Vom Daemon verweht
wir kein Wort. Ich fuhr auf den Parkplatz vor der Schule, als die Pausenglocke klingelte. »Genau rechtzeitig«, sagte ich.
David öffnete seine Tür und stieg aus. Ehe er sie schloss, beugte er sich noch einmal zu mir in den Wagen. »Ich gehe heute Abend auf die Jagd nach Cool«, sagte er. »Ich werde an der Strandpromenade am Hochsitz der Strandwache zwischen Main und Ocean Avenue sein. Um Punkt sieben. Kommen Sie auch?«
»Ich weiß noch nicht«, erwiderte ich, obwohl ich es sehr wohl wusste. Bisher war es uns nicht gelungen, Cool zu finden. Ich bezweifelte, dass er gerade am Strand herumhing, wo ihn jeder suchen würde, aber versuchen wollte ich es trotzdem.
Natürlich würde mir erst einmal eine gute Ausrede für meine Familie einfallen müssen. Aber irgendwie würde mir das wie immer gelingen.
»Kate?« David sah mich aufmerksam an.
»Also gut, ich komme«, sagte ich.
Ich lehnte mich an die Tür der Speisekammer und überlegte. Ob es meiner Familie wohl auffallen würde, wenn ich heute Abend zur Abwechslung einmal Katzenfutter servierte? Wahrscheinlich nicht.
Für einen Moment dachte ich daran, mal wieder Pizza zu bestellen, entschied mich aber dagegen. Das würde zu lange dauern. Stattdessen stellte ich einen Topf mit Wasser auf den Herd. Heute Abend würde es mal wieder Makkaroni mit Käsesoße geben.
War es nicht sowieso egal? Stuart würde bestimmt wieder zu spät kommen, Allie an ihrem Essen herumpicken, um dann heimlich in ihrem Zimmer Chips zu futtern, und Timmy war so oder so fast immer begeistert – ganz egal, was ich ihm vorsetzte.
Als ob er meine Gedanken gehört hätte, kam mein Sohn in diesem Moment aus dem Wohnzimmer in die Küche. Wie immer hielt er Boo Bear fest in seinen Armen. »Keks, Mami? Ich will einen Keks.«
»Kommt gar nicht in Frage, Schatz. Wir essen bald. Heute gibt es Makkaroni mit Käsesoße.«
Er starrte mich entgeistert an. Seine Unterlippe begann zu zittern. Ich wollte noch etwas sagen, doch es war bereits zu spät.
»NEIIIIN! Truthahn und Apfel! Ich hasse Makkaroni!«, schrie er empört.
Ich verschränkte die Arme und starrte ihn streng an. »Timothy Connor – du liebst Makkaroni mit Käsesoße. Und hassen ist kein schönes Wort.«
»Ich hasse dich!«, brüllte er.
»Also gut, junger Mann. Das reicht.« Ich fasste ihn am Arm und wappnete mich bereits gegen sein nächstes ohrenbetäubendes Geschrei. Doch nichts geschah. Also setzte ich ihn in eine Ecke der Küche und sah ihn drohend an, als er begann, wieder in Richtung Wohnzimmer zu laufen. »Du bleibst hier. Verstanden?«, sagte ich mit einem besonders strengen Gesichtsausdruck. Er zog zwar einen Schmollmund, gehorchte aber zu meiner Überraschung aufs Wort.
Ich holte eine Packung mit aufgeschnittener Truthahnbrust und einen glänzenden roten Apfel aus dem Kühlschrank. Sobald ich den Apfel gewaschen hatte, begann ich ihn zu schälen und aufzuschneiden. Währenddessen klemmte ich mir das Telefon zwischen Schulter und Ohr, kaum dass ich Lauras Nummer getippt hatte. »Könntest du heute Abend vielleicht noch mal auf Timmy aufpassen?«, fragte ich, nachdem sie abgehoben hatte.
»Geht es um ein heißes Rendezvous?«
»So heiß wie die Hölle«, sagte ich und dachte sowohl an Dämonen als auch an David Long.
»Wann soll ich kommen?«
»In etwa einer Stunde? Es sollte keine Probleme geben. Allie wird in ihrem Zimmer sein und Hausaufgaben machen, und Timmy muss gerade in der Ecke stehen. Er wird also mehr als glücklich sein, wenn jemand kommt, um ihn danach zu verwöhnen.«
Als ob er verstanden hätte, was ich gesagt hatte, rief Timmy: »Darf ich jetzt weg?«
»Ja, du kannst wieder herauskommen«, sagte ich. »Setz dich an den Tisch und iss deinen Truthahn und Apfel.«
Wieder füllte seine Stimme die ganze Küche. »NEIHIN! Makkaroni mit Käsesoße! Makkaroni – und – KÄSESOSSE!«
Ich unterdrückte das Bedürfnis, ebenfalls loszubrüllen. »Kein Problem, Schatz. Also jetzt doch Makkaroni und Käsesoße.« Zu Laura sagte ich ganz einfach: »Hilfe.«
Sie lachte. »Ich komme gleich.«
Tatsächlich standen sie und ihre Tochter Mindy zehn Minuten später vor unserer Verandatür. Ich war gerade dabei, Timmy seine Makkaroni mit Käsesoße auf einen Teller zu füllen. Das war nun der dritte Gang nach dem Truthahn und dem Apfel.
Mindy hüpfte die Treppe hinauf, während Laura mir in die Küche folgte. »Ich weiß, wo Stuart ist«, sagte sie. »Aber wo steckt Eddie?«
»Ich glaube, er ist immer noch bei
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