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Von der will ich alles, Darling

Von der will ich alles, Darling

Titel: Von der will ich alles, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cait London
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ihren Slip aus. "Okay, Häuptling. Du bist ein Mann – oder warst einer. Was fehlt mir?"
    Absolut nichts. Der Anblick dieser weiblichen Kurven ließ Danyas Kehle austrocknen, und auf einmal regte sich etwas, was sich schon lange nicht mehr geregt hatte. Sie hatte Recht: Alles was dazugehörte. Ein merkwürdiges Kribbeln durchlief seinen Körper.
    "Okay, ich verhalte mich zwar nicht so idiotisch hilflos wie die hirnlose Fluffy, doch das ist sowieso nur Schauspielerei. Ehrlich, Häuptling, sag es mir. Gib mir ein Zeichen."
    Danya wusste, dass er sie mit der Trauer um ihren Liebhaber besser allein gelassen hätte. Aber wenn sie sich nun von den Klippen stürzte?
    Er überlegte und stellte fest, dass er von einer gewissen Neugier gepackt war.
    Also schlich er leise zwischen den Bäumen entlang und machte einen Bogen zurück zu dem Pfad, der zum Grab führte. Als er ein Stück abwärts gegangen war, rief er: "Ist okay. Geh ruhig allein wieder hinunter."
    Zufrieden, dass er damit die Frau über sein Kommen informiert hatte, stieg er langsam wieder nach oben, wo sie sich vermutlich gerade hastig wieder anzog. Aus dem Augenwinkel sah er einen Schlafsack auf der Erde liegen, und ein paar Schritte weiter trat er auf etwas. Als er es aufhob, stellte er fest, dass es sich um einen Sport-BH handelte, der genau wie der weiße Baumwollslip, der daneben lag, noch eine gewisse Körperwärme verströmte. Ein leicht femininer Duft ging davon aus, und Danya roch etwas länger daran und dachte, dass er schon sehr, sehr lange keine Frau mehr geliebt hatte. Schließlich gab er sich einen Ruck und warf sie auf den Schlafsack.
    Langsam und ohne sich umzudrehen ging Danya an der Frau vorbei; die raschelnden Geräusche verrieten ihm, dass sie noch nicht wieder angezogen war, und um ihr mehr Zeit zu geben, schlenderte er an den Rand der Klippen.
    Er konnte sie atmen hören und spürte, dass sie hinter ihm wartete. Dann räusperte sie sich: "Hallo. Sie wollen doch wohl nicht etwa springen, oder? Bitte lassen Sie's bleiben. Mein Tag war schon furchtbar genug, und Sie würden ihn nur noch schlimmer machen."
     
    Sidney Blakely war entnervt vor einem Haufen überdrehter Models aus dem "Amoteh Resort" geflüchtet. Und ausgerechnet jetzt mitzuerleben, wie ein Lebensmüder sich die Klippen hinunterstürzte, das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Andererseits dachte die Fotografin in ihr sofort an einen guten Schnappschuss … Aber Sidney verwarf den Gedanken gleich wieder. Sie hatte sowieso keine Kamera dabei, und jemanden da unten auf den Felsen zerschellen zu sehen, war sicher kein schöner Anblick.
    Sie überlegte einen Moment – der Mann sah riesig aus und sehr kräftig. Wenn sie ihm zu nahe kam, konnte er sie mühelos mit hinunterreißen, bei ihren ein Meter sechzig und knapp fünfundfünfzig Kilo.
    Ben mochte sie sitzen gelassen haben, aber sterben wollte sie deshalb noch lange nicht.
    Sidney beeilte sich, in die Tarnhose und das Sweatshirt zu schlüpfen. Für die Stiefel hatte sie jetzt keine Zeit mehr. Sie musste den Mann aufhalten, bevor es zu spät war. Die Steine auf dem Weg taten an ihren nackten Füßen weh, als sie zu dem Fremden lief. "Au. Hallo, junger Mann. Tun Sie nichts Überstürztes. Lassen Sie uns – au! – darüber reden."
    Sidney kam näher, blieb aber in sicherem Abstand vor dem Mann stehen.
    Als freiberufliche Fotografin hatte sie Männer gesehen, die sich auf Grund des Schreckens eines Krieges das Leben nehmen wollten. Sie hatte mit angesehen, wie Fluten und Vulkane ganze Dörfer zerstört hatten; sie hatte verheerende Waldbrände auf Fotos festgehalten und war über einsame arktische Landstriche gewandert, um Rentierherden zu fotografieren. Als angesehene Fotografin, deren Bilder in vielen Zeitschriften gedruckt wurden, erkannte sie es, wenn ein Mensch bereit war, sein Leben wegzuwerfen.
    Dieser Mann grübelte und spielte vielleicht mit dem Gedanken – sie musste ruhig bleiben und ihn davon überzeugen, dass das Leben doch nicht so schlecht war – auch wenn ihr eigenes im Moment auf einem Tiefpunkt angelangt war, jetzt wo Ben und Fluffy geheiratet hatten.
    Sidney sah sich den Mann eingehender an. Anfang dreißig, längeres, windzerzaustes Haar, ein kantiges Gesicht und ein muskulöser Körper. Breite Schultern, lange, kräftige Beine, die in einer Jeans steckten. Die Hand, mit der er das Haar zurückstrich, war groß und kräftig. Ein Mann, der mit seinen Händen arbeitet, entschied Sidney.
    "Ich bin hierher gekommen, um

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