Vom Daemon verweht
gehalten, dass es etwas mit meinem Haus zu tun haben könnte. Doch dann rief sie bei uns an, und niemand nahm ab.
Sie befürchtete, dass vielleicht Eddie etwas passiert war, und entschloss sich, doch bei uns nachzusehen. Also ging sie gemeinsam mit Timmy die Straße hinunter zu unserem Haus und erfuhr, dass es von Einbrechern durchwühlt worden war. Eddie war offensichtlich spazieren gewesen. Als er nach seinem üblichen Rundgang zurückgekehrt war, stellte er fest, dass man bei uns eingebrochen hatte.
Er rief auf der Stelle die Polizei, aber natürlich gab es nichts, was diese im Nachhinein tun konnte.
»Wo ist Eddie?«, fragte ich. »Er muss sich schrecklich fühlen.«
»Er sitzt in der Küche«, erklärte Sylvia. »Irgendwie scheint er unter Schock zu stehen. Er redet die ganze Zeit über Dämonen oder irgend so einen Unsinn. Aber es geht ihm gut«, fügte sie hastig hinzu. »Einer der Polizisten hat mir erklärt, dass sie oft seltsame Reaktionen auf Einbrüche erleben. Er hat also nicht den Verstand verloren oder so.«
»Immerhin etwas«, erwiderte ich. Ich warf Laura einen bittenden Blick zu.
»Ich sehe mal nach ihm«, erklärte sie daraufhin und eilte so hastig in die Küche, dass ich mich nicht einmal bei ihr bedanken konnte.
»Ich muss Stuart anrufen«, sagte ich, ohne jemanden direkt zu adressieren.
»Ich habe ihm schon Bescheid gesagt«, erklärte Sylvia. »Ich habe eine Nachricht auf seiner Voicemail hinterlassen. Die Polizei übrigens auch.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich hat er viel mit seiner Kampagne zu tun – oder?«
Ich zählte in Gedanken bis zehn, um mich zu beruhigen. Dies war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, meiner Nachbarin zu erklären, was ich von dieser Kampagne hielt.
Stattdessen holte ich tief Luft. »Und was hat die Polizei gemacht, als sie hier war?«
»Sie haben das ganze Haus durchsucht. Seltsamerweise haben die Einbrecher nichts von eurem elektronischen Equipment mitgehen lassen. Ich glaube, die Polizei fragt sich, ob die ganze Sache nicht vielleicht politisch motiviert gewesen sein könnte. Möglicherweise will jemand verhindern, dass sich Stuart um diesen Posten bewirbt.«
Ich dachte einen Moment darüber nach und erklärte dann, dass so etwas durchaus der Fall sein könnte. Das war natürlich gelogen. Schließlich wusste ich genau, wonach die Einbrecher gesucht hatten.
Aber das Buch befand sich nicht hier. Ich hatte es in die Kathedrale gebracht, um es dort zu verstecken.
Zumindest dieser Plan hatte funktioniert.
Aber was den größeren Plan betraf – nämlich meine Familie in Sicherheit zu wissen und niemals in Kontakt mit meinem Leben als Dämonenjägerin zu bringen… Nun ja, dieser Plan hatte leider weniger gut funktioniert.
»Kannst du mir sagen, warum du mich eigentlich noch hier behältst? Man kann ja nicht gerade behaupten, dass sich die Investition bisher gelohnt hat.« Eddie hielt einen Becher mit heißem Tee umklammert und sah mich über den Rand seiner Brille hinweg an. Seine Augenbrauen zuckten dabei wie haarige graue Raupen.
Ich legte meine Hand auf die seine. »Weil wir dich alle ins Herz geschlossen haben.«
Nachdem die Polizei und Sylvia schließlich gegangen waren, hatte ich auch Mindy und Laura nach Hause geschickt. Laura hatte uns vorgeschlagen, zu ihr zu kommen und dort die Nacht zu verbringen, aber dann hätte ich das Gefühl gehabt, die Flinte ins Korn zu werfen. Außerdem nahm ich nicht an, dass in dieser Nacht noch mehr passieren würde. Die Einbrecher hatten das Haus gründlich durchsucht und das Buch nicht gefunden. Sie würden nicht wiederkommen. Jedenfalls nicht heute Nacht. Vor allem dann nicht, wenn die Polizei weiterhin so häufig wie angekündigt vor unserem Haus vorbeifahren und nach dem Rechten sehen würde.
Eddie schloss die Augen, und seine Schultern begannen zu zittern. »Ich werde allmählich alt. Ich bin quasi unbrauchbar geworden. Auf dem Abstellgleis. Und dann gehe ich spazieren und vergesse auch noch prompt, diese verdammte Alarmanlage anzuschalten.«
»Es war einfach ein Fehler, Eddie. Ein Fehler, der jedem hätte unterlaufen können.«
»Mir hätte er aber nicht unterlaufen dürfen.« Er zog seine Hand zurück und nahm einen großen Schluck Tee. »Verdammt noch mal«, sagte er. »Das hätte mir wirklich nicht passieren dürfen.«
Auf einmal holte er aus und schleuderte den Becher wutentbrannt durch die Küche, so dass er gegen die Wand knallte und in tausend Stücke zerbrach. Tee lief über die
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