im nächsten Moment schüttelte ich mich. Ich musste mich konzentrieren. Hier draußen gab ich ein leichtes Ziel ab.
Die Promenade endete am Parkplatz des Hotels. Dort blieb ich für eine Sekunde stehen und überlegte erneut, wohin ich gehen sollte. Ich konnte entweder den Strand hinunter zum Meer und dort weiterlaufen oder umkehren und die Leute, die mir begegneten, genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht war David ja inzwischen auch an unserem vereinbarten Treffpunkt eingetroffen.
Ich entschied mich für die zweite Option. So sehr ich Cool und seine Handlanger finden wollte, so gab es doch keinen Anlass, anzunehmen, dass er gerade heute Abend hier war. Wenn ich außerdem völlig ziellos nach einem Dämon am Strand suchte, würde ich bestimmt auffallen. Das konnte ich mir nicht leisten.
Ich kehrte um und war gerade etwa zwanzig Meter gelaufen, als ich aufhorchte. Hinter mir waren Schritte zu vernehmen. Jemand bemühte sich darum, mit mir im gleichen Rhythmus zu
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