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Vor aller Augen

Titel: Vor aller Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Lieutenant. Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Er deutete auf einen Mann, der hinter einem Landcruiser kauerte. »Detective Fescoe hat die Ehre. Seit ungefähr einer Stunde hat er Coulter an der Strippe.«
    Ich ging sofort zu Detective Fescoe und stellte mich vor. »Mick Fescoe«, sagte er, schien jedoch nicht übermäßig erfreut, mich zu sehen. »Hab gehört, dass Sie kommen. Hier läuft alles bestens.«
    Â»Diese Einmischung ist nicht meine Idee«, erklärte ich ihm. »Ich habe gerade erst die Polizei in Washington verlassen. Ich will niemandem im Weg sein.«
    Â»Dann tun Sie’s auch nicht«, entgegnete Fescoe. Er war ein schlanker, drahtiger Mann, der so aussah, als hätte er mal sehr gut Ball gespielt. So bewegte er sich jedenfalls.
    Ich rieb mir das Kinn. »Irgendeine Idee, weshalb er ausgerechnet mich hier haben will? So gut kenne ich ihn gar nicht.«
    Fescoes Augen wanderten zum Haus. »Er behauptet, er sei von den Leuten vom Büro für Interne Angelegenheiten gelinkt worden. Er traut niemandem, der mit der Polizei in Baltimore zu tun hat. Er wusste, dass Sie zum FBI gewechselt sind.«

    Â»Würden Sie ihm sagen, dass ich hier bin? Und auch, dass ich jetzt gebrieft werde. Ich möchte hören, wie er klingt, ehe ich selbst mit ihm spreche.«
    Fescoe nickte. Dann rief er im Haus an. Es klingelte mehrmals, ehe abgenommen wurde.
    Â»Agent Cross ist gerade angekommen, Dennis. Er wird jetzt gebrieft«, sagte Fescoe.
    Â»Erzähl keinen Scheiß. Hol ihn an die Strippe. Zwingt mich nicht, hier zu schießen. Ich bin kurz davor, echte Probleme zu machen. Hol ihn her! Sofort! «
    Fescoe reichte mir das Telefon. »Dennis«, sagte ich, »hier ist Alex Cross. Ich bin hier, aber ich wollte mich zuerst schlau machen, was eigentlich los ist.«
    Â»Sind Sie wirklich Alex Cross?«, fragte Coulter.
    Â»Ja, ich bin’s. Bis jetzt kenne ich kaum Einzelheiten. Ich weiß nur, dass Sie behaupten, von der Dienststelle für Interne Angelegenheiten gelinkt worden zu sein.«
    Â»Das behaupte ich nicht nur. Man hat mich gelinkt. Ich kann Ihnen auch sagen, warum. Ich werde Sie briefen. Dann hören Sie wenigstens die Wahrheit.«
    Â»In Ordnung«, sagte ich. »Bis jetzt bin ich auf Ihrer Seite. Ich kenne Sie, Dennis. Die Leute für Interne Angelegenheiten kenne ich nicht.«
    Coulter unterbrach mich. »Ich will, dass Sie mir zuhören . Seien Sie ruhig und hören Sie mich an.«
    Â»In Ordnung«, erwiderte ich. »Ich höre.«
    Ich setzte mich hinter dem Landcruiser auf den Boden und bereitete mich geistig darauf vor, einem bewaffneten Mann zuzuhören, der angeblich ein Dutzend Mitglieder seiner Familie als Geiseln hielt. O Gott , ich war wieder mitten drin in meinem alten Job.
    Â»Sie wollen mich umbringen«, begann Dennis Coulter. »Die Polizei von Baltimore hat mich im Visier.«

7
    Peng ! Ich zuckte zusammen. Jemand hatte eine Dose Limonade aufgerissen und tippte mir damit auf die Schulter. Ich blickte hoch und sah keinen anderen als Ned Mahoney, den Leiter des Geiselbefreiungsteams in Quantico. Er reichte mir eine Diät-Cola ohne Koffein. Während der Orientierung hatte ich mehrmals an seinem Unterricht teilgenommen. Er verstand sein Handwerk – jedenfalls im Klassenzimmer.
    Â»Willkommen in meiner Privathölle«, sagte ich. »Was soll ich hier überhaupt?«
    Mahony zwinkerte mir zu und ließ sich neben mir auf dem Boden nieder.
    Â»Sie sind beinahe so etwas wie ein Star. Sie kennen die Routine. Bringen Sie ihn dazu, mit Ihnen zu reden. So lange wie möglich«, sagte Mahoney. »Wir haben gehört, dass Sie darin Klasse sind.«
    Â»Und was machen Sie hier?«, fragte ich.
    Â»Na, was denken Sie? Zuschauen, Ihre Technik studieren. Sie sind doch ein Liebling des Direktors, richtig? Er hält Sie für äußerst begabt.«
    Ich trank einen Schluck Cola und drückte die kalte Dose gegen die Stirn. Für einen SN eine selten beschissene Einführung beim FBI.
    Â»Dennis, wer will Sie umbringen?« Ich sprach wieder ins Handy. »Erzählen Sie mir darüber alles, was Sie können. Außerdem muss ich mich nach Ihrer Familie erkundigen. Sind alle wohlauf?«
    Â»Hey!«, rief Coulter empört. »Ich will keine Zeit mit dieser Verhandlungsscheiße verschwenden. Ich stehe kurz
vor meiner Exekution. Darum geht’s! Machen Sie keinen Fehler. Mann, schauen

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