Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
gekommen. Hast du etwa daran gezweifelt?“
Er seufzte.
„Ich dachte, du würdest mich nicht mehr sehen wollen. Ich habe dir Unrecht getan. Ich hätte es verstanden. Am Anfang hatte ich noch gehofft, aber als die Stunden verstrichen und du nicht kamst ...“
„Ich war … Als der König das Urteil verkündete, da wurde ich ohnmächtig“, schluchzte sie. „Ich wachte auf im Zimmer der Heilerin Awate. Man wollte mich nicht gehen lassen. Sie haben mich von Kopf bis Fuß untersucht. Es hat Stunden gedauert, bis ich endlich durchsetzen konnte, dass ich zu dir durfte. Ich … ich drohte damit, mich umzubringen, wenn man mich nicht ließe. Ich wollte nicht noch mehr von unserer kostbaren Zeit … von unserer Hochzeitsnacht ...“ Schluchzend warf sie sich über Merlon.
„Schscht! Ist ja gut. Jetzt bist du hier und wir wollen unsere kurze Zeit nicht mit Heulen verbringen. Komm zu mir ins Bett, damit ich dich noch einmal lieben kann. Bitte!“
Cherry versuchte ihr Bestes, sich zusammenzureißen. Sie löste sich aus Merlons Umarmung und begann, sich zu entkleiden. Merlon betrachtete sie voller Liebe und Verlangen. Als sie nackt vor dem Bett stand, streckte er die Arme nach ihr aus und sie stieg zu ihm ins Bett. Er rollte sich über sie und küsste sie. Ihre Tränen gaben dem Kuss eine salzige Note. Verzweifelt versuchten beide, alle ihre Gefühle in diese eine Vereinigung zu legen, wissend, dass ihnen nur noch wenige Stunden blieben. Es war schon spät in der Nacht und am Morgen würde man Merlon holen, damit er seine letzte Mahlzeit einnehmen konnte, dann würde er mit dem Priester reden und sich einer Reinigungszeremonie unterziehen. Anschließend würden sie zum Feuerberg reiten, wo die Höhle des goldenen Drachen lag. Dort würde sie ein letztes Mal ihren Geliebten sehen, ehe das Urteil vollstreckt werden würde.
„Cherry“, raunte Merlon. „Ich kann jetzt nicht zärtlich sein. Ich brauche dich!“
Cherry drängte sich ihm voller Inbrunst entgegen.
„Sei nicht zärtlich. Ich brauche dich auch“, schluchzte sie.
Er liebte sie hart und schnell. Sie klammerte sich an ihn, zerfetzte seinen Rücken mit ihren Nägeln. Ihre Schreie hallten durch das Zimmer. Als der Höhepunkt über Cherry hinwegfegte, wurde ihr für einen Moment erneut schwarz vor Augen. Zitternd kam sie in seinen Armen wieder zu sich.
„War ich zu grob? Bist du in Ordnung?“, fragte Merlon besorgt.
„Es war wunderbar. Es ist nur … ich … ich will dich nicht verlieren. Merlon.“
Sie weinte hemmungslos. Merlon rollte sich auf den Rücken und hielt sie fest in seinen Armen.
„Wir müssen etwas unternehmen. Ich bin nicht bereit, dich so einfach aufzugeben. Es sind nur zwei Wachen vor deiner Tür, die haben wir leicht überwältigt. Oder noch besser, du kannst uns doch einfach hier raus teleportieren. Wir gehen in meine Welt. Es ist mir egal, wo wir leben. Ich will gar nicht Königin sein. Wir können irgendwo ein einfaches ...“
„Cherry. Bitte hör auf damit. Es … es hat keinen Sinn. Ich bin ein Mann von Ehre. Ich habe meine Ehre genug beschmutzt, als ich dich gegen deinen Willen in meine Welt brachte. Verlange nicht von mir, dass ich den letzten Funken Anstand und Stolz, den ich noch besitze, einfach über Bord werfe und erneut etwas Verwerfliches tue. Ich wäre nicht mehr derselbe Mann. Willst du mit einem gebrochenen Mann leben? Könntest du damit glücklich sein? Und außerdem wären wir nirgendwo sicher. Wir müssten ständig umherziehen, damit sie uns nicht finden. Nein, Cherry. Verlange das nicht von mir. Bitte!“
„Dann war es das? Diese Nacht? Und danach ist alles vorbei?“, schluchzte sie hilflos.
Sie wollte es einfach nicht begreifen.
„Wir hatten etwas Wunderbares. Wahre Liebe. Das finden nur wenige. Ich bin dankbar für jeden Moment, den ich mit dir verbringen durfte. Ich bin stolz, dass ich dich mein Weib nennen durfte. Du hast mich zum glücklichsten Elfen gemacht. Niemand kann glücklicher sein, als ich es bin. Ist eine kurze Zeit der Liebe und des Glücks nicht mehr wert, als ein langes Leben ohne je dieses kostbare Gefühl erlebt zu haben?“
„Natürlich würde ich auf die Zeit, die wir hatten nicht verzichten wollen. Es ist nur so verdammt unfair. Mein ganzes Leben habe ich nie Liebe erfahren. Nur Schmerz und Demütigung. Bis du kamst. Du hast mir gezeigt, dass Liebe existiert und jetzt soll mir das alles schon wieder genommen werden? Ich liebe dich so sehr, dass ich nicht weiß, wie ich ohne dich
Weitere Kostenlose Bücher