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Von Moerdern und anderen Menschen

Titel: Von Moerdern und anderen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Bosetzky , -ky
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auch nicht lange; er steuerte, kaum daß er eingetreten war, gleich auf den Tresen zu.
    «Hallo, Markulla! Der Herr Speditionskaufmann auch mal in den Puszta-Stuben?» Rocky verbeugte sich.
    «Was machst du denn hier, Rocky, den Oberkellner oder den Rausschmeißer?»
    «Hör mal, ich bin jetzt Geschäftsführer hier.»
    Markulla lachte. «Als wir uns vor ‘ner Woche aufm Bahnhof getroffen haben, haste noch dem Toilettenmann die Pinkelgroschen vom Teller geklaut.»
    «‘s geht eben voran mit uns. Spring mal schnell noch rauf, eh der Zug ganz abgefahren is.» Rocky rückte seine Krawatte zurecht.
    «Was für ‘n Zug?» fragte Markulla.
    «Na, Zitzner seiner», sagte Rocky.
    «Find ich prima…»
    «Willste ‘n Bier – auf Kosten des Hauses?» fragte Rocky.
    «Nee, ich will Zitze sprechen.»
    Rocky zeigte nach hinten. «Durch die Tür zur Küche da, dann die zweite rechts.»
    «Hm, danke…» Markulla machte sich auf den Weg.
    «Der wartet schon ‘ne ganze Weile auf dich.»
    «Ich konnt nich eher aus der Firma weg.» Markulla klopfte an die Bürotür.
    «Herein!» rief Zitzner.
    Markulla stieß die Tür auf und trat ein. «Da bin ich. Hallo, Zitze!»
    Zitzner kam ihm entgegen. «Ich hab dich schon kommen hören… Mann, hast du ‘n Händedruck. Wieder ganz schön bei Kräften, was?»
    «Danke, ‘s geht.»
    «Setz dich da ans Fenster», sagte Zitzner.
    «Ganz schön wacklig deine Stühle», stellte Markulla fest.
    «Auch noch meckern! Willste ‘n Bacardi?» fragte Zitzner. Markulla schüttelte sich. «Nee, wenn ich erst mal anfange…»
    «Einen – auf die alten Zeiten.»
    «Haste denn einen hier?»
    «Der Rocky bringt uns ‘ne Flasche rein… Ich ruf ‘n mal.» Zitzner ging zur Tür und warf einen Blick nach draußen-
    «Rok-ky! Komm mal!»
    Rocky wieselte herbei. «Ja, Chef?»
    Zitzner musterte erst ein Weilchen seine Gäste, ehe er Rocky ansah, «‘ne Flasche Bacardi!»
    «Sekunde!» Rocky eilte davon.
    Zitzner fuhr herum. «Heh, Markulla, was stöbersten da an meinem Schreibtisch rum?»
    «Ich hab nur nach’m Telefonbuch gesucht – ich muß mal inner Tankstelle hier anrufen, die sollen einem unserer Fahrer Bescheid sagen, daß er sich noch mal inner Firma meldet.»
    «Kannste doch auch nachher machen.»
    Rocky war schon wieder zurück. «Hier, Chef, Ihre Flasche.»
    «Mann, seid ihr vornehm geworden», sagte Markulla.
    «Is nur der Anfang. Danke, Rocky, du kannst wieder…» Zitzner entfernte ihn mit einer knappen Handbewegung.
    Markulla grinste. «Scheiß ‘n man nich zu sehr zusammen.»
    «Nee, mach ich nich.»
    «Also…» Markulla setzte sich wieder.
    Auch Zitzner fiel zurück in seinen Drehsessel. «Auf ‘n Rocky, auf den kann ich mich verlassen…»
    «Der hat auch noch nich fünf Jahre hintereinander im Bau zugebracht!» sagte Markulla.
    «Trinken wir erst mal.» Zitzner goß ein. «Hier…»
    Markulla nahm sein Glas. «Danke.»
    «Auf gute Zusammenarbeit!» sagte Zitzner.
    Markulla hob sein Glas. «Prost!» Sie stießen an und schütteten den weißen Rum hinunter.
    «Bist du mit dem Wagen vom Chef hier?» fragte Zitzner.
    «Wieso?»
    «Ich hab dich doch eben mit ‘nem Porsche 914 kommen sehn», sagte Zitzner.
    «Vom Chef? Nee, das is meiner!» Markulla strahlte.
    Zitzner tippte sich an die Stirn. «Idiot, so ‘n Wagen klaut man doch nich, so ‘n auffälligen.»
    «Geklaut?» Markulla lachte. «Den hab ich gewonnen.»
    «Aufm Rummel, was? Das Los zu ‘ner Mark!»
    «Nee, beim Spielen.»
    Zitzner horchte auf. «Was denn, du spielst jetzt auch?»
    «Mona hat mich da hingelotst», sagte Markulla.
    «Wo denn?» wollte Zitzner wissen.
    «Is ‘ne Villa bei uns im Erlengrund. Poker, Roulette und ‘n paar Kartenspiele noch, hab ich wieder vergessen.» Markulla tat gelangweilt.
    «Und das Startkapital haste von Mona gehabt?»
    «Ja – woher ‘n sonst? Die paar Mark, die ich in Tegel verdient habe, damit lassen sie doch keinen rein.»
    «Und den Porsche haste gewonnen?»
    «Ja, das war ‘n Schnapsfabrikant, und der hatte auf einmal kein Geld mehr.»
    «Sind das denn alles Leute, wo Kies hinter is?»
    «Klar.»
    Zitzner hauchte in O-Conganceiro-Manier seinen jadefarbenen Siegelring an. «Und wie kommt man da ran?»
    «Wenn’se dich akzeptieren, kriegst’en Schlüssel», antwortete Markulla, «und dann gehste einfach hin. Nächsten Sonnabend, 23 Uhr, wolln’se wieder…»
    «Und du hast ‘n Schlüssel?» fragte Zitzner weiter.
    «Den von Mona, ja. Den, den sie von ihrem Mann geerbt

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