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Von der Nacht verzaubert

Titel: Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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da.
    »Wenn Lucien ein brutaler Mörder ist, was ... was passiert dann mit Georgia?« Das mit Charles war herzzerreißend, trotzdem galt meine ganze Sorge meiner Schwester. Ich hatte keine Ahnung, in welcher Gefahr Georgia schwebte.
    »Wie stehen die beiden zueinander?«, fragte Vincent.
    »Ich glaube, sie sind zusammen.«
    »Meinst du, es ist was Ernstes?«
    »Was Ernstes ist nicht Georgias oberste Priorität.«
    Vincent dachte kurz nach. »Lucien umgibt sich immer mit Frauen. Er hat keinen Grund, Georgia umzubringen. Solange sie nicht in seinen Clan und dessen Machenschaften hineingezogen wird, ist das schlimmste Risiko, dass sie von ihm benutzt und dann fallen gelassen wird.«
    Na, das ist ja tröstlich, dachte ich überhaupt nicht getröstet. Sie macht mit einem gemeingefährlichen Verrückten rum, aber solange sie sich nicht zu sehr verstrickt, hat sie gute Chancen, mit einem blauen Auge davonzukommen. Obwohl ich mir noch immer große Sorgen machte, hatten Vincents Worte mich ein wenig beruhigt. Es stimmte ja, Georgia interessierte sich im Endeffekt nur für sich selbst.
    Endlich standen wir vor dem Tor zu Jean-Baptistes Haus. Vincent nahm meine Hand in seine. »Hör mal, es tut mir sehr leid, dass ich das heute Abend so vermasselt habe. Aber ich konnte nicht einfach da sitzen und nichts sagen, nachdem deine Schwester dieses ... Monster erwähnt hatte.«
    »Nein, du hast ja völlig recht. Und ich glaube nicht, dass ihre Reaktion anders ausgefallen wäre, wenn du unter vier Augen mit ihr gesprochen hättest.«
    »Du musst mit ihr reden«, drängte er. »Selbst wenn das zwischen Lucien und ihr bald wieder vorbei ist, befindet sie sich in sehr gefährlicher Gesellschaft.«
    Ich nickte. »Ich geb mein Bestes.«
    Mir war inzwischen klar, dass hinter jeder Ecke Gefahren auf Vincent und seine Anverwandten lauerten. Aber jetzt war auch eins meiner Familienmitglieder bedroht, das machte alles viel wirklicher. Und dadurch fühlte ich mich Vincent noch einmal näher — wir hatten nun einen gemeinsamen Feind. Doch ich hoffte sehr, dass Georgia auf mich hören und sich von dieser Bedrohung abwenden würde.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte ich.
    »Ich trommle die anderen zusammen und dann geht die Jagd auf Lucien los.« Vincents Stimme sank eine Oktave, Wut loderte in seinen Augen. Und er wirkte bereit, bis zum Letzten zu gehen.
    »Versprich mir, vorsichtig zu sein«, sagte ich, als mir mit Schrecken bewusst wurde, was das alles bedeuten konnte.
    »Ich würde ihn gleich heute Nacht umlegen, wenn ich könnte. Aber es gibt einen Grund dafür, dass mir das bisher noch nicht gelungen ist. Solange er nicht gefunden werden will, können wir ihn auch nicht aufspüren. Er hält die Karten in der Hand.«
    Als er meinen Gesichtsausdruck sah, wich ein bisschen die Härte aus ihm. »Mach dir keine Sorgen, Kate. Komm einfach morgen nach der Schule vorbei, wenn du kannst.«
    »Lebst du dann noch?«
    »Ja«, sagte sein Mund. In seinen Augen las ich etwas anderes. Er würde alles tun, um seinen Feind zu töten. Es war offensichtlich, dass seine eigene Sicherheit für ihn nicht an erster Stelle stand.
    »Es tut mir sehr leid, dass unser Abend so zu Ende geht«, sagte Vincent, zog mich an sich und presste seine Lippen auf meine. Jeder noch so kleine Punkt, an dem wir uns berührten, löste Funken in mir aus, die durch meinen ganzen Körper stoben. Wirkt Gefahr triebsteigernd? , schoss es mir durch den Kopf. Mir wäre es lieber, er wäre in Sicherheit, als dieses Feuerwerk in mir zu spüren. Aber weil ich daran ja nichts ändern konnte, umarmte ich ihn fester und gab mich ganz diesem Kuss hin.
    Viel zu früh löste er sich. »Ich muss los.«
    »Ich weiß. Gute Nacht, Vincent. Und pass auf dich auf.«
    »Gute Nacht, mon ange. «
    Ich klopfte leise an Georgias Tür. Eine Sekunde später wurde sie grob aufgerissen und meine Schwester sah aus wie eine wild gewordene Furie. »Was zur Hölle sollte das denn?«, brüllte sie mit blitzenden Augen und knallte die Tür hinter mir wieder zu.
    Ich hockte mich auf die Bettkante, während sie sich bäuchlings auf einen flauschigen weißen Teppich fallen ließ und mich wütend anstarrte.
    »Es tut mir leid, dass Vincent dich vor Papy und Mamie so bloßgestellt hat. Aber es klingt wirklich so, als solltest du dich besser von Lucien fernhalten.«
    Georgia fauchte: »Ach ja? Was hat Vincent denn noch gesagt?«
    »Dass Lucien bekanntlich Teil einer mafiaähnlichen Vereinigung ist.« Ich versuchte krampfhaft,

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