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Von den Sternen gekuesst

Von den Sternen gekuesst

Titel: Von den Sternen gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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sie sofort: Er ist das Oberhaupt der französischen Bardia. Ihr Preis.
    Vincent arbeitet mit zwei Schwertern gegen sie, dabei ist er schon verletzt und zahlenmäßig unterlegen. Und die beiden anderen Numa halten Jules und mich in Schach, damit wir ihm nicht zu Hilfe kommen können.
    Ihr Hauptmann, Eduoard, macht einen Schritt auf Vincent zu, die anderen halten inne und lassen ihn gewähren. Ich gehe davon aus, dass er den entscheidenden Schlag ausführen will, der Vincent tötet. Und dann werden die anderen seine Leiche schneller zum Feuer bringen, als wir überhaupt eingreifen können. Diesmal haben sie also eine Strategie.
    Aber ich werde das verhindern. Ich werde nicht zulassen, dass er mir noch einmal genommen wird. Ich renne in seine Richtung, doch noch bevor ich ihn erreiche, hat sich bereits jemand anders durch die Reihen der Numa gekämpft und vor die Klinge geworfen, die sich auf Vincents Brust zubewegte.
    Jean-Baptiste steht mit aufgerissenen Augen da, das Schwert des Numa durch seinen Oberkörper gebohrt. Die Spitze ist auf seinem Rücken ausgetreten und zittert nur wenige Zentimeter von Vincents Herz entfernt in der Luft. Ich höre Gaspard schreien, sehe, wie er versucht, sich zu Jean-Baptiste durchzukämpfen, jedoch von den Numa abgewehrt wird.
    Mit einem Urschrei stürzt Vincent sich auf Edouard und macht kurzen Prozess mit dem Numahauptmann, während ich mir die beiden Numa zu seiner Rechten vorknöpfe. Von allen Seiten strömen Numa und Bardia dazu und die Schlacht erreicht ihren zweiten Höhepunkt. Ein wildes Durcheinander aus Metall, Holz, fliegenden Pfeilen, spritzendem Blut, gellenden Schreien und Rufen. Ich kämpfe, ohne nachzudenken, hacke wie eine Maschine und vergesse völlig, dass ich verletzt bin, bis der Kampfrausch schließlich nachlässt und plötzlich nur noch wir Bardia übrig sind.
    Die wenigen Numa, die dem Tod entkommen konnten, haben die Flucht ergriffen. Ich sehe ein paar rote Lichtsäulen, die sich schnell von der Arena entfernen. Sollen sie doch laufen , denke ich. Es ist ein Leichtes für mich , sie später noch aufzuspüren , und in dem Moment wird mir klar, dass ich genau das tun werde. Meine Anverwandten zu den verbleibenden Numa führen, damit wir sie zerstören können. Abgesehen von denen , die wie Louis sind , denke ich. Obwohl ich während der ganzen Schlacht keine weitere Aura gesehen habe, die von den goldenen Fäden durchzogen war, gehe ich davon aus, dass es noch andere solcher Numa gibt.
    Schnell haste ich zu Arthur und helfe ihm dabei, Vincent vorsichtig auf den Boden zu legen. »Mir geht’s gut«, sagt er.
    »Du blutest wie ein abgestochenes Schwein«, sage ich. Arthur zieht sich vorsichtig das T-Shirt aus und befestigt es über einer tiefen Wunde in Vincents Brustkorb, um den Blutfluss zu stoppen. Ich richte die improvisierte Bandage ein bisschen und Vincent lächelt mich an. »Vor einer halben Stunde war es genau andersrum«, sagt er mit einem Blick auf meine Armschlinge.
    »Das wird schon wieder. So in drei Wochen, schätze ich, oder?«, frage ich, wieder einmal überwältigt von dem Gedanken, dass dies nun mein Schicksal ist. Eine unendliche Abfolge von Leben, Tod, Heilung und Erwachen.
    Vereinzelte Jubelschreie werden laut. Uta begibt sich in die Mitte der Arena. So blutverschmiert und schmutzig, wie sie ist, erinnert sie an eine heidnische Kriegerin. Sie schiebt sich die Finger in den Mund und setzt zu einem weiteren ohrenbetäubenden Pfiff an. »Im Namen von Vincent Delacroix, dem Anführer der Pariser Anverwandten, rufe ich den Sieg aus!«, schreit sie und fuchtelt mit einem mörderisch aussehenden Kampfstab über ihrem Kopf. »Sieg«, brüllen alle Anwesenden und schwenken ebenfalls ihre Waffen in der klaren Luft des beginnenden Morgens.
    Vincent hebt eine Hand und nimmt den Jubel bescheiden entgegen.
    »Und noch viel wichtiger, tut mir leid, Vincent«, ruft Uta mit einem scherzenden Grinsen, »Sieg und Ruhm unserer Meisterin, die heute weit mehr geleistet hat, als ihre Macht zu beweisen.« Sie legt sich die Faust an die Brust, als wolle sie mich daran erinnern, dass deine Stärke hier drin sitzt . Ich grinse und erwidere die Geste.
    »Meister und Meisterinnen sind wahrlich eine Seltenheit«, fährt sie fort. »Es war mir eine große Ehre, mit einer zu kämpfen. Auf die Meisterin!«, brüllt sie nun und jetzt drehen wirklich alle durch, springen jubelnd und tanzend herum. Ihr Klan stimmt irgendein deutsches Siegeslied an, dann werfen sie sich in wilden

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