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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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anderer ... Verlockung. Aber ich kann sie nicht zwingen, zuzuhören oder einverstanden zu sein.« »Das ist meine Aufgabe.«
    Die vielen Weisen Imperatoren vor Jora'h hatten auf diesen Tag hingearbeitet, aber er fühlte sich trotzdem ungenügend vorbereitet. Er fürchtete das, was er den Hydrogern versprechen musste, damit sie die Ildiraner in Ruhe ließen.
    Plötzlich zuckte es im Gesicht des Mädchens wie von jähem Schmerz, und dann glätteten sich Osira'hs Züge wieder. »Ich habe dem Gesandten eine akzeptable Route durch den Palast gezeigt. Andernfalls hätte er die Kuppel der Himmelssphäre durchstoßen. Hydroger mögen keine Hindernisse.« Jora'h spürte die beunruhigende Präsenz, wie ein Schimmern in der Luft und im Licht. Er stand auf und trat neben Osira'h - er wollte dem Emissär gegenüber nicht schwach erscheinen.
    Eine kleine Ambientalzelle schwebte durch den großen Torbogen. Osira'h richtete den Blick darauf, gefangen zwischen zwei gegensätzlichen Kräften.
    Im Innern der Zelle bildeten superdichte Gase wogende Schleier, die bestrebt zu sein schienen, den Hydroger zu verhüllen. Das fremde Wesen erweckte den Eindruck, aus flüssigem Metall zu bestehen, das sich zu einer humanoiden Gestalt formte. Es umgab sich mit der Nachbildung eines bestickten Overalls mit vielen Taschen und Reißverschlüssen. Das Gesicht war menschlich, das Haar lang, aber wie aus Quecksilber. Offenbar hatten die Hydroger dieses Erscheinungsbild von einem ihrer ersten Opfer kopiert. Die Stimme des Gesandten war ein pulsierendes Summen - er schien die Luftmoleküle zu manipulieren, anstatt ein Lautsprechersystem zu benutzen. »Wir sind gekommen. Möchten Sie vernichtet werden?« Es klang nicht nach einer Drohung, sondern wie eine legitime Frage.
    Der Weise Imperator stand mit hoch erhobenem Kopf da und sprach ruhig, obwohl er sich von einer jähen Flut erfasst fühlte und nach einer Rettungsleine suchte. »Ich habe Sie hierhergebeten, um über Frieden zwischen Hydrogern und Ildiranern zu sprechen.«
    »Der Frieden mit den Ildiranern nützt uns nichts.« Es beunruhigte Jora'h zu sehen, dass sich Osira'hs Lippen synchron zu den Worten bewegten. Sie schien mit dem Gesandten verbunden zu sein. »Unser Krieg galt den Verdani. Jetzt kämpfen wir auch gegen die abtrünnigen Faeros. Und wir haben vor kurzer Zeit erfahren, dass die Wentals zurück sind. Die Ildiraner sind nur ein kleiner Störfaktor für uns.«
    Die Hydroger machen sich ebenso schnell Feinde, wie Erstdesignierte Sexualpartnerinnen bekommen, dachte Jora'h. »Wir wissen, dass die Faeros den Hydrogern große Verluste zugefügt haben.«
    »Die Verluste der Faeros waren noch größer. Und die Ildiraner werden alles verlieren, wenn sie uns in die Quere kommen.« Der Gesandte sprach in einem völlig gleichgültigen Ton.
    »Ich erinnere Sie an unsere alte Übereinkunft, die Sie offenbar vergessen haben«, sagte Jora'h. Er dachte an die erbarmungslosen Angriffe der Hydroger auf ildiranische Kolonien - Angriffe, die keinen Sinn ergaben.
    »Nur wegen jener alten Vereinbarung sind wir zu dieser Begegnung bereit gewesen. Aber die Klikiss-Roboter sprechen nicht mehr für Sie.«
    »Osira'h spricht jetzt für uns. Wir möchten die Friedensbedingungen besprechen.« Das auf der Treppe sitzende Mädchen sah auf, als erwartete es eine Lösung vom Weisen Imperator. Wenn es nur so einfach gewesen wäre!
    »Sie haben nichts, das für uns von Interesse wäre«, erklang die Stimme des Hydrogers.
    Jora'h überlegte, wie er die Meinung des Gesandten ändern konnte. Er wusste nicht, auf welche Weise es damals den Klikiss-Robotern gelungen war, die Hydroger von weiteren Angriffen auf die Ildiraner abzubringen.
    Wie hatten sie die Fremden aus den Tiefen der Gasriesen überzeugt? Erneut verfluchte Jora'h seine Vorfahren, weil sie so viel geheim gehalten und die Aufzeichnungen in der Saga der Sieben Sonnen zensiert hatten. Ohne jenes Wissen befand er sich jetzt in einer sehr schwierigen Situation.
    Der Weise Imperator erinnerte sich an Adar Kori'nhs überraschenden Erfolg - ihm war es gelungen, bei Qronha 3 zahlreiche Kugelschiffe der Hydroger zu zerstören. Vielleicht ließ sich der Tenor der Verhandlungen mit einer Erinnerung an Stärke verändern. Jora'h hob die Stimme und sprach voller Selbstbewusstsein. »Ihre Kugelschiffe haben großen Schaden auf ildiranischen Splitter-Kolonien angerichtet, und unsere Solare Marine hat viele Ihrer Schiffe zerstört. Solche Entwicklungen nützen weder Ihnen etwas

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