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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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schlechten Erinnerungen überwiegen. Verbrechen müssen bestraft werden, so oder so. Das weiß ich jetzt.«
    Plötzlich fühlte Daro'h unerwartete Hitze am Rücken und in seinem Bewusstsein. Die Luft wurde heiß, und der Geruch von Qualm und verbrannten Knochen gewann an Intensität. Die bis dahin stoischen Wächter blickten alarmiert gen Himmel.
    Drei in Flammen gehüllte schimmernde Ellipsoide fielen der Siedlung wie Kometen entgegen.
    »Faeros«, sagte Udru'h. »Was machen sie hier?«
    Daro'h hatte die feurigen Erscheinungen nie aus solcher Nähe gesehen. Er konnte nicht feststellen, ob es Schiffe oder lebende Wesen waren. Tausende von Faeros waren dem Kampf gegen die Hydroger zum Opfer gefallen. Wa- rum kamen sie jetzt nach Dobro? Was wollten sie?
    Die pulsierenden Faeros näherten sich und strahlten heller. Daro'h fürchtete zu erblinden, wenn er sie weiterhin beobachtete, aber er konnte den Blick einfach nicht von ihnen abwenden. Die Feuerbälle schwebten heran und verharrten über der Residenz des früheren Designierten. Udru'h zuckte zusammen, als etwas laut in seinem Kopf erklang.
    Das Thism in Daro'h fühlte sich plötzlich nach überhitzten Drähten an, die durch Nerven und Gedanken brannten. Die starken, seidenen Seelenfäden wurden in die Länge gezogen und verknotet, schmolzen dahin ...
    Eine Stimme donnerte durch Daro'hs Selbst, ein donnernder Schrei, der nicht einmal ihm selbst galt. »Udru'h, du hast mich verraten. Wegen dir habe ich alles verloren und versagt.«
    Der frühere Designierte wankte und presste beide Hände an den Kopf.
    »Aber jetzt bin ich stärker als jemals zuvor«, fuhr die donnernde Stimme fort. »Ich sehe die Lichtquelle nicht mehr - ich bin die Lichtquelle.« Schockiert erkannte Daro'h die zornige Stimme - sie gehörte dem wahnsinnigen Designierten. Am Ende der Rebellion war Rusa'h mit seinem Schiff in Hyrillkas Sonne geflogen. Offenbar lebte er noch und ... weilte jetzt bei den Faeros.
    Udru'h schüttelte den Kopf und hielt sich Augen und Ohren zu, aber die Stimme erreichte ihn durchs Thism. »Viele Faeros sind umgekommen. Jetzt soll durch dich ein neuer entstehen. Lass dich von deinem Verrat verzehren.«
    Daro'h wich entsetzt zurück, als Udru'hs Gesicht zu glühen begann. Der frühere Designierte öffnete den Mund zu einem Schrei, und Rauch kam heraus. Die Haut wurde weiß, und plötzlich ging Udru'h in Flammen auf. Feuer leckte aus Augen, Mund und Ohren, schließlich auch aus den Knochen der Finger.
    Daro'h beobachtete das Geschehen wie gelähmt.
    Eine einzelne Flamme verbrannte Udru'hs gesamte physische Existenz, wurde zu einer Kugel, stieg auf und verschwand im nächsten Feuerball der Faeros.
    Vom früheren Designierten blieb nur ein dunkler Fleck auf dem Boden zurück. Glasige Spuren markierten die Stelle, wo die Hitze seines Körpers die Erde geschmolzen hatte. Daro'h sah auf, und seine Haut fühlte sich halb versengt an.
    Sechs weitere Faeros-Feuerbälle kamen vom Himmel herab und gesellten sich den anderen über Dobro hinzu.

145 ORLI COVITZ
    Diesmal war Orli an der Reihe, Essen zur Kaserne beim Klikiss-Transportal zu bringen. Es konnte nicht schaden, gutnachbarliche Beziehungen zu den fünfzehn Soldaten zu pflegen, die noch immer auf Llaro stationiert waren. Die Roamer-Gefangenen, Crenna-Kolonisten und ursprünglichen Siedler hatten beschlossen, in den zurückgebliebenen Soldaten »Beschützer« zu sehen und keine Gefängniswärter oder Babysitter. Angesichts des Durcheinanders in der Hanse fanden sich auch die Roamer damit ab, dass sie zunächst einmal auf Llaro bleiben mussten. Die TVF-Angehörigen hatten ebenso wenig Möglichkeit, den Planeten zu verlassen. Sie saßen auf dieser Welt fest, während im Rest des Spiralarms Chaos herrschte.
    Von durchs Transportal kommenden Kurieren wussten die Llaro-Kolonisten, dass Soldaten-Kompis einen großen Teil der TVF übernommen hatten. Orli fürchtete, dass die von Robotern kontrollierten Schlachtschiffe auch hier angreifen konnten so wie auf Corribus. Und niemand hatte eine Erklärung dafür, warum die rätselhaften Faeros gekommen waren und einen der patrouillierenden Remoras zerstört hatten. Orli fühlte sich nicht besonders sicher.
    Wenn jetzt etwas passierte, waren die fünfzehn Soldaten Llaros einzige Verteidigung. Deshalb wechselten sich die Kolonisten damit ab, für sie zu kochen, wobei sie frische Lebensmittel von den Feldern verwendeten. Es war besser, sich alle Möglichkeiten offen zu halten und gut miteinander

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