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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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dankbar sein, dass sie uns so glimpflich davonkommen ließen.
    Psychotische Episode – so nennen sie es. Darauf bin ich nach einer ganzen Reihe von Tests und eindringlichen Gesprächen reduziert worden.
    Eine von vielen traurigen Geschichten – ein weiteres in paranoiden Wahnvorstellungen gefangenes Mädchen.
    So etwas passiert eben.
    Niemand kann etwas dafür.
    Doch wenn man Jennika anschaut, weiß man, dass sie sich die Schuld dafür gibt.
    Schweigend sitzen wir in dem geliehenen Wagen. Zweimal muss sie den Anlasser betätigen, bevor der himmelblaue Karmann Ghia zum Leben erwacht.
    Ich starre aus dem Fenster, sehe den hässlichen, grauen Krankenhausklotz kleiner und kleiner werden, als wir vom schwarzen Asphalt des Parkplatzes auf den schwarzen Asphalt der Straße fahren, die zu dem Haus führt, in dem Harlan wohnt — Jennikas Freund, mit dem sie mal zusammen ist und mal wieder nicht. Freundlicherweise hat er uns seine Wohnung und seinen Wagen überlassen, während er eine Fotoreportage in Thailand macht.
    »Was hast du ihnen erzählt?« Jennika wirft mir einen hastigen Blick zu, bevor sie wieder nach vorn schaut und gleichzeitig die Programmtasten des alten Autoradios drückt. Schließlich entscheidet sie sich für den Sender, der gerade Me and Bobby McGee von Janis Joplin spielt – ein Song, der mir sehr vertraut ist, da Jennika ihn mir immer vorgesungen hat, als ich noch klein war, obwohl er aus einer Zeit stammt, als sie noch gar nicht geboren war.
    Statt zu antworten, ziehe ich die Schultern hoch. Konzentriere mich auf den Horizont, in der Hoffnung, mich irgendwie wieder zu erden. Die letzte Dosis Tabletten macht meinen Kopf so leicht und luftig, dass ich Angst habe, durchs Fenster zu flutschen, mit den Wolken davonzutreiben und niemals zurückzukehren.
    Jennika bremst vor einer Ampel und sieht mir in die Augen. »Komm schon, Daire.« Ihre Stimme klingt entschlossen, und ich weiß, dass sie keine Ruhe geben wird, bis ich sie zur Kenntnis nehme. »Was um alles in der Welt hast du ihnen da drinnen erzählt?«
    Ich sacke in meinem Sitz zusammen und meide ihren Blick. »Nichts.« Ich ziehe das Kinn an die Brust und verstecke mein Gesicht hinter einem dichten Vorhang aus Haaren. »Glaub mir, ich hab kaum was gesagt. Ich meine, was hat es für einen Sinn, mich zu verteidigen, wenn alle sich schon eine Meinung gebildet haben und vom Schlimmsten überzeugt sind?«
    Ich spähe durch meine Haarsträhnen und sehe, wie sie die Lippen zusammenpresst und das Lenkrad so fest umklammert, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortreten. Zwei deutliche Zeichen dafür, dass sie mit sich selbst kämpft, ob sie mir glauben soll oder nicht. Grund genug für mich, wieder aus dem Fenster zu starren. Vor mir erstreckt sich eine einstöckige Ladenpassage mit chemischer Reinigung, Nagel- und Tattoo-Studio und einem Getränkemarkt mit Biersonderangeboten für das Wochenende.
    »Also, irgendetwas musst du ihnen ja gesagt haben«, schnaubt sie gegen Janis’ Stimme an, bis der Song ausgeblendet wird und in White Rabbit übergeht, woraufhin sie die Lautstärke herunterdreht. »Jetzt wollen sie dich nämlich in die Psychiatrie einweisen.« Sie spricht die Worte aus, als würde
sie mir etwas Neues erzählen, als hätte ich nicht direkt neben ihr gesessen, als der Arzt davon sprach.
    Ich muss schlucken. Beiße auf die Innenseiten meiner Wangen. Merke, wie ihr Atem stoßweise geht und sie sich mit dem Handrücken die Augen wischt.
    »Verstehst du, was das bedeutet?« Ihre Stimme wird zunehmend hysterisch. »Keines der Medikamente zeigt irgendeine Wirkung! Und ich habe keine Ahnung, wie ich dir helfen soll – wie ich an dich rankommen soll. Und ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt noch kann. Aber wenn du weiterhin behauptest, dass …« Sie hält inne und seufzt. »Wenn du weiterhin darauf beharrst, dass diese Wahnvorstellungen real sind, dann bleibt mir keine andere Wahl, als dich …«
    »Es sind keine Wahnvorstellungen!« Ich wirbele herum und starre in zwei grüne Augen, die meinen bemerkenswert ähneln, nur dass ihre mit glitzerndem Eyeliner umrandet sind, während unter meinen riesige dunkle Schatten prangen  – eine Auswirkung der Psychopillen. »Die leuchtenden Gestalten sind real. Und die Krähen sind auch real. Was kann ich denn dafür, dass ich die Einzige bin, die sie sehen kann?«
    Jennikas Gesichtszüge fallen in sich zusammen, und ich weiß, dass es mir wieder nicht gelungen ist, sie zu überzeugen. »Nun, das ist

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