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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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häufig der Wunsch, dem Partner Lust zu schenken, ihn zu liebkosen, zu stimulieren, zu locken. Die Herausforderung in dieser Phase besteht jedoch darin, nicht nur die Energie des anderen, sondern auch die eigene Energie aufzubauen und gemeinsam die Verantwortung für Begehren, Geilheit und Wildheit zu übernehmen.
    In der zweiten Phase geht es um Loslassen und Geschehenlassen. Jetzt stehen die eigenen Empfindungen und Gefühle im Vordergrund. Ist die Aufmerksamkeit jedoch wieder zu stark auf den Partner ausgerichtet, geht der Kontakt zu sich selbst und zu den eigenen Körperwahrnehmungen verloren. In dieser Phase besteht die Herausforderung darin, den Kontakt zu den eigenen Körperreaktionen aufrechtzuerhalten, sich dabei dem anderen verletzlich zu zeigen und sich ihm unverzagt hinzugeben.
    Orgasmus-Störungen der Frau erkennen
    Hat eine Frau Probleme mit dem Orgasmus, kann es sein, dass sie sich in der ersten Phase energetisch nicht oder viel zu wenig auflädt. Ursache sind meist Ängste oder negative Erfahrungen (zum Beispiel mit Gewalt). Denn sobald der Energiepegel durch das Begehren steigt, können gespeicherte negative Bilder, Gefühle und Erinnerungen freigesetzt werden. Um das zu vermeiden, neigen viele Frauen bewusst oder unbewusst dazu, die Energie auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten, um die Kontrolle zu behalten oder um das eigene Begehren vom Sex abzuspalten. Sie lassen Sex dann eher über sich ergehen und sind weder in Kontakt mit sich selbst noch mit ihrem Partner. Manche Frauen täuschen einen Orgasmus vor, um dem Partner zu gefallen.
    Schwierigkeiten mit dem Orgasmus können aber auch in der zweiten Phase begründet sein, in der es darum geht, loszulassen und sich hinzugeben. Dann lohnt es sich, Fragen nachzugehen wie: Hat sie Angst vor dem Verlust der Kontrolle über ihren Körper? Vor ihrer Verletzlichkeit, wenn sie sich bedingungslos fallen ließe?
    In beiden Fällen will die Frau die Kontrolle bewahren. Sei es in der Phase der Aufladung, indem sie die Energie abbremst, oder in der Phase der Hingabe, indem die Kontrolle über den Körper aufrechterhalten wird.
    Manchmal fehlt aber ganz einfach nur praktisches Wissen, zum Beispiel um die anatomischen Eigenheiten und die sexuelle Reaktion. So schenkt die am häufigsten praktizierte Liebesposition, die Missionarsstellung, den wenigsten Frauen genügend Stimulation an der Klitoris, um zum Höhepunkt zu kommen. Aber auch, dass nur rund ein Drittel der Frauen einen Orgasmus ausschließlich durch Penetration erlangt, ist nicht allen bekannt. Andere wiederum schenken dem eigenen Körper zu wenig liebevolle Zuwendung und wissen nur sehr wenig über die sexuelle Reaktion. Indem sie ihre eigenen Lustreaktionen erkunden und mit ihrer eigenen Orgasmusfähigkeit experimentieren, bauen Frauen Ängste ab. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt, was wiederum eine Voraussetzung dafür ist, sich selbst und dem Partner ein Stück Heilung zu schenken.
    Orgasmus-Störungen des Mannes erkennen
    Ein Mann ist bei Weitem nicht so sicher in seiner Männlichkeit verankert, wie er die Umwelt gerne glauben machen will. Ist doch gerade seine Erektion viel zarter strukturiert, als er selbst und auch seine Partnerin annehmen. Sie kommt und geht: in jungen Jahren oft sogar ungelegen und später dann gar nicht oder nicht in dem gewünschten Ausmaß. Dies verunsichert viele Männer. Also packt der Mann seine Erektion sozusagen beim Schopfe, wenn sie da ist. Um sich seiner Sache sicher zu sein, will er möglichst gleich penetrieren und steuert einen Orgasmus an, vergleichbar mit der Spannungsentladung beim Masturbieren oder beim Besuch einer Prostituierten. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Strategie aus genau dieser Verunsicherung geboren wird. Sie beschert ihm zwar einen Orgasmus, aber keine tiefe Befriedigung.
    Da sich ein Mann oft über seine Sexualität definiert, hängt sein Selbstwert meist von einer Erektion ab. Klappt es einmal nicht, dann ist er tief verunsichert. Die Angst, wieder zu versagen, bewirkt jedoch genau das, was er eigentlich vermeiden will – und so beginnt ein Teufelskreis.
    Wie die Frau kennt auch der Mann Schwierigkeiten, ein genügend hohes Energieniveau in der Phase der Aufladung zu erreichen. Zwar kommt es zu einer Ejakulation, er empfindet aber nicht wirklich viel dabei. Seine Genitalität ist auf den Penis reduziert. Dies hat nicht nur mit

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