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Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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entdeckte ich mein Stilett in der anderen Ecke des Raumes, das Troy wohl vor seiner Flucht beiseitegeschleudert hatte. Ich lief darauf zu, blieb aber abrupt stehen, als eine vertraute Stimme meinen Namen rief.
    »Hallo! Katie, mein Mädchen! Hier!«
    Ich wirbelte herum und fing gerade noch rechtzeitig die riesige Wasserkanone auf, die mir Eddie zuwarf. Ich hängte sie mir wie ein Maschinengewehr über die Schulter und hielt dann die Hand auf, um mein japanisches Schwert zu fangen, das er mir als Nächstes entgegenschleuderte.
    Da bemerkte ich, dass auch Eddie mit einer solchen Wasserkanone bewaffnet war. »Jetzt holen wir uns diesen Hurensohn!«, brüllte er.
    Er richtete seine Wasserkanone auf den Dämon und rannte mit einer Geschwindigkeit auf ihn zu, die ich dem alten Mann gar nicht zugetraut hätte. Während das Weihwasser den Körper des Ungeheuers mit immer mehr Blasen übersäte, attackierten David und ich das Monster von zwei Seiten.
    »Die Tafel!«, schrie ich. »Es ist nicht das Buch – es ist die Tafel!«
    Doch so sehr wir uns auch bemühten, wir schafften es nicht, sie in die Hände zu bekommen.
    Schließlich hatten sowohl Eddie als auch ich unsere Wasserkanonen entleert. Die Beschwörung wurde durch unseren Angriff zwar langsamer, aber der Dämon war noch lange nicht besiegt. Er war riesig, furchterregend und höllisch stark. Kurzum – wir wussten nicht weiter.
    Ich nahm nicht an, dass es noch viel schlimmer werden konnte.
    Natürlich irrte ich mich.
    »Ich bringe sie um!« Troys Stimme erfüllte auf einmal den Raum. Ich wirbelte herum und entdeckte meine Tochter, in deren Miene sich die Furcht widerspiegelte, die das Messer in ihr auslöste, das sich erneut an ihrem Hals befand. Das Messer schien allerdings in der Luft zu schweben, denn von Troy war nichts zu sehen. »Lasst ihn weitersprechen!«, rief der unsichtbare Junge. »Ich will meine Belohnung! Und die könnt ihr mir nicht wegnehmen!«
    »Einen Moment, mein Junge«, sagte Eddie, der seine Waffe gerade wieder mit Weihwasser aus einer Flasche füllte, die er offenbar mitgebracht hatte.
    Asmodis begann immer lauter zu werden.
    Ich hielt meine Augen auf Allie gerichtet und versuchte mich gleichzeitig unauffällig dem Dämon Asmodis zu nähern.
    »Nicht!«, brüllte Troy. »Ich bringe sie um!«
    Ich glaubte ihm. Ich hatte diese hysterische Panik schon öfter gehört – diese manische Hysterie in der Stimme eines Menschen, dem man wunderbare und schreckliche Dinge versprochen hatte. Ich glaubte ihm und erstarrte. Auch wenn das bedeuten würde, dass ein Dämon aus dem Tartaros die Welt betrat, konnte ich jetzt nichts mehr dagegen tun. Ich wollte das Leben meiner Tochter nicht aufs Spiel setzen, nur um diese Kreaturen in der Unterwelt zu halten.
    Neben mir stand David ebenso regungslos da wie ich. In seinem Gesicht zeigte sich Angst, aber auch wilde Entschlossenheit.
    Langsam drehte er den Kopf und formte die Lippen zu einem Wort: Höre.
    Ich runzelte die Stirn. Was sollte ich hören? Die Beschwörung? Den Jungen?
    »Komm endlich zum Ende!«, brüllte Troy den Dämon Asmodis an. »Und gib mir meine Belohnung!«
    Der Dämon achtete nicht auf ihn und hörte nicht auf, seine lateinischen Worte weiterzumurmeln. Während er das tat, begann Troy vorübergehend sichtbar zu werden. Seine Gestalt war jeweils nur für einen Moment zu sehen und löste sich dann wieder in Luft auf. Er schien zu flackern.
    »Es ist so weit, Troy«, sagte ich. »Hör mir zu. Du musst mir glauben. Man kann dich schon sehen, weil er dich im Stich lässt. Der Dämon aus dem Buch wird jeden Moment deinen Platz einnehmen, und du wirst dann direkt in die Hölle gerissen.«
    »Das ist eine infame Lüge«, zischte er. Doch als sein Gesicht wieder auftauchte, sah ich, dass es jetzt schmerzverzerrt war.
    Ich warf David einen Blick zu. Er musste mir helfen, den Jungen zu überzeugen, dass ich recht hatte. Aber David hielt den Kopf gesenkt und murmelte vor sich hin. »Himmelfahrt, Himmelfahrt…«
    Ich starrte ihn an. Was sagte er da? Himmelfahrt? Bedeutete das etwa…
    Ein lautes Heulen war hinter mir zu hören. Ich drehte mich um und stellte entsetzt fest, dass der Dämon bereits mit seinem Körper den Tartaros verlassen hatte und auf der Erde angekommen war. Er wiegte sich vor und zurück. Seine schwarz glühenden Augen waren auf die Decke gerichtet, während seinem Mund die Laute der Verdammten aus der Hölle entströmten. Nur sein langer Schweif befand sich noch im Buch und verband ihn

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