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Von der Erde zum Mond

Von der Erde zum Mond

Titel: Von der Erde zum Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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aus durch eine Gabe von fünfhundertdreizehntausend Francs, ungefähr zwölf Centimes auf den Kopf seiner Bewohner.
    Holland und seine Colonieen betheiligten sich bei der Unternehmung mit hundertundzehntausend Gulden, bat nur um Bewilligung von fünf Procent Sconto, weil man baar zahlte.
    Dänemark gab trotz der Beschränkung seines Gebietes doch neuntausend seine Dukaten, ein Beweis, wie gerne die Dänen wissenschaftliche Unternehmungen befördern.
    Der Deutsche Bund unterzeichnete vierunddreißigtausendzweihundertfünfundachtzig Gulden; man konnte nicht mehr von ihm begehren; auch hätte er übrigens nicht mehr gegeben.
    Italien , obwohl in großer Verlegenheit, fand doch in den Taschen seiner Kinder zweihunderttausend Lire 5 , aber es mußte dieselben tüchtig umkehren. Hätte es Venedig gehabt, so hätte es mehr gespendet; aber es war noch nicht im Besitz desselben.
    Der Kirchenstaat glaubte nicht unter siebentausendundvierzig römische Thaler 6 senden zu dürfen, und Portugal bezeugte seine Hingebung an die Wissenschaft mit dreißigtausend Cruzados.
    Mexico spendete den Pfennig der Witwe mit sechsundachtzig Piastern 7 ; aber Reiche, die in der Gründung begriffen, sind immer etwas beengt.
    Zweihundertsiebenundfünfzig Francs war der bescheidene Beitrag der Schweiz zum Werke Amerika’s. Offen gesagt, die Schweiz erkannte nicht die praktische Seite der Unternehmung; sie konnte sich nicht vorstellen, daß das Hinaufsenden einer Kugel in den Mond geeignet wäre, Geschäftsverbindungen mit dem Gestirn der Nacht zu gründen, und es kam ihr unklug vor, in eine so gewagte Unternehmung Geld zu stecken. Nach Allem hatte die Schweiz vielleicht Recht.
    Für Spanien war’s unmöglich, mehr wie hundertundzehn Realen 8 aufzubringen. Sein Vorwand war, daß es seine Eisenbahnen noch fertig zu bauen habe. Der wahre Grund aber liegt darin, daß in diesem Lande die Wissenschaft nicht gerne gesehen wird. Es ist noch ein wenig zurück. Und dann waren manche Spanier, die nicht zu den Ungelehrten gehörten, aber keine genaue Vorstellung von der Masse des Projectils im Verhältniß zu der des Mondes sich machen konnten; sie fürchteten, es möge seine Bahn stören, dieselbe in seiner Trabantenbestimmung aus der Ordnung bringen, so daß er auf die Erde fallen müsse. In diesem Falle sei es besser, sich davon fern zu halten. Und das thaten sie auch, etliche Realen abgerechnet.
    Blieb noch England . Wir kennen bereits den verächtlichen Widerwillen, womit es Barbicane’s Vorschlag aufnahm. Die Engländer haben nur eine und dieselbe Seele für die fünfundzwanzig Millionen der Bewohner Großbritanniens. Sie gaben zu verstehen, die Unternehmung des Gun-Clubs streite mit dem »Nicht-Interventionsprincip«, und sie unterzeichneten nicht für einen Pfennig.
    Auf diese Mittheilung hatte der Gun-Club nur ein Achselzucken, und fuhr fort in seinem großen Werke. Als Südamerika , d.h. Peru, Chili, Brasilien, die La Platastaaten, Columbia, ihnen als Beitrag die Summe von dreihunderttausend Dollars zugestellt hatte, waren sie im Besitz eines ansehnlichen Capitals, dessen Gesammtbetrag
     
    Unterzeichnung der
    Vereinigten Staaten 4,000,000 Dollars,
    Ausländische Subscriptionen 1,446,675 Dollars
    Summa 5,446,675 Dollars.
     
    Also fünf Millionen vierhundertsechsundvierzigtausendsechshundertundfünfundsiebenzig Dollars, oder neunundzwanzig Millionen fünfhundertund-zwanzigtausendneunhundertdrei-undachtzig Francs vierzig Centimes ließ das Publicum in die Casse des Gun-Clubs fließen.
    Staune man nicht über die bedeutende Summe. Die Guß-, Bohr-und Maurer-Arbeiten, die Kosten für Reise und Unterhalt der Arbeiter in einem fast unbewohnten Lande, die Einrichtung der Oefen und Gebäude, das Geräthe der Werkstätten, das Pulver und Projectil, die Nebenkosten, mußten dem Ueberschlag nach fast die ganze Summe verschlingen. Im Bundeskrieg sind gewisse Kanonenschüsse auf tausend Dollars zu stehen gekommen; der Schuß des Präsidenten Barbicane, der in den Annalen der Artillerie einzig dasteht, konnte wohl fünftausendmal mehr kosten.
    Am 5. October wurde mit der Hütte Goldspring bei New-York, die während des Kriegs für Parrott seine besten Kanonen gegossen hatte, ein Vertrag abgeschlossen.
    Es wurde zwischen den Contrahenten ausgemacht, daß die Hütte Goldspring sich verbindlich mache, das zum Guß der Columbiade erforderliche Material nach Tampa-Town, in Südflorida, hinzuschaffen. Diese Operation sollte bis zum kommenden 15. October fertig, und

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