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Von der Erde zum Mond

Von der Erde zum Mond

Titel: Von der Erde zum Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Vorschlag zur Tagesordnung über. Es war das die pure englische Eifersucht, nichts sonst.
    Im Ganzen war der Eindruck auf die wissenschaftliche Welt ausgezeichnet, und äußerte seinen Einfluß auf die Massen, welche im Allgemeinen sich lebhaft für die Frage interessirten; ein sehr wichtiger Umstand, weil man an diese sich wendete, um ein beträchtliches Capital zu unterzeichnen.
    Der Präsident Barbicane hatte am 8. October ein Manifest voll Enthusiasmus erlassen, worin er sich an alle Menschen von gutem Willen auf dem Erdball wendete. Dieses Schriftstück wurde in alle Sprachen übersetzt und hatte guten Erfolg.
    In den Hauptstädten der Union wurden Subscriptionen aufgelegt, um sich zu Baltimore bei der Bank, 9
Baltimore-Street
, zu centralisiren; hierauf unterzeichnete man in den verschiedenen Staaten der beiden Welttheile:
    Zu Wien bei S. M. von Rothschild;
    – Petersburg bei Stieglitz & Cie.;
    – Paris beim Credit Mobilier;
    – Stockholm bei Tottie & Arfuredson;
    – London bei N. M. von Rothschild & Söhne;
    – Turin bei Ardouin & Cie.;
    – Berlin bei Mendelsohn;
    – Genf bei Lombard, Odier & Cie.;
    – Constantinopel bei der Ottomanischen Bank;
    – Brüssel bei S. Lambert;
    – Madrid bei Daniel Weisweller;
    – Amsterdam beim Credit Néerlandais;
    – Rom bei Torlonia & Cie.;
    – Lissabon bei Lecesne;
    – Kopenhagen bei der Privatbank;
    – Buenos Ayres bei der Bank Maua;
    – Rio-de-Janeiro bei demselben Hause;
    – Montevideo ebendaselbst;
    – Valparaiso bei Thomas La Chambre & Cie.; Zu Mexico bei Martin Daran & Cie.;
    – Lima bei Th. Lachambre & Cie.
    Drei Tage nach dem Manifest des Präsidenten Barbicane waren in den verschiedenen Städten der Union vier Millionen Dollars hergeschossen. Mit einer solchen Baarschaft konnte der Gun-Club schon sich in Bewegung setzen.
    Doch einige Tage später ward durch Depeschen Amerika kund, daß die auswärtigen Listen sich wetteifernd mit Unterzeichnungen bedeckten. Einige Länder zeichneten sich durch edle Freigebigkeit aus, andere öffneten minder leicht die spendende Hand. Das ist Sache des Temperaments.
    Uebrigens sprechen Zahlen beredter, als Worte; es folge daher hier die officielle Aufstellung der Summen, welche nach dem Schluß der Unterzeichnungen dem Gun-Club zur Verfügung waren.
    Rußland zeichnete als seinen Antheil den enormen Betrag von dreihundertachtundsechzigtausendsiebenhundertdreiunddreißig Rubeln 1 . Wollte man sich darüber wundern, so müßte man den wissenschaftlichen Sinn der Russen verkennen, und den Fortschritt, welcher die astronomischen Studien bei ihnen begleitet, Dank ihren zahlreichen Observatorien, deren bedeutendstes zwei Millionen Rubel gekostet hat.
    Frankreich lachte Anfangs über die Anmaßung der Amerikaner. Der Mond wurde Zielscheibe unzähliger abgenützter Witze und Gegenstand einer Menge von Vaudevilles, worin schlechter Geschmack mit Unwissenheit wetteiferte. Aber wie die Franzosen vormals zahlten, nachdem sie gesungen, so zahlten sie diesmal, nachdem sie gelacht hatten, und unterzeichneten für eine Summe von einer Million zweihundertfünfunddreißigtausendneunhundertunddreißig Francs. Dafür durften sie schon sich ein wenig lustig machen.
    Oesterreich zeigte sich inmitten seiner Finanznoth recht edelmüthig. Sein Beitrag belief sich in öffentlicher Steuer auf zweihundertsechzehntausend Gulden 2 , die sehr willkommen waren.
    Zweiundfünfzigtausend Reichsthaler 3 war der Beitrag von Schweden und Norwegen , eine im Verhältniß zum Land ansehnliche Ziffer; aber sie wäre gewiß höher ausgefallen, wenn man die Subscription zu Christiania und Stockholm zu gleicher Zeit aufgelegt hätte. Die Norweger schicken nicht gerne ihr Geld nach Schweden, für welchen Zweck es auch sei.
    Preußen bezeugte durch eine Sendung von zweihundertundfünfzigtausend Thalern, wie sehr es die Unternehmung billigte. Seine verschiedenen Observatorien betheiligten sich eifrig mit einer bedeutenden Summe, und trugen am meisten dazu bei, den Präsidenten Barbicane zu ermuthigen.
    Die Türkei benahm sich edelmüthig dabei; sie war aber auch besonders dabei interessirt; nach dem Mond ist in der That ihr Jahresverlauf geregelt und ihre Fastenzeit Ramadan. Sie konnte nicht weniger geben, als eine Million dreihundertzweiundsiebzigtausendsechshundertundvierzig Piaster 4 , und sie zahlte dieselben mit einem Eifer, welcher jedoch einen gewissen Druck von Seiten der Pforte erkennen ließ.
    Belgien zeichnete sich unter allen Staaten zweiten Ranges

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