Von der will ich alles, Darling
ausgerichtet.
Eigentlich sollte er ein schlechtes Gewissen haben – doch da er so viel Spaß an ihr hatte und ein unwiderstehliches Bedürfnis, sie näher kennen zu lernen, ließ er sie in dem Glauben, er wäre ein potenzieller Selbstmörder.
Sie hatte absolut keine Ahnung, wie anziehend sie auf ihn wirkte und wie sehr sie ihn erregte … zumindest vermutete er das, als sie vor ihm die Stufen zum Strandhaus hinaufging.
Zu gern hätte er ihren Po umfasst, sie gestreichelt und dabei ihren erregenden Duft eingeatmet. Danya konnte sich dieses plötzliche Bedürfnis, diese Frau für sich zu gewinnen, selbst nicht erklären.
Sie trägt keine Unterwäsche.
Auf der Veranda schaute sie sich um und stupste das Windspiel mit einem Finger an. "Ich könnte ja hier draußen schlafen und dem Meer lauschen."
Ich will sie in meinem Bett – jetzt. "Der Regen wird noch stärker werden. Im Haus ist es trocken, und Sie könnten ausschlafen – wenn Sie morgen nicht fotografieren müssen."
"Oh, das hört sich gut an. Ich habe in letzter Zeit sowieso nicht genügend Schlaf bekommen."
Danya dachte daran, sie langsam und zärtlich zu lieben, und sein Körper verspannte sich schmerzhaft. Nach all den Jahren der Leere, warum gerade diese Frau? Warum heute Nacht?
Im Haus sah Sidney sich die spartanische Einrichtung an – das große, solide Bett, eine Kommode, ein schlichter Tisch mit zwei Stühlen und eine Küchenzeile. Sie ging hinüber zu dem winzigen Bad und schaute hinein. "Wunderbar", erklärte sie.
"Sid?" Danya breitete ihren Schlafsack aus und legte ihn in eine Ecke des Zimmers. Jetzt konnte er Sidney richtig sehen. Ihre praktische Kurzhaarfrisur, die dunkelbraunen Augen, die riesig wirkten und von langen Wimpern eingerahmt wurden. Sie trug kein Make-up, und er sehnte sich danach, mit den Lippen über ihren schlanken Hals zu streichen und an ihren kleinen Ohrläppchen zu knabbern.
Es war lange her, seit er eine Frau geliebt hatte, und sein Körper reagierte spontan auf die wohlgerundeten Brüste, die sich unter dem Sweatshirt abzeichneten.
"Ja?" Sie streckte sich und gähnte, und Danya hätte sie am liebsten an sich gezogen und sich in ihr vergraben.
"Ich dachte, Sie könnten das hier vielleicht gebrauchen." Er warf ihr ein frisches T-Shirt zu.
Sidney nickte und trat zu der Kommode, um das Hochzeitsbild von Danya und seiner Frau anzuschauen. "Es tut mir Leid", meinte sie, und als sie ihn ansah, sagten ihre Augen mehr als Worte. "Sie ist wunderhübsch."
"Ja, das war sie. Ein Schatz. Ich werde sie immer in meinem Herzen bewahren."
"Das ist schön, Danya. Aber Sie müssen auch Ihr Leben leben. Wenn ich schlafen gehe, werden Sie nichts Unüberlegtes tun, oder?"
Er schüttelte den Kopf. "Ich bin zu müde. Gefühle, wissen Sie? Ich nehme nicht an, dass Sie … nein … ich werde nicht fragen."
Danya hätte eigentlich Schuldgefühle haben müssen – hatte er aber nicht, als Sidney ihn mit großen Augen ansah. "Was, Danya?"
"Könnte ich Sie einen Moment halten?"
Sofort war sie in Habachtstellung und trat einen Schritt zurück. "Nun mal langsam. Ich bin nicht das Mädchen, das Sie wollen."
Sie war genau die Frau, die er wollte. "Tut mir Leid. Manchmal verspüre ich das Bedürfnis, eine Frau zu umarmen. Nur halten, und ich weiß nicht wieso, aber Frauen verstehen das oft falsch und …"
Sidney schien sich zu entspannen. "Menschliche Nähe, was?"
Sie trat näher und sah aus, als wollte sie sich opfern. "Okay, halten Sie mich. Sie haben dreißig Sekunden."
Danya zog sie an sich, atmete ihren Duft ein und schloss die Augen, um den Moment voll auskosten zu können. In seinem Inneren, dort wo Kälte und Leere geherrscht hatten, breitete sich auf einmal Wärme und Freude aus.
"Die Zeit ist um", erklärte Sidney schließlich und entzog sich ihm.
Widerstrebend ließ Danya sie los. "Danke. Jetzt fühle ich mich besser."
"Okay." Sie räusperte sich und bückte sich, um ihre Sachen einzusammeln. Dann drehte sie sich um und lief ins Bad.
Danya rieb sich sein stoppeliges Kinn. Es war drei Uhr in der Nacht, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als Sidney weiter in den Armen zu halten. Seufzend schaltete er das Licht aus und legte sich ins Bett.
Im Bad zog Sidney sich schnell aus, schlüpfte in ihren Slip und in Danyas großes T-Shirt. Sie zitterte. Sie begehrte Danya. Sexuelle Impulse überkamen sie nicht häufig – eigentlich nie. Sex mit Ben, ihrem bisher einzigen Liebhaber, war immer eine hastige Angelegenheit gewesen
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