Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
leben soll.“
„Du hast meine Familie. Sie lieben dich und werden gut für dich sorgen. Wenn ein wenig Zeit verstrichen ist, die du für angemessen hältst, dann suche dir einen neuen Mann. Ich möchte nicht, dass du dein ganzes Leben allein bleibst.“
„Niemals!“, rief sie aus. „Ich könnte niemals mehr einen Mann lieben. Ich könnte dein Andenken nie derart beschmutzen. Wie kannst du so etwas sagen.“
„Ich will doch nur, dass du glücklich wirst. Bitte denke drüber nach, wenn ein wenig Zeit vergangen ist. Natürlich kommt es dir jetzt noch unmöglich vor. Du wirst vielleicht nicht mehr die große Liebe finden, aber zumindest einen Partner, der für dich da ist und der dir hilft, Amarantus zu regieren.“
„Ich will gar nicht regieren. Du hast einen Bruder. Er kann doch regieren.“
„Du bist mein Weib. Du wirst die Nächste in der Thronfolge sein. Ich bin sicher, in ein paar Jahren wirst du genug Abstand haben, um anders über die Dinge zu denken. Jetzt lass uns nicht mehr davon reden. Ich möchte morgen an mein wunderschönes und tapferes Weib denken, wenn ich dem Tod gegenübertrete. Hilf mir, dich in guter Erinnerung zu haben, wenn die Zeit gekommen ist. Liebe mich, als gäbe es keinen Morgen.“
***
Doch der Morgen kam. Es klopfte an der Tür und Cherry schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie war wider Erwarten im Morgengrauen eingedöst. Panisch schaute sie auf und begegnete Merlons Blick. Er schien gefasst, wenn auch traurig. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust.
„Nein“, krächzte sie entsetzt. „Es kann nicht schon Morgen sein. Es kann nicht ...“
„Schscht! Es wird Zeit, Liebes. Ich muss gehen“, sagte Merlon ruhig.
„Nein! Es … es muss doch irgendetwas geben, was wir tun können. Es darf nicht einfach so enden. Bitte!“, schluchzte sie.
„Cherry, bitte beruhige dich. Du hast mir versprochen, dich nicht aufzuregen. Ich möchte dein Gesicht mit einem Lächeln vor mir sehen, wenn ich sterbe. Ich will stark und stolz in den Tod gehen. Bitte hilf mir dabei. Ich brauche dich jetzt mehr denn je.“
„Bitte liebe mich noch ein Mal. Bitte!“, flehte sie verzweifelt.
Aufstöhnend drängte Merlon sich zwischen ihre Schenkel und drang in sie ein. Er küsste sie wild, während er wie ein Besessener in sie hineinstieß. Sie kamen beide schnell und heftig. Cherrys Lippe blutete von dem brutalen Kuss, doch das war ihr egal. Aufschluchzend krümmte sie sich zusammen, als Merlon aus dem Bett stieg und sich ankleidete.
„Schenk mir ein Lächeln!“, raunte er heiser, als er fertig war. „Bitte!“
Cherry setzte sich auf und schlang die Arme um seine Mitte. Mit tränenfeuchtem Gesicht blickte sie zu ihm auf und lächelte. Es war ein Lächeln, dass ihre Seele aufschreien ließ und ihr Herz zerschmetterte, doch sie lächelte trotzdem. Für ihn. Für den einzigen Mann, den sie je geliebt hatte und den sie je lieben würde. Zärtlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände und senkte seinen Mund auf ihren herab, um sie sanft zu küssen.
Es klopfte erneut. Langsam löste Merlon sich von ihr und schaute sie noch einmal voller Liebe an.
„Ich sehe dich, heute Mittag“, sagte er leise und ging zur Tür. Auf halben Weg drehte er sich noch einmal nach ihr um. „Wirst du für mich lächeln?“
Cherry schluckte ihre Tränen hinunter und nickte.
„Warte noch“, rief sie, als er die Tür fast erreicht hatte. Hastig sprang sie vom Bett und eilte ihm hinterher.
Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
„Ich … ich muss dir noch etwas sagen. Sie haben mir gesagt, ich sollte es nicht, doch ich muss.“
„Vielleicht ist es besser, wenn du es nicht sagst“, flüsterte er und wandte sich ab.
„Ich bin schwanger!“, rief sie verzweifelt. „Deswegen bin ich ohnmächtig geworden. Ich erwarte dein Kind.“
Er erstarrte, eine Hand bereits auf der Türklinke. Sie sah, wie er einen tiefen Atemzug nahm und sich langsam umwandte. Eine einzelne Träne rann seine Wange hinab.
„Wenn es ein Sohn wird, nenn ihn nach seinem Vater“, flüsterte er rau. „Wenn es ein Mädchen wird, nenn sie Malijara. Das bedeutet
mein Schatz
in meiner Sprache.“
Sie nickte. Er streckte die Hand nach ihr aus und strich eine Träne von ihrer Wange. Im selben Moment öffnete sich die Tür und Mawrek erschien auf der Schwelle.
„Bruder. Bist du bereit?“
Merlon nickte. Sein Blick glitt noch einmal zu Cherry.
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie kraftlos, dann hatte die Tür
Weitere Kostenlose Bücher