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Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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meist den nächstbesten Körper, der gerade zur Verfügung steht.«
    Das stimmte natürlich. Ich dachte eine Weile über meine Theorie nach und nahm dabei ein Fußkettchen aus polierten Steinperlen in die Hand. »Was halten Sie davon? Wäre das etwas für Allie?«
    Er griff nach dem Kettchen und hob es hoch. »Hübsch. Mag sie blau? Bisher schien sie mir eher der Rosa-Typ zu sein.«
    Ich lachte. »Als sie klein war, gab es eine Zeit, da sie nur Rosa tragen wollte. Zum Glück haben wir diese Phase hinter uns gebracht, ohne allzu viele Federn lassen zu müssen.«
    »Wahrscheinlich ist es dann das Beste, das schlafende Untier nicht wieder zu wecken.« Er nahm ein weiteres Kettchen vom Ständer und reichte es mir. »Wie wäre es damit?«
    Das Kettchen war aus Perlen in sanften Orange- und Brauntönen, die sehr natürlich wirkten und nicht nur ausgezeichnet zu Allies Teint, sondern auch zu ihrer augenblicklichen Bio- und Ökophase passten.
    »Ich bin beeindruckt«, meinte ich. »Ein Männchen der Spezies mit einem Kaufvorschlag, der sich sogar sehen lassen kann.«
    »Sagen Sie das ja nicht weiter«, entgegnete er. »Sonst wirft man mich aus dem Club der Supermänner hochkant raus.«
    »Es überrascht mich, dass Sie dort überhaupt aufgenommen wurden.«
    Er legte theatralisch eine Hand auf sein Herz. »Kate, Sie verletzen mich.«
    »Warten Sie einen Moment«, sagte ich. »Ich glaube, wir sind auf etwas gestoßen.«
    »Wir?«
    »Okay. Ich bin auf etwas gestoßen. Mir kam gerade eine Idee – als ich sagte, dass es mich überraschen würde, Sie in einem Club der Supermänner zu sehen.«
    Er grinste. »Meinen Sie etwa, dass Cool dort Mitglied ist?«
    »Sehr witzig. Ich glaube, dass es irgendwie um diese Surfvorführung gehen muss.«
    »Weiter…«
    »Wann genau haben Sie Cool gebeten, dass Team zu unterstützen?«
    »Vor etwa drei Wochen«, erwiderte David.
    »Der echte Cool hat vor circa einem Monat das Zeitliche gesegnet«, sagte ich. »Warum sollte sich ein Dämon mit der Surfvorführung einer Highschool beschäftigen, wenn weder die Surfer noch der Strand oder der Ozean für ihn interessant sind?«
    David nickte nachdenklich. »Jason hat Cool in den Surfclub mitgebracht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ursprünglich sollte es eine ganz normale Vorführung werden. Die Kids wollten nur ein paar Tricks zeigen. Wir hatten geplant, ein Buffet aufzubauen und eine kleine Tombola zu veranstalten. Es sollte auch da bereits eine Wohltätigkeitsveranstaltung werden, aber wir nahmen nicht an, viel Geld dabei einzunehmen.«
    »Bis Jason eines Tages mit der Idee daherkam, dass Cool als bekannter Surfer auch mitmachen könnte – oder? Er sollte seinen Status als Star in unserer Stadt dazu nutzen, mehr Leute anzulocken.«
    »Genau«, erwiderte David.
    »Aber jetzt ist Jason tot. Das macht irgendwie keinen Sinn.«
    »Das macht es durchaus. Jason hat wahrscheinlich nicht gewusst, worauf er sich eingelassen hat.«
    »Oder er wollte nichts mit dem Ganzen zu tun haben«, fügte ich nachdenklich hinzu.
    »Genau.«
    »Es geht nicht um das Meer oder den Strand. Die ganze Angelegenheit dreht sich um die Vorführung.«
    »Es wird also am Samstag passieren«, meinte er. »Wie auch immer Cools Plan aussehen mag, es scheint ganz so, als ob er am Samstagmittag in die Tat umgesetzt werden soll. Das lässt uns nur etwas über sechsunddreißig Stunden, um San Diablo zu retten. Vielleicht sogar die Welt.«
    »Super«, erklärte ich. »Und ich hatte schon Angst, dass wir unter Zeitdruck geraten könnten.«
    »Ma-ami! Bist du verrückt?«
    »Nur weil ich vorgeschlagen habe, dass du heute einmal nicht in die Schule gehst? Warum soll das verrückt sein? Ich hätte gedacht, dass du mir dafür die Füße küssen würdest.« Allie stand oben auf der Treppe und ich unten. Wir starrten einander an. Sie war bereits für die Schule angezogen. Heute hatte sie ihr Cheerleader-Outfit für die letzte Schulversammlung an, mit der die Weihnachtsferien beginnen würden.
    »Ich trage Verantwortung, Mami! Ich stehe am Ende der ersten Reihe bei der zweiten Vorführung. Wenn ich nicht da bin, wird das Ganze nicht klappen und wirklich voll mies aussehen.«
    »Verstehe. Tut mir leid. Du hast natürlich recht.« Ich gab auf. Ich mochte zwar selbst niemals in die Highschool gegangen sein, aber ich war zumindest nicht so beschränkt, nicht zu wissen, wann es für mich an der Zeit war, es gut sein zu lassen. Außerdem würde David dort sein. Zumindest wusste ich, dass er ein Auge

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