Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden
in unserer äußeren Welt. Wir können nicht verhindern, dass das Leben uns mit Herausforderungen konfrontiert, wir können aber unsere eigene Einstellung so trainieren, dass wir lernen, mit den schwierigen Situationen immer besser umgehen zu können – und damit auch die größten Hürden nehmen.
Ich arbeite unter anderem auch als Parkour-Trainer. Dabei coache und unterrichte ich die unterschiedlichsten Menschen, Frauen wie Männer, Junge wie Alte. Ich spreche mit ihnen darüber, was sie im Parkour empfinden und wie sie zu Hindernissen in ihrem täglichen Leben stehen. In den letzten acht Jahren habe ich Tausende Menschen trainiert, und sowohl im Training als auch in den Gesprächen mit ihnen festgestellt, dass die meisten Menschen sich von den folgenden vier grundlegenden inneren Hindernissen beschränken lassen:
- Mangelndes Selbstwertgefühl
- Limiting Beliefs
- Ängste
- fehlende Motivation
Meist sind es innere Vorbehalte, die uns unbewusst zögern lassen, genau in dem Moment, in dem man vor dem Hindernis steht, egal ob das eine hohe Mauer, ein tiefer Graben oder ein Problem des Alltags ist. Und oft merken wir es noch nicht einmal.
Wer zum Traceur im Parkour des Lebens werden will, muss sich diese vier grundlegenden inneren Hindernisse bewusst machen, da sie hauptsächlich in unserem Unterbewusstsein arbeiten. Das Unterbewusstsein ist jener Teil unseres Bewusstseins, den wir nicht direkt wahrnehmen. Es nimmt alle Informationen auf, die wir durch unsere Sinne empfangen, verarbeitet sie und ist dafür zuständig, regelmäßige Vorgänge zu automatisieren. Erinnern Sie sich daran, als Sie Autofahren lernten, wie Sie sich beim Schalten, Gas geben und Bremsen bewusst konzentrieren mussten, und nach einiger Zeit passierte all das ganz automatisch, ja unterbewusst? Das Unterbewusstsein speichert sämtliche Informationen, die Sie von außen aufnehmen. Wenn Sie beispielsweise einmal Fahrradfahren gelernt haben, können Sie es auch noch Jahre später, selbst wenn Sie in der Zwischenzeit gar nicht gefahren sind. Auf all die Informationen die im Unterbewusstsein gespeichert sind, greift unser Gehirn zurück, wenn es Handlungen und Entscheidungen bestimmt. Und genau dort, an dieser Quelle, sitzen die vier grundlegenden Hindernisse.
Ich will sie unsichtbare Saboteure nennen, da sie, ohne dass wir es merken, jede unserer Entscheidungen und Handlungen beeinflussen, und das seit vielen Jahren. Das klingt jetzt vielleicht wie aus einem Spionagefilm, doch es ist Realität des Lebens, jeden Tag. Wenn ich Ihnen in Geheimdienstmanier sage, ich verfüge über die Mittel, diese Saboteure zu entlarven und mit gezielten Informationen für Ihren eigenen Vorteil einzusetzen, werden Sie vielleicht hellhörig. Und das ist gut, beginnen wir sofort damit, denn es ist elementar, diese vier grundlegenden Hindernisse und ihren Einfluss auf Ihr Leben zu verstehen.
Mangelndes Selbstwertgefühl
Jeder Mensch ist wertvoll, Sie sind wertvoll! Sind Sie sich dessen bewusst?
Natürlich wissen die meisten von uns das, mindestens theoretisch. Aber da wir keine Computer sind, sondern Menschen, denken wir nicht in mathematischer Logik, sondern funktionieren stattdessen über Emotionen und Konditionierung. Wir empfinden und lernen. Darum entspricht unser Selbstwertgefühl nicht automatisch unserem tatsächlichen Selbstwert.
Ihr Selbstwertgefühl bildet sich bereits im Kindesalter aus und entwickelt sich ständig weiter. Als Kind hängt viel davon ab, wie viel Zuspruch und Liebe Sie von den Eltern bekommen haben. Später in Ihrer Kindheit spielen auch andere Bezugspersonen eine große Rolle. Die Pubertät ist eine kritische Phase, in der Selbstzweifel auf der Tagesordnung stehen, da wir in dieser Phase unsere Identität ergründen. Beim Erwachsenwerden spielen schulischer und beruflicher Erfolg eine untergeordnete Rolle, viel größeren Einfluss hat das soziale Umfeld. Im Erwachsenenalter gewinnt der berufliche und familiäre Erfolg an Bedeutung. Vielleicht erinnern Sie sich an gewisse Ereignisse in Ihrem Leben, die Ihr Selbstwertgefühl geprägt haben. Das kann eine kleine – positive, aber auch negative – Anmerkung eines Menschen sein, der Ihnen viel bedeutete, ebenso wie ein Erfolgs- oder Misserfolgserlebnis. Denn leider sind wir unser Leben lang vielen Einflüssen ausgesetzt, die unser Selbstwertgefühl auch negativ beeinflussen können. Und das Fatale daran: Das menschliche Gedächtnis prägt sich negative Ereignisse bedeutend stärker
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